Publikation

Rechte Proteste erforschen: Erfahrungen und Reflexionen aus der qualitativen und quantitativen Forschung

Aletta Diefenbach, Philipp Knopp, Piotr Kocyba, Sebastian Sommer (Hg.)

Dezember 2021 (IV.2021)

ipb working paper

  • Deutschland
  • Diskursanalyse
  • Extreme Rechte
  • Forschungsmethoden
  • Interviews
  • Netzwerkanalyse
  • Qualitative Methoden
  • Quantitative Methoden
  • Rechter & völkischer Protest
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Die Bewegungswissenschaften haben in der Bundesrepublik Deutschland ihren Ursprung in der Beforschung Neuer Sozialer Bewegungen. Unter anderem auch deshalb blieben rechte Protestmobilisierungen aus der Perspektive der deutschen Movement Studies lange unerforscht. Das änderte sich mit den rassistischen Ausschreitungen Anfang der 1990er Jahre als eine Debatte darüber entbrannte, ob die (extreme) Rechte nicht auch als eine Bewegung aufzufassen sei. Spätestens seit Anfang der Nullerjahre besteht zwar ein Konsens darüber, dass dem so ist. Doch führte dies nicht dazu, das Nischendasein der bewegungswissenschaftlichen Beschäftigung mit rechten Akteur*innen aufzulösen.

Im Nachgang des durch die Dresdner Pegida-Demonstrationen initiierten rechten Protestzyklus (seit Ende 2014) ändert sich dies. Seitdem rückt der Fokus verstärkt darauf, wie rechte Bewegungen methodisch angemessen zu beforschen sind. So hat Pegida offengelegt, dass das methodische Instrumentarium der Bewegungsforschung bei seiner Anwendung im rechten Mobilisierungskontext schnell an Grenzen stößt, was zuletzt auch forschungsethische Fragen einschließt.

Die hier versammelten Beiträge greifen diese Forschungslücke und Problemlage auf: Sie beleuchten jeweils an konkret durchgeführten Studien im rechten Protestmilieu wie qualitative und quantitative Methoden eingesetzt werden können und diskutieren sowohl Herausforderungen als auch Lösungsansätze.