AK Poststrukturalistische Perspektiven auf Soziale Bewegungen
Über den AK
In vielen Arbeiten zu sozialen Bewegungen wird überwiegend auf Ansätze mittlerer Reichweite rekurriert. Soziale Bewegungen, Protest und widerständige Praxen können jedoch auch als Ausdruck gesamtgesellschaftlicher Dynamiken und damit als in vielfältige Macht- und Herrschaftsverhältnisse eingebettetes Phänomen begriffen werden, das verstärkt aus einem gesellschaftstheoretischen Blickwinkel untersucht werden sollte. Die Analyse sozialer Bewegungen kann dann zu einem besseren Verständnis ebenjener gesamtgesellschaftlichen Dynamiken beitragen, so dass Bewegungsforschung zu einem zentralen Ansatz der Analyse sozialer Phänomene wird.
Gerade in den vergangenen 50 Jahren wurden zahlreiche sozial- und kulturtheoretische Ansätze entwickelt, die soziale Bewegungen als gesamtgesellschaftlich eingebettetes Phänomen verstehen. Diese Ansätze umfassen diskurs- und hegemonietheoretische bzw. poststrukturalistische Analysen (Deleuze, Foucault, Laclau/Mouffe), praxeologische Modelle (Boltanski/Thévenot, Bourdieu, Latour), aber auch postkoloniale und feministische Perspektiven (Ahmed, Butler, Hall, Spivak). Diese werden in vielfältiger Weise in die Bewegungsforschung integriert.
Der AK bietet einen Rahmen, um zu diskutieren, wie soziale Bewegungen vor dem Hintergrund eines komplexeren sozialtheoretischen Modells analysiert werden können, wobei der Schwerpunkt auf poststrukturalistischen Perspektiven liegt.
Kontakt
Johanna Leinius E-Mail: Leinius@em.uni-frankfurt.de
Judith Vey E-Mail: jvey@bigsss-bremen.de
Mailingliste:
Bisherige Aktivitäten
2025
Ab 1. April 2025 führen wir die AK-Arbeit für drei Jahre als das wissenschaftliche DFG-Netzwerk „Poststrukturalistische Protest- und Bewegungsforschung: Ein multiperspektivischer Analyseansatz“ (POPMAP) weiter, um gemeinsam einen systematischen Forschungsansatz für die Erforschung sozialer Bewegungen aus einer poststrukturalistischen Perspektive zu entwickeln.
2023
Im April 2023 haben wir den Antrag auf Förderung des wissenschaftlichen Netzwerks „Poststrukturalistische Protest- und Bewegungsforschung: Ein multiperspektivischer Analyseansatz“ (POPMAP) bei der DFG eingereicht, der Ende 2023 auch bewilligt wurde. Hurra!
2022
Wir waren auf der ipb-Jahrestagung dieses Mal mit dem spannenden Panel „(Queer-)feministische, postkoloniale und hegemonietheoretische Perspektiven auf Methoden der sozialen Bewegungsforschung“ vertreten.
2021
Auf der Jahrestagung des ipb 2021 haben wir das Panel“The master’stools will neverdismantle the master’shouse“ Soziale Ungleichheiten in der Wissensproduktion über und mit sozialen Bewegungen organisiert.
2019
Ende 2019 haben wir das Handbuch „Poststrukturalistischen Perspektiven auf soziale Bewegungen. Ansätze, Methoden und Forschungspraxis“ bei transcript veröffentlicht. Der Sammelband bietet einen systematischen und vergleichenden Überblick über die verschiedenen aktuellen Ansätze und deren empirische Anwendung und bietet so eine schnelle Orientierung und Handlungsanleitung. Das Handbuch frei zum Download verfügbar.
2017
In einem Grundsatzartikel im Forschungsjournal Soziale Bewegungen (4/2017) haben wir unsere spezifische Perspektive vorgestellt Der Text steht auf der Webseite des Journals frei zum Download zur Verfügung: