Das ipb in den Medien

Die Reichsbürgerideologie fungiert als ideologische Klammer für diese bunte Truppe aus der radikalisierten gehobenen Mittel- und Oberklasse, die in einer Art Schattenkabinett unter sich bereits die Ressorts aufgeteilt hatte.


FAZ, 10.12.2022: Ideologie der Reichsbürger: Absolutismus für alle

Oliver Nachtwey und Carolin Amlinger (Universität Basel)

Solange die „Letzte Generation“ keine Menschen entführt oder erschießt, halte ich von dem Vergleich [ „Klima-RAF“] wenig. Es gibt einen qualitativen Unterschied zwischen Akten der Sabotage und Blockaden einerseits und Gewalt gegen Menschen andererseits.”


GEO, 8.12.2022: Von den Suffragetten bis zur “Letzten Generation”: “Gewalt war immer ein Teil von Protest”

Tareq Sydiq (Universität Marburg)

“In the U.S. you [must] pose an immediate threat to someone or something … but in Germany parties can be banned even if they are not preparing violent crimes,” says Fabian Virchow, head of a research unit studying far-right extremism at the University of Applied Sciences in Dusseldorf. “That, of course, is part of what Germany has experienced with the Nazi regime, and lessons learned.”


The Christian Science Monitor, 7.12.2022: ‘Protecting our democracy’: German police foil alleged coup plot

Fabian Virchow (HS Düsseldorf)

Das offenbahre ein echtes Dilemma erklärt Konfliktforscherin Priska Daphi: ist man brav, hört keiner zu, übertreibt man, wenden sich die Menschen ab. “Die Problematik ist dann nicht nur, dass Personen genervt sind und vielleicht sich dann nicht der Bewegung zuwenden, sondern auch, dass die öffentliche Diskussion sich dann vermehrt nur auf dieses Stören konzentriert und damit die Ziele der Bewegung aus dem Blick geraten.”


WDR – WDR Aktuell, 5.12.2022, 21:45 Uhr: Die aktuellen Demonstrationen der Letzten Generation

Priska Daphi (Universität Bielefeld)

“Das, was die Leute da tun, sind ja im Grunde milde Überschreitungen des Gesetzes. Da blockieren Menschen Straßen, da werden Lebensmittel auf Bilder geworfen, die gut geschützt sind.” Die Letzte-Generation-Leute würden ihre eigene körperliche Unversehrtheit und ihre Freiheit aufs Spiel setzen, aber Dinge nur in geringem Umfang beschädigen und keine Menschen gefährden. “Insofern hat das mit bewaffneten Gruppen wie der RAF überhaupt nichts zu tun”, sagt Haunss.


DW.de, 4.12.2022: “Die Letzte Generation”: Weltretter oder Klima-Radikale?

Sebastian Haunss (Uni Bremen)

“Der Klimaprotest und damit der zivile Ungehorsam sind professionell geworden. […] Die professionelle Struktur, die aufgebaut wurde, deutet darauf hin, dass die Klimaaktivisten langfristig mobilisieren wollen”, so Daniel. Es sei eine Art Permanentprotest geworden. Es gehe nicht mehr nur darum, einzelne Projekte zu verhindern, sondern um eine gesellschaftliche Transformation.


Wiener Zeitung, 3.12.2022: “Protest ist professionell geworden”

Antje Daniel (Universität Wien)

Inklusive in wissenschaftlichen Diskussionen [ist die Frage] übernehmen wir auch Narrative bestimmter politischer Akteure dazu, was die relevanten Interessen und Bedürfnisse verschiedener Gruppen sind. Und der grundlegende Punkt ist hier, dass hier Mobilisierungen natürlich auch passieren, weil es ein Angebot gibt, zum Beispiel von rechten Gruppen und rechten Parteien, die das natürlich sehr in den Vordergrund rücken, die „kulturellen Faktoren“, weil das ihre Mobilisierungskraft stärkt.


SWR2-Wissen, 2.12.2022: Wer steckt hinter den Energie-Demos? – Protest von rechts und links

Priska Daphi (Universität Bielefeld)

Man kann immer wieder beobachten, dass die Bindung an die Demokratische Partei mit einer gewissen Deradikalisierung einhergeht. Je stärker die Bindung der US-Linken an die Demokra­tische Partei, um so mehr schwindet der Fokus auf gewerkschaftliche, betriebliche und Mieterkämpfe und auf soziale Bewegungen insgesamt. Diese enge Bindung an die Demokra­tische Partei ist eines der zentralen Probleme der US-Linken. Ein anderes ist die Abhängigkeit vom philanthropischen Sektor und die Einbettung in ­einen amorphen progressiven NGO-Komplex.


Jungle World, 1.12.2022: “Ohne Druck von der Straße geht es nicht”

Margit Mayer (TU Berlin)

Das gesellschaftliche Klima verändert sich. Und das geht dann weit über die Straße hinaus.


Deutschlandfunk Nova, 1.12.2022: “Heißer Herbst”: Was von den Protesten bleibt

Alexander Leistner (Universität Leipzig)

Ich denke, dass es andere Protestformen gibt, die hier mehr leisten können. Der Druck ist hoch. Ohne Aktivismus werden wir die Klimakrise nicht bewältigen können.


SWR1, 28.11.2022: Was wollen die Klimaaktivisten “Letzte Generation” wirklich?

Sebastian Koos (Universität Konstanz)