Swen Hutter warnt jedoch vor falschen Hoffnungen. Er vergleicht diese europäischen Bewegungen mit sozialen Bewegungen in den 1970er und 80er Jahren: Auch Themen wie Umwelt und die Frauenbewegung haben Hutter zufolge länger gebraucht, bis sie beispielsweise über Grüne Parteien in Europa ankamen.
Deutschlandfunk, 14.05.2019: Die Macht der Vereine und Bewegungen
Swen Hutter im Deutschlandfunk
„Die ‚Fridays for Future‘-Bewegung hat mit ihrem Thema schon einmal einen Startvorteil„, sagt Sebastian Haunss, Forscher am Institut für Protest- und Bewegungsforschung. „Es gibt einen sehr großen gesellschaftlichen Konsens darüber, dass in Sachen Klimaschutz was getan werden muss.“
tagesschau.de, 17.05.2019: Was die Bewegung so erfolgreich macht
Sebastian Haunss auf tagesschau.de
Wieso kommen so wenige – so kurz vor der Schicksalswahl? Für den Protest- und Bewegungsforscher Dieter Rucht ist das keine Überraschung. „Die Brexit-Abstimmung und die Wahl von Trump waren damals konkrete Anlässe. Mittlerweile haben sich die Menschen daran gewöhnt.“ Vor allem Jüngere würden über soziale Medien mit vielen verschiedenen Problemen konfrontiert. „Sie springen dann auf das medial packendste Thema auf“, sagt Rucht.
Der Tagesspiegel, 28.04.2019: Gehen Europa die Fans aus? Warum bei „Pulse of Europe“ nichts mehr los ist
Dieter Rucht im Tagesspiegel
Der Rechtsprofessor hinterfragt auch die zweite Funktion der Kameras: Die Aufnahmen sollen im Fall einer möglichen späteren Strafverfolgung genutzt werden, wenn Polizisten beleidigt oder angegriffen wurden. Arzt befürchtet, dass Polizisten – wie er es ausdrückt – auf Verdacht filmen könnten, um etwaige Rechtsverstöße später zu ahnden: „Sie tun das, was wir Juristen Verfolgungsvorsorge nennen. Das heißt, eigentlich handeln sie schon repressiv polizeilich. Also vorbeugend, falls der Bürger eine Straftat besteht, habe ich schon die Beweise.“
Deutschlandfunk Kultur, 29.04.2019: Warum der Einsatz von Bodycams umstritten ist
Clemens Arzt im Deutschlandfunk Kultur
Was bringt es im digitalen Zeitalter noch, zum Demonstrieren auf die Straße zu gehen?
Sich zu versammeln ist ein Kernelement von Protest. Demonstrationen können die Gesellschaft besonders prägen. Je mehr Menschen dabei sind, desto relevanter wirkt das Thema und desto größer ist der Druck auf die Politik. Das sehen wir bei Fridays for Future: Die vielen Schüler auf der Straße setzen ein Signal.
SZ, 03.05.2019: „Die Versammlungsfreiheit ist ein Kern-Grundrecht“
Sabrina Zajak in der SZ
Für die Politik ist es schwierig, sich nicht mit zivilem Ungehorsam auseinanderzusetzen. Protest, der Grenzen überschreitet, aber nicht auf Eskalation mit der Polizei angelegt ist, kann man nicht ohne Weiteres klein oder schlecht reden. Die Vergangenheit anderer Bewegungen habe demnach gezeigt, dass ziviler Ungehorsam ein wesentliches Mittel ist, um Aufmerksamkeit zu generieren, die Dringlichkeit eines gesellschaftlichen Problems und die Entschlossenheit der Menschen deutlich zu machen, sagt Teune.
Focus Online, 3.5.2019: Radikale Klimabewegung gewinnt an Zuspruch
Simon Teune auf Focus Online
Kritik auch an Gendertheorien sei wichtig und willkommen, doch müsse sie auf ernsthafter inhaltlicher Auseinandersetzung beruhen, sagt Ilse Lenz, emeritierte Hochschullehrerin für Soziologie an der Universität Bochum. Die langjährige Geschlechterforscherin, die ein Standardwerk zur Geschichte des Feminismus vorgelegt hat, wundert sich über »Hassprediger«, die eigenmächtig festlegen wollen, »was unwissenschaftlich sein soll«.
Neues Deutschland, 13.04.2019: Die «Manndatsträger»
Ilse Lenz im Neuen Deutschland
„Im angestrebten Volksentscheid zur Vergesellschaftung der Berliner Bestände großer Immobilienkonzerne kulminieren die Forderungen und Erfahrungen aus über zehn Jahren Mieter*innenbewegung. Trotz einiger Zugeständnissen der Stadt Berlin – statt Wohnungen zu privatisieren wird das öffentliche Segment wieder ausgebaut – hat der Protest die Mietpreisdynamik bislang nicht stoppen können.“
Der Freitag, 08.04.2019: Die Macht der Bewegung
Lisa Vollmer im Freitag
Dieter Rucht vom Berliner Institut für Protest- und Bewegungsforschung (IPB) erkennt eine doppelte Bedeutung der 16-Jährigen für Fridays for Future: „Der Nährboden war da. Unter den jungen Menschen gab es schon länger eine große Affinität zu Umweltthemen. Thunberg hat gewissermaßen die Saat ausgebracht.“ Sie ist eine Orientierungsgröße, eine Identifikationsfigur. In einer nicht repräsentativen Umfrage des IPB gaben immerhin 40 Prozent der Teilnehmer an, dass Thunberg ihr Interesse am Thema Klimawandel befördert hätte.
Zeit Online, 29.03.2019: Bei ihr sieht es einfach aus
Dieter Rucht bei ZEIT Online
„Die Frauen waren völlig rechtlos, sowohl in der Familie, als auch im Beruf, viele Berufe waren verschlossen, sie hatten kein Wahlrecht, sie konnten nicht in die Universitäten, weil die alten Philosophen haben ja alle noch gesagt: Das geht gar nicht, viel zu kleines Gehirn, viel zu emotional, das war damals die vorherrschende konservative Meinung.“
Deutschlandfunk, 29.03.2019: Kalenderblatt – Als der Bund Deutscher Frauenvereine gegründet wurde
Gisela Notz im Deutschlandfunk