Das ipb in den Medien

Im März, als die Bewegung noch vor ihrem Höhepunkt stand, haben Forscher des Instituts für Protest- und Bewegungsforschung im Rahmen einer internationalen Studie Befragungen in Bremen und Berlin durchgeführt. Die Ergebnisse, die nun vollständig vorliegen, zeigen, wie sehr die Jugendlichen von ihrer Wirkmächtigkeit überzeugt sind. 55 Prozent der Schüler glauben, dass sie mit ihrem Engagement die Politik beeinflussen können.

FAZ, 19.08.2019: Glaube an die eigene Macht

ipb-Studie in der FAZ

Der mediale Erfolg der Bewegung und seiner schwedischen Vorreiterin dauere trotz der Dringlichkeit des Klimawandel-Themas durchaus außergewöhnlich lange, räumte Rucht im Gespräch mit SR-Moderatorin Katrin Aue ein. Er sehe „eine ganze Reihe von Faktoren“ für den Greta-Hype – zum Beispiel ihre Jugendlichkeit, die breite gesellschaftliche Unterstützung, die fleißigen „Strippenzieher“ hinter Greta und nicht zuletzt der von vielen Menschen als unterstützenswert wahrgenommene Kampf gegen eine wenig wohl gesonnene „Interessenpolitik“ ihrer Widersacher.

SR, 24.08.2019: Was macht Greta zum Medien-Superstar?

Dieter Rucht im Saarländischen Rundfunk

„Spaß, Vergnügen, das besondere, außeralltägliche Ereignis wird in der Mobilisierung für Protestaktionen wichtiger.“

Deutschlandfunk Nova, 24.8.2019: Protest oder Party oder beides

Gragor Betz bei Deutschlandfunk Nova

Entscheidend ist [in der Forschung zu Rechtsextremismus], dass Wissenschaft auf transparent gemachten theoretischen Vorannahmen und gesicherten methodischen Verfahren beruht. Das schließt aber selbstverständlich nicht aus, dass Forschende sich zu den Ergebnissen der Forschung auch entlang ethischer und politischer Maßstäbe beurteilend positionieren.

Rheinische Post, 28.1.2019: „Die Bevölkerung unterschätzt die rechte Gefahr“

Fabian Virchow in der Rheinischen Post

Offene Proteste gegen die Automobilindustrie als Ganzes haben sich bislang in Grenzen gehalten. Bisher ging es vor allem um symbolkräftige SUVs und kommunale Verkehrspolitik. Das bekommt jetzt mit der größeren Aufmerk­samkeit für Klimapolitik eine andere Dynamik. Für die Automobilmesse IAA sind am 15. September schon die nächsten Proteste angekündigt – ­diesmal von einem größeren Bündnis. Das hat eine neue Qualität.
die tageszeitung, 15.8.2019: „Eine neue Qualität der Proteste“

Simon Teune in der taz

FFF sah sich mit dem Vorwurf konfrontiert, sie sei von Umweltorganisationen fremdgesteuert. Das konnten wir in unserer Befragung nicht feststellen. Gerade diejenigen, die zum ersten Mal demonstrieren, sind meist nur entweder im schulischen Kontexten aktiv, also in der Schülervertretung, oder in Sportvereinen. Parteien oder Umweltorganisationen haben dagegen für die jungen Demonstrierenden keine große Rolle gespielt.

Berliner Morgenpost, 09.08.2019: „Berlin spielt für Fridays for Future eine zentrale Rolle“

Moritz Sommer in der Morgenpost

CDU und SPD, die früheren Volksparteien, wanken aber doch mächtig. Die jungen
Wähler flüchten. Was haben die nicht mitbekommen?

Vor allem, dass die bisherige Form von Partei nicht mehr attraktiv ist. Ochsentour? Vereinsmeierei? Der Apparat, in dem man sich hochdienen muss? Das wollen die Jungen alles nicht mehr. Wir haben die Fridays-for- Future-Demonstranten befragt. 40 Prozent identifizieren sich mit gar keiner Partei. Da haben die Volksparteien etwas versäumt. 

Stern, 06.06.2019: „Die zerstören nicht, sie stören“

Dieter Rucht im Stern

Wir haben es mit einer Situation zu tun, die nicht vergleichbar ist mit anderen Politikfeldern. Das Gelegenheitsfenster, etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen, schliesst sich rasch. Es kann sein, dass die Politik die Anliegen der Klimademonstranten aufnimmt. Doch dann werden jene Stimmen, die jetzt schon lautstark versuchen, die Proteste zu delegitimieren, sie lächerlich zu machen, noch lauter werden.
Luzerner Zeitung, 6.8.2019: „Sie werden beachtet, doch die Massnahmen sind bisher ausgeblieben“

Simon Teune in der Luzerner Zeitung

Das „Zentrum Automobil“ ist ein kleines, aber symbolisch wichtiges Vorzeigeprojekt der radikalen Rechten mit engen Verbindungen zur AfD, der identitären Bewegungen und anderen rechtsradikalen Gruppen. Es ist sowohl hinsichtlich der Ideologie als auch hinsichtlich der dahinterstehenden Netzwerke ganz klar eine rechtsradikale Organisation.

Handelsblatt, 02.08.2019: Zentrum Automobil – „Eine ganz klar rechtsradikale Organisation“

Matthias Quent im Handelsblatt

Protestforschern zufolge stehen Fridays for Future wichtige Weichenstellungen bevor: Erschöpfe sich die Bewegung im freitäglichen Streikritual, so drohe es „allen Beteiligten langweilig zu werden – den Medien inklusive“, findet der Soziologe Dieter Rucht. Die Bewegung müsse auch jenseits klimapolitischer Fragestellungen Position beziehen, findet er – auch wenn das Konfliktpotential berge. 

Berliner Morgenpost/dpa, 02.08.2019: Fridays-for-Future-Fest: Mit Wir-Gefühl gegen die Klimakrise

Dieter Rucht in der Morgenpost