Das ipb in den Medien

Thunberg, Neubauer, Mayer und ihre vielen Mitstreiterinnen aus aller Welt: Die Protagonistinnen der „Fridays for Future“-Bewegung sind alle jung und alle weiblich. Auch bei den freitäglichen Schülerstreiks stellen junge Frauen mit 57,6 Prozent die Mehrheit, wie eine Untersuchung des Instituts für Protest- und Bewegungsforschung (ipb) ergab. 41,8 Prozent der Demonstranten waren demnach Männer, 0,6 Prozent wollten sich keinem Geschlecht zuordnen. Die Zahl ist insofern bemerkenswert, als dass politischer Protest oft männlich dominiert ist.

Welt.de, 25.05.2019: Die jungen Frauen und der Protest

 

ipb-Studie bei Welt.de

Nicht erst seit Dezember 1989, als jenes Flugblatt von der Besetzung der Dortustraße 65 kündete, lebten Menschen in inoffiziellen Wohnungen in Potsdams Innenstadt. „Die tatsächlichen Ausmaße der illegalen Bezüge sind für Potsdam nicht verlässlich quantifizierbar, aber in vielen von Altbauten geprägten Stadtteilen nachweisbar“, schreibt Warnecke in Bezug auf die 1980er-Jahre.

Potsdamer Neueste Nachrichten, 25.05.2019: Die Geschichte der Potsdamer Hausbesetzer

Jakob Warnecke in den Potsdamer Neuesten Nachrichten

Swen Hutter warnt jedoch vor falschen Hoffnungen. Er vergleicht diese europäischen Bewegungen mit sozialen Bewegungen in den 1970er und 80er Jahren: Auch Themen wie Umwelt und die Frauenbewegung haben Hutter zufolge länger gebraucht, bis sie beispielsweise über Grüne Parteien in Europa ankamen.

Deutschlandfunk, 14.05.2019: Die Macht der Vereine und Bewegungen

Swen Hutter im Deutschlandfunk

Die ‘Fridays for Future’-Bewegung hat mit ihrem Thema schon einmal einen Startvorteil“, sagt Sebastian Haunss, Forscher am Institut für Protest- und Bewegungsforschung. “Es gibt einen sehr großen gesellschaftlichen Konsens darüber, dass in Sachen Klimaschutz was getan werden muss.”

tagesschau.de, 17.05.2019: Was die Bewegung so erfolgreich macht

Sebastian Haunss auf tagesschau.de

Wieso kommen so wenige – so kurz vor der Schicksalswahl? Für den Protest- und Bewegungsforscher Dieter Rucht ist das keine Überraschung. „Die Brexit-Abstimmung und die Wahl von Trump waren damals konkrete Anlässe. Mittlerweile haben sich die Menschen daran gewöhnt.“ Vor allem Jüngere würden über soziale Medien mit vielen verschiedenen Problemen konfrontiert. „Sie springen dann auf das medial packendste Thema auf“, sagt Rucht.

Der Tagesspiegel, 28.04.2019: Gehen Europa die Fans aus? Warum bei „Pulse of Europe“ nichts mehr los ist

Dieter Rucht im Tagesspiegel

Der Rechtsprofessor hinterfragt auch die zweite Funktion der Kameras: Die Aufnahmen sollen im Fall einer möglichen späteren Strafverfolgung genutzt werden, wenn Polizisten beleidigt oder angegriffen wurden. Arzt befürchtet, dass Polizisten – wie er es ausdrückt – auf Verdacht filmen könnten, um etwaige Rechtsverstöße später zu ahnden: „Sie tun das, was wir Juristen Verfolgungsvorsorge nennen. Das heißt, eigentlich handeln sie schon repressiv polizeilich. Also vorbeugend, falls der Bürger eine Straftat besteht, habe ich schon die Beweise.“

Deutschlandfunk Kultur, 29.04.2019: Warum der Einsatz von Bodycams umstritten ist

Clemens Arzt im Deutschlandfunk Kultur

Was bringt es im digitalen Zeitalter noch, zum Demonstrieren auf die Straße zu gehen?

Sich zu versammeln ist ein Kernelement von Protest. Demonstrationen können die Gesellschaft besonders prägen. Je mehr Menschen dabei sind, desto relevanter wirkt das Thema und desto größer ist der Druck auf die Politik. Das sehen wir bei Fridays for Future: Die vielen Schüler auf der Straße setzen ein Signal.

SZ, 03.05.2019: “Die Versammlungsfreiheit ist ein Kern-Grundrecht”

Sabrina Zajak in der SZ

Für die Politik ist es schwierig, sich nicht mit zivilem Ungehorsam auseinanderzusetzen. Protest, der Grenzen überschreitet, aber nicht auf Eskalation mit der Polizei angelegt ist, kann man nicht ohne Weiteres klein oder schlecht reden. Die Vergangenheit anderer Bewegungen habe demnach gezeigt, dass ziviler Ungehorsam ein wesentliches Mittel ist, um Aufmerksamkeit zu generieren, die Dringlichkeit eines gesellschaftlichen Problems und die Entschlossenheit der Menschen deutlich zu machen, sagt Teune.

Focus Online, 3.5.2019: Radikale Klimabewegung gewinnt an Zuspruch

Simon Teune auf Focus Online

Kritik auch an Gendertheorien sei wichtig und willkommen, doch müsse sie auf ernsthafter inhaltlicher Auseinandersetzung beruhen, sagt Ilse Lenz, emeritierte Hochschullehrerin für Soziologie an der Universität Bochum. Die langjährige Geschlechterforscherin, die ein Standardwerk zur Geschichte des Feminismus vorgelegt hat, wundert sich über »Hassprediger«, die eigenmächtig festlegen wollen, »was unwissenschaftlich sein soll«.

Neues  Deutschland, 13.04.2019: Die «Manndatsträger»

 

Ilse Lenz im Neuen Deutschland

“Im angestrebten Volksentscheid zur Vergesellschaftung der Berliner Bestände großer Immobilienkonzerne kulminieren die Forderungen und Erfahrungen aus über zehn Jahren Mieter*innenbewegung. Trotz einiger Zugeständnissen der Stadt Berlin – statt Wohnungen zu privatisieren wird das öffentliche Segment wieder ausgebaut – hat der Protest die Mietpreisdynamik bislang nicht stoppen können.”

Der Freitag, 08.04.2019: Die Macht der Bewegung

Lisa Vollmer im Freitag