Das ipb in den Medien

Beobachter der Bewegung sehen durchaus, dass Fridays for Future auch die Verlierer der Corona-Krise beachten müsse und sich mit anderen Bügerbewegungen vernetzten sollte: Diese zuwachsenden Ungleicheiten im Zuge von Corona (…) – solche Aspekte müssen mitbedacht werden. Corona trifft doch die Leute unterschiedlich und nicht jeder hat den Luxus jetzt Tomaten zu pflanzen und seinen eigenen Salat anzubauen, mal zugespitzt formuliert. 

ARD Tagesthemen, Sendung vom 25.09.2020

Sabrina Zajak in den ARD Tagesthemen

Es ist wahnsinnig wichtig, nicht mit Protesten oder Mobilisierung zu enden, wenn ein Regime gestürtzt, abgeschafft oder ein Sicherheitsapparat zerfällt, sondern weiter zu machen und weiter an einer positiven Version zu arbeiten. 

hr info, 14.09.2020: Der Schrei nach Freiheit wird nicht leiser: Die Proteste in Belarus

Jannis Grimm im hr Info

Die Verwendung des Gewaltbegriffs kann in Diskursen auch dazu führen, dass der eigentliche gesellschaftliche Konflikt verdeckt wird. Beispielsweise ist eine gängige Diskursstrategie im Kontext von Protesten gegen Rassismus […] den Diskurs weg von den Inhalten der Proteste wie institutionellem Rassismus oder rassistischer Polizeigewalt zu lenken.

analyse & kritik, 15.09.2020: »Aktivist*innen haben sich eine Sprechposition zum Thema Polizeigewalt erkämpft«

Julika Mücke in der analyse & kritik

Auch wenn immer mal wieder probiert wird, zivilen Ungehorsam mit Gewalt in Verbindung zu bringen: Wir sind in der Demokratie mittlerweile soweit, dass kaum jemand in Frage stellt, dass ziviler Ungehorsam eine legitime Form der demokratischen Auseinandersetzung ist. Ich sehe Fridays for Future an diesen Fragen nicht auseinanderbrechen.

Neues Deutschland, 13.09.2020: »Fridays for Future bricht nicht auseinander«

Simon Teune im Neuen Deutschland

Die öffentliche Resonanz von Protesten auf der Straße ist größer als bei Aktivismus im Netz. Seiner Ansicht nach steht die Bewegung aber trotz abgenommener Aufmerksamkeit nicht vor dem Aus. Einer Bewegung kann es nie gelingen, ihr Thema über einen langen Zeitraum in der Prioritätenliste der Menschen ganz oben zu halten.

Berliner Zeitung, 19.9.2020: Fridays for Future bangt um die eigene Zukunft

Sebastian Haunss in der Berliner Zeitung

Wir haben hier etwas, das in keinerlei ideologischen Kontinuität steht. (…) Diese neuen post-demokratischen Empörungsbewegungen, wie ich sie nenne, bilden sich vielmehr ad-hoc. (…) Das kann dann in eine gewisse Form gebracht werden und dann ist es entscheidend, welche Art von organisierten Akteuren mit Ressorucen es schaffen, der Bewegung diese oder jene Gestalt zu geben und sie in eine Richtung zu lenken. 

Deutschlandfunk, 31.08.2020: Proteste gegen Corona-Maßnahmen: Eine „Empörungsbewegung“

Peter Ullrich im Deutschlandfunk

Auf einer tieferen, strukturellen Ebene muss man sich fragen: Wieso glauben so viele Menschen, dass dubiose Mächte das Virus benutzen, um ihnen zu schaden? Auf dieser Ebene muss man diese Bewegung auch als Symptom für eine extreme Entfremdung großer Teile der Bevölkerung von sämtlichen gesellschaftlichen Institutionen verstehen. 

Berliner Zeitung, 28.08.2020: Protestforscher: „Es gibt einen unglaublichen Zorn“

Peter Ullrich in der Berliner Zeitung

Corona verschafft einen Anlass, bei dem sich Kritiker und Unzufriedene unterschiedlichster Coleur versammeln können, ohne sich untereinander verständigen zu wollen oder verständigen zu müssen, was denn politisch eigentlich daraus folgt. 

Deutschlandfunk, 31.08.2020: Zur Ikonographie des “Widerstandes” – Protestforscher Dieter Rucht im Gespräch

Dieter Rucht im Deutschlandfunk

Die Reaktionen auf den Protest in Berlin sollten differenzierter ausfallen. Es bringt nichts, die Demonstranten zu beschimpfen und sie alle in einen Topf werfen. Mit den ambivalent Denkenden, den Zweifelnden, muss man ins Gespräch kommen. Ein Teil der Protestierenden ist allerdings nicht erreichbar, da sollte man sich auch nicht groß anstrengen.

Saabrücker Zeitung, 31.08.2020: „Nicht alle Demonstranten in einen Topf werfen“

Dieter Rucht in der Saarbrücker Zeitung

Viele Teilnehmer begründen die Teilnahme an den Protesten auf haarsträubenden Verschwörungstheorien und der Fiktion, eine stille Mehrheit auf ihrer Seite zu haben. Aber es gibt ein diffuses Unbehagen mit dem Zustand der Demokratie, mit der aktuellen Politik und das verbindet sich mit einer Vielzahl weiterer Anliegen. Diese Motivstruktur bleibt bestehen.

Focus Online, 31.08.2020: Experte warnt: Verfassungsschutz spielt Bedeutung von Rechten bei Corona-Demos herunter

 

Peter Ullrich auf Focus.Online