Das ipb in den Medien

Inklusive in wissenschaftlichen Diskussionen [ist die Frage] übernehmen wir auch Narrative bestimmter politischer Akteure dazu, was die relevanten Interessen und Bedürfnisse verschiedener Gruppen sind. Und der grundlegende Punkt ist hier, dass hier Mobilisierungen natürlich auch passieren, weil es ein Angebot gibt, zum Beispiel von rechten Gruppen und rechten Parteien, die das natürlich sehr in den Vordergrund rücken, die „kulturellen Faktoren“, weil das ihre Mobilisierungskraft stärkt.


SWR2-Wissen, 2.12.2022: Wer steckt hinter den Energie-Demos? – Protest von rechts und links

Priska Daphi (Universität Bielefeld)

Man kann immer wieder beobachten, dass die Bindung an die Demokratische Partei mit einer gewissen Deradikalisierung einhergeht. Je stärker die Bindung der US-Linken an die Demokra­tische Partei, um so mehr schwindet der Fokus auf gewerkschaftliche, betriebliche und Mieterkämpfe und auf soziale Bewegungen insgesamt. Diese enge Bindung an die Demokra­tische Partei ist eines der zentralen Probleme der US-Linken. Ein anderes ist die Abhängigkeit vom philanthropischen Sektor und die Einbettung in ­einen amorphen progressiven NGO-Komplex.


Jungle World, 1.12.2022: „Ohne Druck von der Straße geht es nicht“

Margit Mayer (TU Berlin)

Das gesellschaftliche Klima verändert sich. Und das geht dann weit über die Straße hinaus.


Deutschlandfunk Nova, 1.12.2022: „Heißer Herbst“: Was von den Protesten bleibt

Alexander Leistner (Universität Leipzig)

Ich denke, dass es andere Protestformen gibt, die hier mehr leisten können. Der Druck ist hoch. Ohne Aktivismus werden wir die Klimakrise nicht bewältigen können.


SWR1, 28.11.2022: Was wollen die Klimaaktivisten „Letzte Generation“ wirklich?

Sebastian Koos (Universität Konstanz)

„Steht eine Bewegung an einem Scheitelpunkt, wo sie aus ihrer Sicht nicht mehr ernst genommen wird, löst sie sich entweder auf, oder sie radikalisiert sich.“ Wobei das, was als radikal wahrgenommen werde, die Taktik sei. Denn die Ziele seien nicht extrem. So kämpft die Letzte Generation für Tempo 100 auf der Autobahn und einen Stopp neuer Gas- und Ölprojekte. Sie setze auf eine friedliche Form des Widerstandes, die „schockieren will, um so moralische Fragen aufzuwerfen“.


Der Standard, 28.11.2022: Von Freitagsdemos zu Schockaktionen: Aufstand der Ungehorsamen

 

Antje Daniel (Universität Wien)

„Eine Radikalisierung sehe ich nicht, gerade im Vergleich auch zu anderen Protesten wie die Anti-Atomkraft-Bewegung oder die Friedensbewegung in den 70ern“, sagte die Soziologin Lena Herbers von der Universität Freiburg der Deutschen Presse-Agentur. Sie bezeichnete die Proteste als „überschaubare Gesetzesübertritte, bewusste punktuelle Rechtsbrüche“.


Handelsblatt, 25.11.2022: Harsche Kritik an Aktivisten nach Flughafen-Aktion

 

Lena Herbers (Universität Freiburg)

Proteste brauchen Öffentlichkeit wie Sauerstoff.


Deutschlandfunk Kultur, 25.11.2022: Wenn aus kleinen Demos große Schlagzeilen werden

Simon Teune (FU Berlin)

Sie bezeichnete die Proteste [der letzten Generation] als „überschaubare Gesetzesübertritte, bewusste punktuelle Rechtsbrüche“. Die Gruppe bewege sich in einem demokratischen Rahmen, akzeptiere im Kern das System und letztlich auch die Strafen gegen sie.


ntv, 25.11.2022: „Letzte Generation“ unterbricht Proteste

Lena Herbers (Universität Freiburg)

Obwohl die Klimakrise ein sogenannter „high end conflict“ sei, sei die Zuspitzung langsam und nur wenig im Alltag spürbar – das erschwere die Mobilisierung der Masse. Hier setzten die Klimaproteste der „Letzten Generation“ und der „Occupy“-Bewegung ein. Deren Ziel sei es eben nicht, die Masse hinter ihrem Zweck zu vereinen, sondern eher mit zivilen Ungehorsam eine Grenze zu verschieben – die Grenze zwischen dem, was „formal illegal ist, aber moralisch legitim“.


FAZ, 23.11.22: Studenten fordern mehr Klimaschutz an Hochschulen

Johannes Diesing (Universität Gießen)

Wir beobachten aktuell ein Abschmelzen des Protestklientels. Was bleibt, ist das Kernmilieu.


mdr.de, 22.11.2022: Ausbleibende Massenproteste: War es das mit dem „heißen Herbst“?

Alexander Leistner (Uni Leipzig)