Das ipb in den Medien

„Armut oder Unzufriedenheit allein reicht noch nicht, um auf die Straße zu gehen.“ Entscheidend sei, welche Netzwerke und Ressourcen es gäbe, um zu mobilisieren. Und wie anschlussfähig die Interpretationsmuster dazu sind, was von den Problemen, wegen denen man demonstrieren will, überhaupt zu halten ist und wer an ihnen schuld ist. „Rechte und neurechte Gruppen sind hier aktuell gut aufgestellt, weil sie in der jüngsten Vergangenheit viel mobilisiert haben“, sagt Daphi.


SZ, 18.8.2022: „Sie sind laut, aber wenige“

Priska Daphi in der SZ

Man kann die Aktionen der „Letzten Generation“ nicht isoliert betrachten. Man muss das im Kontext der anderen Protestaktionen sehen, etwa der Schulstreiks von Fridays for Future. Diese Großdemonstrationen hat man nicht jeden Tag, sondern nur in gewissen Abständen. Es geht für die Bewegung darum, das Thema konstant auf der Agenda zu behalten. Und letztendlich hat man es durch Aktionen wie die Straßen- und Pipelineblockaden geschafft, das Thema über Wasser zu halten, trotz der vielen anderen Krisen, denen wir uns derzeit ausgesetzt sehen.


mdr.de, 24.7.2022: „Klimabewegung wird neue Formen des zivilen Ungehorsams hervorbringen“

Michael Neuber auf mdr.de

Die Ausgangssituation für soziale Bewegungen ist ja immer, dass sie aus einer Position der strukturellen Schwäche agieren. Das heißt sie wollen etwas ändern, können das aber selbst nicht durchsetzen. Das heißt, sie sind darauf angewiesen, dass andere Akteure, die über mehr Machtressourcen verfügen, das im Grunde für sie durchsetzen.

Deutschlandfunk, 15.7.2022: Klimaschutz in Kriegszeiten

Sebastian Haunss im Deutschlandfunk

„Die Menschen fühlen große Distanz zu allem, was als sogenannter Mainstream bezeichnet wird“

Welt, 10.6.2022: „Die Menschen fühlen große Distanz zu allem, was als sogenannter Mainstream bezeichnet wird“

Piotr Kocyba

Wie kam es im Einzelnen zur Eskalation der Gewalt? Mit dieser Frage haben sich 23 Gewalt-, Protest- und Polizeiforscher dreier Forschungsinstitute beschäftigt, darunter Experten des von Jan Philipp Reemtsma gegründeten renommierten Hamburger Instituts für Sozialforschung (HIS). Sie interviewten Beteiligte, studierten Akten, werteten Filmaufnahmen und Fotos aus, aber auch Zeitungsberichte und Beobachtungsprotokolle und analysierten so die Ereignisse des G20-Gipfels minutiös. Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Das repressive Vorgehen der Hamburger Polizei trug zur Eskalation mit bei.


Hamburger Morgenpost, 7.7.2022: Warum die Polizeitaktik mitverantwortlich für das Desaster war

Forschungsprojekt Mapping #NoG20 in der Hamburger Morgenpost

Doch mit der Partizipation tut sich Deutschland schwer. Dabei gibt es viele innovative Konzepte. Etwa die Bürgerbeteiligung per Los, meint die Politikwissenschaftlerin Brigitte Geißel: das Zufallsprinzip als Garant für eine vielfältige demokratische Beteiligung. „Ostbelgien hat das eingeführt. Die haben jetzt ein sehr schönes System mit Bürgerräten“, sagt Geißel: „Das sind Zufalls-ausgewählte Bürger, die zu unterschiedlichen Themen diskutieren, ganz ähnlich wie normalerweise die sogenannten Interessenverbände – aber hier ist es eine normale Bürgerschaft, die sagt: Unsere Position zu dem Thema ist so und so.“
Deutschlandfunk Kultur, 12.6.2022 : „Neue Impulse für die Demokratie“

Brigitte Geißel beim Deutschlandfunk Kultur

„Rechtsautoritärer Maskulinismus inszeniert sich ambivalent. Eine Ambivalenz zwischen einerseits Opfer sein und andererseits sich aus diesem Opfersein herauszuheben und Heroismus und Führerschaft darzustellen.“

Deutschlandfunk Nova, 3.6.2022: „Autoritäre Führer: Wie Männlichkeit Politik prägt“

Birgit Sauer im Deutschlandfunk Nova

Dass es bei vielen Protesten gegendie Corona-Maßnahmen zu Gewalt kommt, liegt an einer radikalisierten Kritik, bei der Politiker*innen, Journalist*innen und Maßnahmenbefürworter*innen als Feinde markiert werden. Es herrscht die Haltung vor, dass man angegriffen wird und Gewalt deshalb legitim ist.

Schwarzwälder Bote, 15.4.2022: Montagsspaziergänge in Calw: Warum hört der Protest nicht auf?

Simon Teune im Schwarzwälder Boten

Die Herausforderung [der Klimabewegung ist], Aktionsräume zu schaffen, die von Leuten gefüllt werden können, die nicht ihr Leben der Klimabewegung widmen wollen, aber trotzdem das Bedürfnis haben, sich zu engagieren. Da gibt es die Freitagsdemos und Klimastreiks, aber der Effekt ist überschaubar. Solche Aktionen landen mittlerweile, ebenso wie der Bericht des Weltklimarats, nur noch auf Seite drei der Zeitungen.

Klimareporter, 7.5.2022: Wie geht es weiter mit dem Protest, Simon Teune?

Simon Teune im Klimareporter

Betrachtet man die Entstehung von Rechtsextremismus, liegt diesem oft eine Polarisierung zwischen Stadt-Land oder Ost-West zugrunde. Diese Trennung lebt von Bildern und Vorstellungen im Kopf, die vermeintlich bestätigt werden, aber auch historische und soziale Gefüge tragen dazu bei, dass Rechtsextremen in bestimmten Orten gedeihe.

SWR2, 19.4.22: „„Lokal extrem Rechts“: Wie nationale Bewegungen ihren Ursprung im Lokalen haben“

Daniel Mullis bei SWR2