Das ipb in den Medien

Bei den allermeisten Demonstrationen in Deutschland seien weiße Jugendliche aus der akademisch geprägten, zumeist gehobenen Mittelschicht stärker vertreten als im Durchschnitt der Gesamtbevölkerung. Teunes Erklärung dafür: Dieses Milieu sieht Protest eher als erfolgversprechend an und hat Protest als politische Form der Einmischung gelernt. Problematisch wird das Übergewicht privilegierter Menschen bei Protestbewegungen laut Teune allerdings dann, wenn, wie er es ausdrückt, das eigene Verhalten Menschen ausschließt.

Watson.de, 13.7.2020: Das Rassismus-Problem von Fridays for Future

Simon Teune bei Watson

Der Berliner Protestforscher Swen Hutter beobachtet das Demonstrationsgeschehen in Deutschland während der Pandemie. Er sagt: Autokorsos, die ,Fridays for Future‘-Schilder vor dem Bundestag, Mini-Kundgebungen: Der Protest sucht sich derzeit andere Wege. Aus Sicht von Hutter könnte es allerdings langfristig zum Problem werden, wenn solche Proteste nur geringe Aufmerksamkeit bekommen.

Tagesspiegel, 03.05.2020: Forscher prognostiziert neue Bewegungen. Der Protest sucht sich andere Wege – legal und illegal

Swen Hutter im Tagesspiegel

Der Protestforscher Simon Teune fühlt sich bei den Corona-Protesten an die Friedens-Montagsmahnwachen von 2014 erinnert. Auch damals sammelte sich eine ungewöhnliche Mischung, in der Verschwörungsgläubige und Neonazis dabei sein konnten.

taz, 10.05.2020: Wohin steuert der Corona-Protest?:Eine toxische Mischung

Simon Teune in der taz

Teune geht davon aus, dass das Wachstumspotenzial solcher Veranstaltungen begrenzt ist. Weil klar wird, dass da sehr kuriose Gestalten unterwegs sind, dass man es zum Teil mit extrem Rechten zu tun hat, die Journalisten angreifen. Das ist nichts, was für eine Massenmobilisierung taugt, sagte er.

Tagesspiegel, 10.05.2020: Vom Impfgegner bis zum Rechtsextremen

Simon Teune im Tagesspiegel

Der Protestforscher warnt davor, bereits von einer „Bewegung“ zu sprechen. Es könnten natürlich immer drei Leute im Netz etwas initiieren und zehn Leute könnten behaupten, da stünden Zehntausende oder Hunderttausende hinter ihnen. Ich finde, da ist ein bisschen Abstand geboten, so Rucht.

Deutschlandfunk Kultur, 06. Juni 2020: Die Initiative „Widerstand 2020“ will Partei werden

Dieter Rucht im Interview bei Deutschlandfunk Kultur

Vor allem kleine linke Demonstrationen für die Aufnahme von Geflüchteten, mit wenigen Leuten und großem Abstand, hatten teilweise mit massiven Polizeireaktionen umzugehen. Allerdings können die sogenannten “Hygiene-Demos” ganz offensichtlich stattfinden, obwohl sie alle Standards der aktuellen Pandemie-Situation unterlaufen. Es ist schon fast bizarr – schließlich fühlt sich die Bewegung ja eher unterdrückt, obwohl man sie weitgehend gewähren lässt.

watson.de, 13. Juni 2020: Wer geht auf “Hygiene-Demos”? Protest-Forscher erklärt das Phänomen

Peter Ullrich auf watson.de

[Das] Tun [von Antifa-Bewegungen] umfasst weit mehr – meist sogar ganz anderes – als Gewalt, erklärt Schuhmacher, sie werden gerne als Randgruppe des Geschehens betrachtet, gehören aber seit gut 40 Jahren zu den engagiertesten Akteur*innen der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus.

jetzt.de, 07.06.2020: Warum es “die Antifa” nicht gibt

Nils Schuhmacher auf jetzt.de

Strukturwandel sei eben nicht auf Regionen beschränkt, sondern finde in ganz Deutschland permanent und branchenübergreifend statt, erklärt der Leiter der Studie, Jochen Roose, MDR SACHSEN.

MDR Sachsen, 15.06.2020. Studie zum Kohleausstieg: Lausitzer üben eher Verzicht für Firmenansiedlungen

Jochen Roose im MDR Sachsen

Protest im digitalen Raum war nicht so erfolgreich. So fanden manche Online-Aktionen kaum Gehör, etwa der Housing Action Day gegen horrende Mieten Ende März. Der Netzstreik fürs Klima von Fridays for Future bildete da eine Ausnahme. Es braucht doch die Aktivität auf der Straße, um Protest zu beachten, bestätigt Daniel Mullis.

Deutsche Welle, 06. Juni 2020: Corona-Krise: Protest mit Abstand

Daniel Mullis bei Deutsche Welle

Die Teilnehmer sind teilweise dieselben. Wir sehen auch Aktivistinnen und Aktivisten der Reichsbürger und rechte Hooligans. Es ist eine neue Gelegenheit, mit den gleichen Themen auf die Straße zu gehen, die jetzt lediglich mit Blick auf Covid-19 gerahmt werden. Aber es sind auch neue Spektren dabei, etwa aus dem esoterischen Bereich.

Zeit-Blog Störungsmelder, 03.06.2020: Corona-Demos: Pegida im neuen Gewand

Fabian Virchow auf dem Zeit-Blog Störungsmelder