Das ipb in den Medien

Ich bin fest davon überzeugt, dass sich der Konflikt weiter zuspitzen wird. Beispielsweise werden die Grünen politisch hart angegangen. Diese Bewegung hat kein Interesse an oberflächlichen Sympathiebekundungen. Sie will, dass die Politik handelt.


Hessenschau, 27.10.2020: A49-Proteste: “Der Konflikt wird sich weiter zuspitzen”

Felix Anderl (Uni Marburg)

So was kannten wir halt vorher noch nicht, diese originelle Form des Schulstreiks […]. Das ist eine besondere Form, die auch für Protestbewegungen etwas relativ neues darstellt. Und diese Jugendlichkeit gepaar mit dieser sehr überzeugten, kompromisslosen Haltung auch mit dieser Willenskraft – das war etwas, was es so vorher noch nicht gab, und das hat Greta und auch Fridays for Future ausgezeichnet, auch gegenüber anderen Umweltbewegungen. 

Bayern 2, 16.10.2020: Symbolfigur Greta Thunberg. Interview mit Sozialforscher Moritz Sommer

Moritz Sommer bei Bayern 2

Wenn man sich Gesellschaft vorstellt, dass die gemeinsam durch ein Fenster auf die Welt blickt und dann hat man zumindest einen gemeinsamen Horizont, dann kann man darüber streiten, was jetzt richtig ist und wie man agieren will. Aber ich würde sagen, das man momentan feststellt, dass immer mehr Menschen durch ein anderes Fenster auf diese Welt blicken und damit auch einen anderen Horizont haben. Somit wird das eingeübte Streiten immer schwieriger. 

BR, 26.09.2020: B5 Thema des Tages: Interview der Woche mit Protestforscher Daniel Mullis

Daniel Mullis im BR

Beobachter der Bewegung sehen durchaus, dass Fridays for Future auch die Verlierer der Corona-Krise beachten müsse und sich mit anderen Bügerbewegungen vernetzten sollte: Diese zuwachsenden Ungleicheiten im Zuge von Corona (…) – solche Aspekte müssen mitbedacht werden. Corona trifft doch die Leute unterschiedlich und nicht jeder hat den Luxus jetzt Tomaten zu pflanzen und seinen eigenen Salat anzubauen, mal zugespitzt formuliert. 

ARD Tagesthemen, Sendung vom 25.09.2020

Sabrina Zajak in den ARD Tagesthemen

Es ist wahnsinnig wichtig, nicht mit Protesten oder Mobilisierung zu enden, wenn ein Regime gestürtzt, abgeschafft oder ein Sicherheitsapparat zerfällt, sondern weiter zu machen und weiter an einer positiven Version zu arbeiten. 

hr info, 14.09.2020: Der Schrei nach Freiheit wird nicht leiser: Die Proteste in Belarus

Jannis Grimm im hr Info

Die Verwendung des Gewaltbegriffs kann in Diskursen auch dazu führen, dass der eigentliche gesellschaftliche Konflikt verdeckt wird. Beispielsweise ist eine gängige Diskursstrategie im Kontext von Protesten gegen Rassismus […] den Diskurs weg von den Inhalten der Proteste wie institutionellem Rassismus oder rassistischer Polizeigewalt zu lenken.

analyse & kritik, 15.09.2020: »Aktivist*innen haben sich eine Sprechposition zum Thema Polizeigewalt erkämpft«

Julika Mücke in der analyse & kritik

Auch wenn immer mal wieder probiert wird, zivilen Ungehorsam mit Gewalt in Verbindung zu bringen: Wir sind in der Demokratie mittlerweile soweit, dass kaum jemand in Frage stellt, dass ziviler Ungehorsam eine legitime Form der demokratischen Auseinandersetzung ist. Ich sehe Fridays for Future an diesen Fragen nicht auseinanderbrechen.

Neues Deutschland, 13.09.2020: »Fridays for Future bricht nicht auseinander«

Simon Teune im Neuen Deutschland

Die öffentliche Resonanz von Protesten auf der Straße ist größer als bei Aktivismus im Netz. Seiner Ansicht nach steht die Bewegung aber trotz abgenommener Aufmerksamkeit nicht vor dem Aus. Einer Bewegung kann es nie gelingen, ihr Thema über einen langen Zeitraum in der Prioritätenliste der Menschen ganz oben zu halten.

Berliner Zeitung, 19.9.2020: Fridays for Future bangt um die eigene Zukunft

Sebastian Haunss in der Berliner Zeitung

Wir haben hier etwas, das in keinerlei ideologischen Kontinuität steht. (…) Diese neuen post-demokratischen Empörungsbewegungen, wie ich sie nenne, bilden sich vielmehr ad-hoc. (…) Das kann dann in eine gewisse Form gebracht werden und dann ist es entscheidend, welche Art von organisierten Akteuren mit Ressorucen es schaffen, der Bewegung diese oder jene Gestalt zu geben und sie in eine Richtung zu lenken. 

Deutschlandfunk, 31.08.2020: Proteste gegen Corona-Maßnahmen: Eine „Empörungsbewegung“

Peter Ullrich im Deutschlandfunk

Auf einer tieferen, strukturellen Ebene muss man sich fragen: Wieso glauben so viele Menschen, dass dubiose Mächte das Virus benutzen, um ihnen zu schaden? Auf dieser Ebene muss man diese Bewegung auch als Symptom für eine extreme Entfremdung großer Teile der Bevölkerung von sämtlichen gesellschaftlichen Institutionen verstehen. 

Berliner Zeitung, 28.08.2020: Protestforscher: „Es gibt einen unglaublichen Zorn“

Peter Ullrich in der Berliner Zeitung