Protestereignisanalysen Deutschland
Zusammenfassung
In jüngster Zeit sind zahlreiche Forschungsprojekte entstanden, die das Protestgeschehen in Deutschland anhand von Protestereignisanalysen analysieren. Das Ziel des Koordinationsprojektes ist es, sich über methodische Weiterentwicklungen (u.a. Teilautomatisierung) auszutauschen und die Kompatibilität von Protestereignisdaten zu erhöhen. Im Zuge dessen ist ein „ipb-Basiscodebuch“ entstanden, das auf einer reduzierten und angepassten Version des Großprojekts „Prodat – Dokumentation und Analyse von Protestereignissen in der Bundesrepublik“ unter der Leitung von Dieter Rucht aufbaut.
Bei Protestereignisanalysen handelt es sich um quantitative Inhaltsanalysen auf der Basis von Berichten über Protest, zumeist in Tageszeitungen. Die Methode eignet sich insbesondere dafür, Proteste im Zeitverlauf vergleichend zu analysieren und dabei Dynamiken in Bezug auf ihre Anzahl und Beteiligung, ihre regionale Verteilung, ihre Formen und Inhalte, sowie ihre sozialstrukturelle und organisatorische Trägerschaft zu untersuchen.
Aus der Zusammenarbeit ist die Plattform protestdata.eu hervorgegangen, auf der Daten aus den assoziierten Projekten visualisiert werden.
Geplante Forschungsvorhaben, die die Methode der Protestereignisanalyse nutzen, sind eingeladen, ihre Vorhaben auf diesem Basiscodebuch aufzubauen und damit an der Weiterentwicklung einer Protestdateninfrastruktur mitzuwirken. Es geht ausdrücklich nicht darum, dass alle Projekte identische Variablen codieren, sondern darum, mit geringem Aufwand die Datensätze im Kern kompatibel zu machen (durch Aggregation von Ausprägungen, Filterung von Variablen etc.).
Download: ipb-Basiscodebuch Protestereignisanalyse
Download: Ausführliche Kodierhinweise zu „ipb-Basiscodebuch“
Assoziierte ipb-Projekte:
„Protestereignisanalyse Deutschland / taz-Kodierung“
„Politischer Protest und Radikalisierung (Protest-Monitor)“
„Lokale Konflikte um Migration“
„Proteste und gesellschaftlicher Zusammenhalt: Lokale Konfliktdynamiken im Vergleich“