Das ipb in den Medien

Weil jede landesweite Oppositionsbewegung zerschlagen wurde, organisierte sich die Politik in Iran zunehmend in lokal verankerten Vereinigungen, die jetzt die Proteste unterstützen: Umweltaktivist*innen aus dem Süden, Arbeiter*innen in der Ölindustrie, das Prekariat in den Städten, die kurdische Mittelschicht und viele mehr.


zdf.de, 25.10.2022: Iran: Wie wahrscheinlich ist ein Regime-Sturz?

Tareq Sydiq (Uni Marburg)

[Die Querdenker] sehnen sich gar nicht nach einer anderen Autorität, sondern sie selbst sind die Autorität. Und niemand darf sich da einmischen. Kein Staat, keine Gesellschaft, nicht ihr Umfeld. Das heißt, sie haben nicht wie ein klassischer Rechter oder ein Autoritärer das Bedürfnis nach einer Führerfigur, der man sich unterwirft, sondern sie sind autoritär in dem Sinne, dass sie das Soziale, das Solidarische grundsätzlich abwerten und von sich weisen. Und durch die aggressive Ablehnung von den sozialen Bedingungen und der sozialen Abhängigkeit von Freiheit – dadurch wird es autoritär.


Zünfunk (BR2), 19.10.2022: “Querdenker haben kein Bedürfnis nach einer Führerfigur”

Oliver Nachtwey (Uni Basel)

Die Dynamiken sind jetzt schon bedrohlicher, denn übergreifender, als das Pegida war. […] Die Einflussnahme von rechtsextremen Akteuren ist stark, es scheint auch Zulauf von nicht rechten Gruppen zu geben. Hier verschmelzen die Grenzen in die Mitte, ins Handwerk, in konservative, auch in linke Spektren. Insofern ist die Formierung einer faschistischen Bewegung auf der Straße vielleicht tatsächlich eine zutreffende Beschreibung.


Deutschlandfunk, 15.10.2022: „Die Dynamiken sind bedrohlicher, als das Pegida war“

Matthias Quent (HS Magdeburg-Stendal)

Jetzt geht es darum, Antworten auf die Krise zu finden und Alternativen zur Politik der AfD auf die Beine zu stellen. Linke Bündnisse und Gewerkschaften haben dazu eigene Demonstrationen und Kundgebungen angekündigt. Es ist eher so, dass man sich dafür die Kräfte spart, anstatt sich der AfD entgegenzustellen.


Tagesspiegel, 12.10.22: AFD-Demo in Berlin: Warum gab es so wenig Gegenprotest?

Simon Teune (FU Berllin)

Frauen waren immer bei den Protesten dabei und haben das unterstützt, neu ist, in welchem Ausmaß die anderen Oppositionsbewegungen jetzt auch die Frauen unterstützen.


BuzzFeed, 10.10.22: 5 Gründe, warum Frauen das iranische Regime besiegen könnten

Tareq Sydiq (Uni Marburg)

Die organisierte Zivilgesellschaft hatte nicht nur unter den Maßnahmen zur Eindämmung von Corona zu leiden, sondern musste auch eine Haltung zu den Protesten dagegen finden.


Tagesspiegel, 4.10.22: Zusammenhalt und Kommunikation: Wie klebt der soziale Kitt?

Swen Hutter (FU Berlin und WZB)

Zunächst mal ist das eine ganz klare Absage an eine Verhandlungslösung. Wenn Russland sagt, das ist unser Staatsgebiet, dann ist darüber auch nicht mehr zu verhandeln. (…) Das erlaubt als nächstes eigentlich nur die Eskalation. (…) Putin erlaubt das zu sagen, das ist unser Gebiet und jetzt dürfen wir das mit allen Mitteln verteidigen die uns zur Verfügung stehen.


ard tagesschau, 30.9.2022: Jan Matti Dollbaum, Osteuropa-Experte Uni Bremen, zur völkerrechtswidrigen Annexion ukrainischer Gebiete

Jan Matti Dollbaum (Universität Bremen)

Ein Erfolg der Bewegung war, dass in Umfragen plötzlich der Klimawandel an oberster Stelle der dringlichsten Probleme stand.


Profil, 29.9.22: “Wenn Regierende nicht handeln, können die Proteste noch sehr weit gehen”

Sebastian Haunss (Uni Bremen)

Wenn ich massiver Gewalt ausgesetzt bin, macht es einen Unterschied, wenn ich sehe, ich bin international nicht allein.


DLF Nova, 28.9.2022: Proteste im Ausland sind psychologisch wichtig für die Menschen im Iran

Tareq Sydiq (Uni Marburg)

Die Fridays for Future sind mit den Schulstreik hoch auf der Eskalationsleiter eingestiegen. Kinder und Jugendliche haben wenig Sanktionsmöglichkeiten. Die Schulpflicht zu verweigern, war eine Möglichkeit, das zu tun. Was wir jetzt beobachten, dass es Aktionen auf der Straße gibt, ist eine Fortsetzung dieses zivilen Ungehorsams mit anderen Mitteln.


BR2, 23.9.2022: Protestforscher zu globalem Klimastreik am 23.9.

Simon Teune (FU Berlin)