Der Protestforscher warnt davor, bereits von einer „Bewegung“ zu sprechen. Es könnten natürlich immer drei Leute im Netz etwas initiieren und zehn Leute könnten behaupten, da stünden Zehntausende oder Hunderttausende hinter ihnen. Ich finde, da ist ein bisschen Abstand geboten, so Rucht.
Deutschlandfunk Kultur, 06. Juni 2020: Die Initiative „Widerstand 2020“ will Partei werden
Dieter Rucht im Interview bei Deutschlandfunk Kultur
Vor allem kleine linke Demonstrationen für die Aufnahme von Geflüchteten, mit wenigen Leuten und großem Abstand, hatten teilweise mit massiven Polizeireaktionen umzugehen. Allerdings können die sogenannten „Hygiene-Demos“ ganz offensichtlich stattfinden, obwohl sie alle Standards der aktuellen Pandemie-Situation unterlaufen. Es ist schon fast bizarr – schließlich fühlt sich die Bewegung ja eher unterdrückt, obwohl man sie weitgehend gewähren lässt.
watson.de, 13. Juni 2020: Wer geht auf „Hygiene-Demos“? Protest-Forscher erklärt das Phänomen
Peter Ullrich auf watson.de
[Das] Tun [von Antifa-Bewegungen] umfasst weit mehr – meist sogar ganz anderes – als Gewalt, erklärt Schuhmacher, sie werden gerne als Randgruppe des Geschehens betrachtet, gehören aber seit gut 40 Jahren zu den engagiertesten Akteur*innen der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus.
jetzt.de, 07.06.2020: Warum es „die Antifa“ nicht gibt
Nils Schuhmacher auf jetzt.de
Strukturwandel sei eben nicht auf Regionen beschränkt, sondern finde in ganz Deutschland permanent und branchenübergreifend statt, erklärt der Leiter der Studie, Jochen Roose, MDR SACHSEN.
MDR Sachsen, 15.06.2020. Studie zum Kohleausstieg: Lausitzer üben eher Verzicht für Firmenansiedlungen
Jochen Roose im MDR Sachsen
Protest im digitalen Raum war nicht so erfolgreich. So fanden manche Online-Aktionen kaum Gehör, etwa der Housing Action Day gegen horrende Mieten Ende März. Der Netzstreik fürs Klima von Fridays for Future bildete da eine Ausnahme. Es braucht doch die Aktivität auf der Straße, um Protest zu beachten, bestätigt Daniel Mullis.
Deutsche Welle, 06. Juni 2020: Corona-Krise: Protest mit Abstand
Daniel Mullis bei Deutsche Welle
Die Teilnehmer sind teilweise dieselben. Wir sehen auch Aktivistinnen und Aktivisten der Reichsbürger und rechte Hooligans. Es ist eine neue Gelegenheit, mit den gleichen Themen auf die Straße zu gehen, die jetzt lediglich mit Blick auf Covid-19 gerahmt werden. Aber es sind auch neue Spektren dabei, etwa aus dem esoterischen Bereich.
Zeit-Blog Störungsmelder, 03.06.2020: Corona-Demos: Pegida im neuen Gewand
Fabian Virchow auf dem Zeit-Blog Störungsmelder
Was den Schülerinnen und Schülern gelungen ist, sind zwei Dinge: Erstens, sie haben ihre Formate geändert. Ich denke, das Summercamp im Dortmund war sehr wichtig. […] Und gleichzeitig aber auch mit dem Globalen Klimastreik – […] da war jetzt zum ersten Mal, dass viele der großen, etablierten, nicht nur aus dem Umweltbereich, auch Gewerkschaften etc. dabei waren.
WDR5, 30.09.2020: Die Protestkultur von Fridays for Future
Sabrina Zajak im WDR5
Aber die Bewegung hat nun neue wirksame Protestformen entwickelt. Sie ist überzeugt, dass Corona die Bewegung nicht stoppen kann. Und dass etwa die Kaufprämie für neue Autos, die als mögliche Konjunkturspritze in der Corona-Krise im Gespräch war, doch nicht umgesetzt wurde, führt Kannengießer nicht zuletzt auf den Einfluss der Klimaaktivisten zurück.
Augsburger Allgemeine, 20.06.2020: Fridays for Future: Überstehen Klimaproteste die Krise?
Sigrid Kannengießer in der Augsburger Allgemeinen
Es ist legitim, kritisch zu hinterfragen, was gerade passiert und welche Maßnahmen getroffen werden – gerade, wenn es um Grundrechtsbeschneidungen geht, empfiehlt es sich aufmerksam zu sein. Viele Menschen haben durchaus berechtigte Fragen. Es wird dann allerdings problematisch, wenn diese Fragen suggestiv gestellt werden, die verschwörerischen Antworten also bereits mitgeliefert werden.
Bundeszentrale für politische Bildung, 17.06.2020: Corona-Krise: Was bedeuten die Proteste gegen staatliche Maßnahmen zur Pandemieeindämmung?
Verena Stern im Interview mit der bpb
Wir beobachten, dass sich die demokratischen, antirassistischen, progressiven Kräfte seit 2018 immer stärker miteinander vernetzen. Die neuen Bündnisse bemühen sich zum Beispiel darum, die Zusammenhänge zwischen den großen Kernthemen deutlich zu machen und offensiver miteinander zu verknüpfen: Klima ist eine Fluchtursache, Menschen, die fliehen müssen oder auch nur anders aussehen, erleben Rassismus. Rassismus und soziale Ungleichheit lassen sich nicht getrennt voneinander betrachten. Da ist der Sprung von Fridays for Future zu Black Lives Matter dann plötzlich gar nicht mehr so groß.
Redaktionsnetzwerk Deutschland, 13.6.2020: Demonstrationen: „Die progressiven Kräfte vernetzen sich“
Katarina Stjepandić im Redaktionsnetzwerk Deutschland