Das ipb in den Medien

Was den Schülerinnen und Schülern gelungen ist, sind zwei Dinge: Erstens, sie haben ihre Formate geändert. Ich denke, das Summercamp im Dortmund war sehr wichtig. […] Und gleichzeitig aber auch mit dem Globalen Klimastreik – […] da war jetzt zum ersten Mal, dass viele der großen, etablierten, nicht nur aus dem Umweltbereich, auch Gewerkschaften etc. dabei waren.

WDR5, 30.09.2020: Die Protestkultur von Fridays for Future

Sabrina Zajak im WDR5

Aber die Bewegung hat nun neue wirksame Protestformen entwickelt. Sie ist überzeugt, dass Corona die Bewegung nicht stoppen kann. Und dass etwa die Kaufprämie für neue Autos, die als mögliche Konjunkturspritze in der Corona-Krise im Gespräch war, doch nicht umgesetzt wurde, führt Kannengießer nicht zuletzt auf den Einfluss der Klimaaktivisten zurück.

Augsburger Allgemeine, 20.06.2020: Fridays for Future: Überstehen Klimaproteste die Krise?

Sigrid Kannengießer in der Augsburger Allgemeinen

Es ist legitim, kritisch zu hinterfragen, was gerade passiert und welche Maßnahmen getroffen werden – gerade, wenn es um Grundrechtsbeschneidungen geht, empfiehlt es sich aufmerksam zu sein. Viele Menschen haben durchaus berechtigte Fragen. Es wird dann allerdings problematisch, wenn diese Fragen suggestiv gestellt werden, die verschwörerischen Antworten also bereits mitgeliefert werden.

Bundeszentrale für politische Bildung, 17.06.2020: Corona-Krise: Was bedeuten die Proteste gegen staatliche Maßnahmen zur Pandemieeindämmung?

 

Verena Stern im Interview mit der bpb

Wir beobachten, dass sich die demokratischen, antirassistischen, progressiven Kräfte seit 2018 immer stärker miteinander vernetzen. Die neuen Bündnisse bemühen sich zum Beispiel darum, die Zusammenhänge zwischen den großen Kernthemen deutlich zu machen und offensiver miteinander zu verknüpfen: Klima ist eine Fluchtursache, Menschen, die fliehen müssen oder auch nur anders aussehen, erleben Rassismus. Rassismus und soziale Ungleichheit lassen sich nicht getrennt voneinander betrachten. Da ist der Sprung von Fridays for Future zu Black Lives Matter dann plötzlich gar nicht mehr so groß.

Redaktionsnetzwerk Deutschland, 13.6.2020: Demonstrationen: “Die progressiven Kräfte vernetzen sich”

Katarina Stjepandić im Redaktionsnetzwerk Deutschland

[Damit der Kampf gegen Rassismus dauerhaft auf der öffentlichen Agenda steht] müssen sich auch Menschen, die nicht direkt von Rassismus und Diskriminierung betroffen sind, stärker dagegen aussprechen und nicht nur auf die Straße gehen, sondern auch an sich selbst arbeiten. Erst dann wird deutlich, dass Rassismus ein gesamtgesellschaftliches Problem ist, von dem Weiße profitieren.
Augsburger Allgemeine Zeitung, 8.6.2020: Anti-Rassismus-Proteste: Kommt jetzt die gesellschaftliche Wende?

Leslie Gauditz in der Augsburger Allgemeinen Zeitung

Für die aktuelle Lage kann man sicherlich zwei Punkte nennen. Zum einen hat sich die Situation verschärft in den letzten Monaten, weil durch die Pandemie besonders schwarze Menschen und people of colour deutlich stärker betroffen waren von gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen. (…) Damit es zu Protesten kommt, braucht es neben einem dringenden Missstand auch Infrastrukturen und Ressourcen, auf die die Akteur*innen zurückgreifen können. (…) Die Proteste in Ferguson (…) die Black Lives Matter Bewegung stellen hier Infrastruktur und Netzwerke bereit, die jetzt genutzt werden können.

BR2, 03.06.2020: BR2 Tagesticket (ab 11:42)

Priska Daphi beim BR2-Podcast Tagesticket

Schon Martin Luther King nannte Aufstände die “Waffe der Ungehörten”. Gruppen, die nicht gehört werden in Medien, der Politik oder der Öffentlichkeit, können sich fast nur durch Aufstände Gehör verschaffen. Erst wenn Autos und Polizeistationen brennen, kommen die Medien und fangen an, über die Missstände zu berichten. Die Empirie vergangener Aufstände zeigt, dass die Beschwerden über die Diskriminierungen erst dann gehört werden, und dass erst dann auch Regierungen reagieren.

zdf.de, 1.6.2020: Schon lange “Bürgerkrieg von oben” in den USA

Margit Mayer auf zdf.de

Teune findet es zwar nicht untypisch, dass im Frühstadium einer entstehenden Bewegung noch nicht alle Positionen in Stein gemeißelt seien. In vielen Fällen stellen solche Gruppierungen aber später fest: Man hatte gar keine gemeinsame Forderung, nur ein geteiltes Unwohlsein, das aber individuell sehr unterschiedlich begründet war. Frieden und Freiheit, sie könnten als Motive nicht ausreichen, um zu überleben.

Tagesspiegel, 3.6.2020: Die Wutmacher von Stuttgart

Simon Teune im Tagesspiegel

La mobilisation contre les restrictions dans le cadre de Corona est ainsi un symptome pour une societé civile vitale qu’un paradox tant qu’elle se directe contre une crise democratique non-existant et sous le couvert de complotisme

Deutsche Welle FR, 20.5.2020: “Contestation anti-corona sur fond de complotisme”

Jannis Grimm in Deutsche Welle FR

Vieles von dem, was da jetzt gefordert oder vertreten wird, findet in verschwörungsideologischen und rechtsradikalen Kreisen schon lange statt und wird vor allem in sozialen Medien angeheizt. Da sind noch viel mehr Menschen in entsprechenden Gruppen unterwegs, als jetzt auf den Straßen waren. Viele Teilnehmende protestieren gegen eine angebliche Diktatur. Sie protestieren gegen das Impfen, gegen Merkel und Spahn, gegen „die da oben“, sie personalisieren Globalisierungskritik und Antisemitismus, sie positionieren sich grundsätzlich gegen Politik, Medien und Wissenschaft. In den Protesten brechen sich Ideologien demokratieferner Milieus Bahn und treffen auf offene Ohren und fehlende Abgrenzung.

Spiegel Online, 16.5.2020: “Rechte Narrative dominieren die Proteste”

Matthias Quent auf Spiegel Online