Es gibt Menschen, die sagen: „Höcke ist ein Nazi“. Aber die Mehrheit scheut so eine konkrete Aussage, weil man auch Angst hat vor Strafverfolgung. Da ist das Spiel mit Satire, Humor und Ironie ein Weg, ganz klar seine Haltung auszudrücken, ohne sich angreifbar zu machen.
DLF Nova, 22.2.2024: Protestforscher: „Humor ist wichtiger als Wut“
Jannis Grimm (FU Berlin)
Ärger kann durchaus positiv sein, konstruktiv. Ärger bringt uns dazu, selbst aktiv zu werden, wenn Hindernisse den Weg versperren. So muss man das vielleicht sehen zurzeit. Wären da nicht, wie Wienkoop sagt, diese spezielle deutsche Angst vor Konflikten, dieses Beharren auf Konsens, die Unfähigkeit, andere Meinungen auszuhalten. Was sie persönlich am meisten ärgert? „Wenn Menschen nicht bereit sind, Empathie zu zeigen.“
Berliner Zeitung, 21.2.2024: Sind linke Wähler unglücklicher als rechte?
Nina Wienkoop
„Ich bin mit dem Begriff der ‚Neuen Rechten‘ vorsichtig“, sagt der renommierte Rechtsextremismus-Forscher Fabian Virchow von der Hochschule Düsseldorf (HSD). „Denn weltanschaulich gibt es da überhaupt keine Unterschiede zu dem, was der Rest im Rechtsextremismus macht.“
Rheinische Post, 17.2.2024: Die neue Rechte und der Düsseldorfer Zahnarzt
Fabian Virchow (HS Düsseldorf)
Wenn sich Querdenker und Reichsbürger unter die Landwirte mischen, wird sich die Rhetorik auf den Demos radikalisieren.
zdf heute, 16.2.2024: Mischen sich Querdenker unter die Bauern?
Lisa Bogerts
Das Regime hat sich zu einem entwickelt, dem jede Art von unabhängiger, nicht kontrollierbarer Äußerung und politischer Aktivität nicht geheuer ist.
NDR Info, 16.2.2024: Experte: „Das russische Regime will jede Hoffnung zerstören“
Jan Matti Dollbaum (LMU München)
„Man sollte sich nicht der Illusion hingeben, dass man die Unbelehrbaren in einen Diskurs holen kann“, sagt er. Wichtiger sei es, den Diskurs vor ihnen zu schützen, und sei es durch die Polizei.
Süddeutsche Zeitung, 16.2.2024: Eingemauert in Schmalkalden
Dieter Rucht (WZB)
Ein Teil der Protestierenden ist sicher so hoch motiviert, dass er sich kontinuierlich politisch engagiert. Wie viele das sind, ist für die Wehrhaftigkeit der Demokratie entscheidender als die Zahl der Demonstrierenden.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.2.2024: „Der Höhepunkt der Demowelle liegt wohl hinter uns“
Dieter Rucht (WZB)
Es war ein verbaler Protest, wenn auch durch sehr aggressive und persönlich beleidigende Parolen. Insofern denke ich nicht, dass sich der Kunst- und Kulturbetrieb leisten kann, so etwas von vornherein auszuschließen. Gerade solche Formen von Performance wie die im Hamburger Bahnhof wollen eine Plattform für Dialog bieten. Was bedacht werden muss, ist dass solche Interventionen gut moderiert werden müssen, so dass gleichzeitig der physische Schutz von Beteiligten gewährleistet ist.
rbb Kultur, 15.2.2024: Stören statt Dialog?
Lisa Bogerts
Es ist eigentlich ein Eingeständnis des Scheiterns, auch wenn es so nicht formuliert wird. Die ‚Letzte Generation‘ konnte so, wie sie das jetzt praktiziert hat, einfach nicht mehr weitermachen.
BR24, 13.2.204: Strategie gescheitert? „Letzte Generation“ will ins EU-Parlament
Dieter Rucht (WZB)
Ich glaube, wenn es um Straßenprotest geht, ist das die größte Massenbewegung in der Geschichte der Bundesrepublik. Man muss ein bisschen vorsichtig sein mit solchen Superlativen, aber ich glaube, diese Einschätzung kann man rechtfertigen.
rbb24, 6.2.2024: „Wenn es um Straßenprotest geht, die größte Massenbewegung der Bundesrepublik“
Dieter Rucht (WZB)