Der Soziologe Simon Teune forscht an der Technischen Universität Berlin zu sozialen Bewegungen. Mit Blick auf Datteln 4 sagt er: Es ist ein Exempel, an dem man die falsche Energiepolitik deutlich machen kann. Wenn da wieder lokale und überregionale Akteure zusammenkommen und viel Energie reinstecken, kann das durchaus groß werden.
taz, 24.01.2020: Datteln, der neue Hambi?
Simon Teune in der taz
Das Institut für Protest- und Bewegungsforschung (…) hat in diesem Jahr versucht, den Ursprung der Klimaproteste wissenschaftlich zu ergründen. Ein Ergebnis der Befragung: Viele junge Menschen blicken optimistisch in die Zukunft.
WDR.de, 27.12.2019: Mehr Demonstrationen in NRW-Städten
ipb auf wdr.de
Die Polizei wird heutzutage selber zum Deutungsakteur. […] Polizeiliche Meldungen werden nicht nochmal gegengecheckt. Und damit ist für Ereignisse, deren Charakter eigentlich noch im Unklaren liegt, sehr schnell eine polizeiliche Deutung sehr weit verbreitet. […] Grundsätzlich gilt das Gebot der Neutralität, der Richtigkeit und Sachlichkeit des Verwaltungshandelns auch für die Polizei. Und wenn sie das unterläuft, ist sie auch verpflichtet, das im Nachhinein zu bereinigen.
Deutschlandfunk Kultur, Breitband, 11.01.2020, Irreführende Meldungen: Was tun gegen Fehlinformationen von der Polizei
Peter Ullrich im Interview auf Deutschlandradio
Von einem bewaffneten Arm der Klimabewegung zu reden, ist Humbug. Herrn Aiwanger geht es offensichtlich darum, das Engagement gegen die Klimakrise zu schmähen.
BR24, 18.01.2020, „Klimahysterie“: Aiwangers Urteil zu Aktivisten ist irreführend
Simon Teune auf BR24
Kurzfristig sehe ich keine Bestrebungen bei Fridays for Future, eine Partei zu gründen, sagt denn auch der Soziologe und Protestforscher Moritz Sommer, der im vergangenen Jahr mit Kollegen eine Studie über „Profil, Entstehung und Perspektiven der Protestbewegung“ veröffentlicht hat. Die Aktivisten werden jetzt zunächst neue Aktionsformen ausprobieren, darunter eine für Juni angekündigte Großaktion im Berliner Olympiastadion oder wie bei Siemens stärker auf die Verantwortung einzelner Unternehmen aufmerksam machen, sagt Sommer.
Die Welt, 22.01.2020, Wann sich die Wege von Fridays for Future und Grünen trennen
Moritz Sommer in der Welt
Was nützt ein gerufenes „Wir sind mehr!“ gegen eine Minderheit , die in ihrer Ideologie unerschütterlich scheint?
Solche Proteste haben mehrere Adressaten. An die Täter und die unterstützenden Millieus geht das Signal: Wir schweigen dazu nicht. Den Menschen, die von Rechten angegriffen werden, zeigen die Proteste: Ihr seid nicht allein. Und schließlich sind die Proteste an die Öffentlichkeit und an die Politik gerichtet. An sie geht die Botschaft: Die im Grundgesetzt garantierten (…) Rechte sind in Gefahr und es ist die Aufgabe des Staates, die Würde aller Menschen in Deutschland zu schützen.
HNA, 28.12.2019, „Wir schweigen dazu nicht“
Simon Teune im Interview mit der HNA
Laut dem Polizeiforscher Peter Ullrich von der Technischen Universität Berlin verfügt die Polizei über eine Deutungs- und Definitionsmacht. In der Forschung gilt sie als ‘primary definer‘, das heißt sie genießt einen Vertrauensvorschuss und kann grundlegende Wahrnehmungen prägen und definieren, erklärt Ullrich.
neues deutschland, 09.01.2020, Das Märchen vom linken Terrorismus
Peter Ullrich im Neuen Deutschland
Bei solchen Gesängen geht es darum, die Motivation der Gruppe aufrechtzuerhalten. Darum sollte der Song einen einfachen Refrain haben, den jede oder jeder singen kann. Und eine eingängige Melodie, erklärt Wienkoop. Ein Song, der schon lange existiert, hat außerdem eine noch bessere Chance. Bei ‚Bella Ciao‘ ist das zum Beispiel so. Er wurde im Zweiten Weltkrieg zum Widerstand gegen den Faschismus gesungen. Es gibt also schon eine inhärente Widerstandsgeschichte und das ist auch international bekannt.
t-online.de, 20.12.2019, Warum Demonstranten in aller Welt dieses Lied singen
Nina-Kathrin Wienkoop bei t-online.de
Ich würde nicht sagen, dass die Proteste gegen die Politik gescheitert sind, es ist viel passiert bei der Verschiebung der politischen Agenda, erklärt Simon Teune. Es sei aber klar geworden, dass „Fridays for Future“ dabei keine schnellen Siege erringen könne. Jetzt wird auf unterschiedlichen Wegen versucht, andere verantwortliche Akteure zu Bewegung zu zwingen.
bento, 10.01.2020, „Fridays for Future“ versus Siemens
Simon Teune in bento
„Bilder sind wichtig für Protestbewegungen, weil sie die meist nur schwer greifbaren Konflikte, Krisen und Themen, aber auch Ziele von Protestbewegungen sinnlich fassbar machen“, sagt Fahlenbrach. Ein Beispiel seien die Bilder der 68er-Bewegung oder der „Tank-Man“, der sich 1989 dem anrollenden Panzer auf dem Tian’anmen-Platz entgegengestellt hat. „Das waren Bilder, die ins kollektive Gedächtnis eingegangen sind und die ein öffentliches Bewusstsein geschaffen haben für politische und soziale Probleme.“
Deutschlandfunk Kultur, 15.11.2019: Wenn Protestbilder viral gehen
Kathrin Fahlenbrach bei DLF Kultur