Das ipb in den Medien

Es ist sicher so, dass viele Menschen beteiligt waren, die sich sonst nicht politisch betätigt oder zivilgesellschaftlich engagiert haben. Da ist ein Potenzial für eine mögliche Bewegung gegen Rechts. Hier ist wiederum die Frage, wie dauerhaft diese Menschen eingebunden werden.


Web.de, 25.1.2024: Protestforscher zu Anti-Extremismus-Demos: “Eine Haltung artikuliert, aber kein politischer Handlungsbedarf formuliert”

Philipp Knopp (Bertha von Suttner Uni)

Ich glaube, dass diese Demonstrationen auf jeden Fall einen ganz unmittelbaren Effekt auf die vielen Menschen haben, die daran teilgenommen haben, die ein Interesse daran haben, diese Demokratie, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und eine pluralistische, bunte Gesellschaft zu stärken. Diese Menschen fühlen sich nun quasi bestätigt und ermutigt.


Hessenschau, 25.1.2024: Welche Wirkung die Massenproteste gegen rechts haben

Daniel Mullis (PRIF)

In den vergangenen Jahren ist es rechtsextremen Akteuren immer besser gelungen, ihre Themen als wichtig auf die politische Agenda zu setzen. Jetzt gibt es das deutliche Signal, dass auch Menschen, die sich um die Demokratie sorgen, gehört werden wollen. Aber solche Demonstrationen haben auch eine emotionale Seite. Man darf nicht unterschätzen, was die Erkenntnis bedeutet, mit dieser Sorge nicht allein zu sein. Das hilft, Lähmung und Resignation zu überwinden.


Leipziger Volkszeitung, 23.1.2024: Leipziger Forscher sieht drei Gründe für die aktuellen Massenproteste

Alexander Leistner (Uni Leipzig)

„Die jetzige Entwicklung ist Teil einer absehbaren Erschöpfung und der Erkenntnis, dass man nicht auf Dauer mit derselben Intensität weitermachen kann“, sagt Protestforscher Rucht. „Aber es gibt auch Zweifel, was das Ganze gebracht hat.“


Tagesspiegel, 23.1.2024: Zwei Jahre „Klimakleber“: Ist die Letzte Generation am Ende?

Dieter Rucht (WZB)

Simon Teune, Protestforscher an der Freien Universität Berlin, sagt […] die aktuellen Proteste hätten indes einen sichtbaren Effekt auf die gesellschaftliche Debatte: “Nicht die Themen der AfD stehen im Vordergrund, sondern die Gefahren, die von der Partei ausgehen.”


Handelsblatt, 22.1.2024: “Sorge vor einem Sturz der Republik” bringt die Deutschen auf die Straße

Simon Teune (FU Berlin)

Es gibt mehr Proteste aufgrund mehrerer Faktoren: das gestiegene Bildungsniveau – die Leute können sich besser artikulieren, sie treten selbstbewusster auf. Protest hat auch sein Gesicht verändert. Er ist nicht mehr die Sache von Quertreibern, sondern eine ziemich normale Form der politischen Interessenvertretung. Und schließlich gibt es auch Defizite in der Politik. Die politik schafft mehr Anlässe zu protestieren.


rbb radio eins, 22.1.2024: Gibt es gerade mehr Protest als sonst?

Dieter Rucht (WZB)

Das war ein Ausbruch, eine Befreiung aus der Ohnmacht, der Passivität, dem Aufstieg der AfD immer weiter zuschauen zu müssen.


ARD Tagesthemen, 22.1.2024:  Oliver Nachtwey, Sozialwissenschaftler Universität Basel, zu den Protesten gegen Rechtsextremismus

Oliver Nachtwey (Uni Basel)

Aus meiner Wahrnehmung hat auch sehr stark eine Peer-to-Peer-Mobilisierung stattgefunden. Personen haben auf der Arbeit Kolleg*innen angesprochen oder sie haben die Aufrufe über soziale Medien geteilt.


NDR Info, 21.1.2024: Protestforscherin: “Es ist ein Mehr-Generationen-Protest”

Nina Wienkoop

Die Normalisierung extrem rechter Ideologie ist eine leise, schleichende Unterwanderung. Die Leute, die davon betroffen sind, spüren diese sehr wohl – durch Anfeindungen, durch rassistische Übergriffe, durch Diskriminierung. Auch Menschen, die sich proaktiv demokratisch engagieren, erleben diese Bedrohungen. Aber das merkt nicht jeder in der Gesellschaft. Das Treffen in Potsdam hat einer breiten Gesellschaft diese Gefahr vor Augen geführt.


Spiegel Online, 20.1.2024: “Die Rechten werden strategisch überlegen, wie sie zurückschlagen”

Sabrina Zajak (DeZIM)

Eine wichtige Frage ist, wie man dort etwas tut, wo die AfD am stärksten und die demokratische Zivilgesellschaft besonders schwach und teilweise bedroht ist. Über die Stärke der AfD wird eben nicht in Leipzig oder Köln entschieden, sondern in den kleinstädtischen und ländlichen Regionen Ostdeutschlands. Da braucht es mittelfristig Initiativen, Spenden und Bestärkungen von Vereinen, Kirchen und Kultureinrichtungen.


Stern.de, 19.1.2024: Was bewirken Demos gegen die AfD?

Alexander Leistner (Uni Leipzig)