Das ipb in den Medien

Felix Anderl, Professor für Konfliktforschung, sagte zu Reuls Kritik an der Klimabewegung: Dass an diesen Protesten auch Menschen teilnehmen, die den Kapitalismus als Verursacher der Klimakrise sehen, sei “kein Fall für den Verfassungsschutz”. Dieser habe Wichtigeres zu tun.


WDR aktuell, 13.4.2023: Verfassungsschutz meldet Anstieg politischer Straftaten in NRW

Felix Anderl (Uni Marburg)

Ruchts Einschätzung zur Wirkung der Letzten Generation: „Auf kurze Sicht verhärtet sie den Diskurs eher. Langfristig schärft sie die Positionen und zwingt dazu, sich zu bekennen. Ich vermute, dass dies zusammen mit den absehbaren Auswirkungen der Klimaproblematik die Stimmung eher zugunsten schärferer Klimamaßnahmen beeinflusst.“


Deutsche Presseagentur, 13.4.2023: Grüne und FFF kritisieren Aktionen

Dieter Rucht (WZB)

Es gibt je nach rechtstheoretischem Blickwinkel die Möglichkeit, zivilen Ungehorsam zu rechtfertigen, insofern er „moralisch legitimationsfähig“ ist. In diesem Fall sollte sich das auch in der Rechtspraxis widerspiegeln, etwa in Form milderer Strafen oder sogar Straffreiheit – weil es ja um ein höheres Ziel geht, das der Gesellschaft dienen soll, statt um ein Einzelinteresse.


Frankfurter Rundschau, 13.4.2023: Was ist “ziviler Ungehorsam?”

Lena Herbers (Uni Freiburg)

Die Aktivist:innen bewegen sich in einem Spannungsfeld zwischen positiver und negativer Aufmerksamkeit. Viele Gruppen, wie auch die „Letzte Generation“, sehen es als notwendig an, gerade aufgrund der Dringlichkeit des Klimaschutzes das Risiko einzugehen, dass ihnen Ablehnung für die Nutzung bestimmter Protestmittel entgegenschlägt. Dafür bekommen sie aber viel Aufmerksamkeit, um so das Thema Klimakrise im medialen und öffentlichen Bewusstsein zu halten.


Frankfurter Rundschau, 11.4.2023: “Die Klimabewegung ist plural”

Lena Herbers (Uni Freiburg)

Der Leipziger Protestforscher Alexander Leistner sieht in dieser undifferenzierten Sichtweise auf Konflikte eine der größten Schwächen der heutigen Friedensbewegung. Mit der Zeit habe dies zu einem »leeren Friedensbegriff« geführt, den sich verschiedenste Akteure zu eigen machten.


Spiegel Online, 6.4.2023: Wie der Ukrainekrieg Deutschlands Friedensszene zersplittert

Alexander Leistner (Uni Leipzig)

„Wir beobachten verschiedene soziale Bewegungen, die auf den Krieg gegen die Ukraine auf unterschiedliche Weise reagieren: die traditionelle Friedensbewegung, die sich bei den Ostermärschen zusammenfindet, eine rechtspopulistische Bewegung, die sich zu dem Schwarzer-Wagenknecht-Aufruf bekannte, und eine pro-ukrainische Solidaritätsbewegung, die entschieden für Waffenlieferungen eintritt.“ Diese Gruppierungen orientierten sich teilweise gegeneinander.


Frankfurter Rundschau, 6.4.2023: Rufe nach Frieden im Ukraine-Krieg: Junge Menschen fühlen sich kaum angesprochen

Larissa Meier (Uni Bielefeld)

Protestantisch, wirtschaftlich abgesichert und etwas alternativ: An diesen Mix können Verschwörungstheorien in Württemberg andocken, sagt Meiering. „Vieles, was ‚von oben‘ angeordnet ist – sei es die Empfehlung, sich zu impfen oder der Zwang, sich an Gesetze zu halten – wird kritisch beäugt“, sagt Meiering. Somit liege es in der Natur der Sache, Dinge stärker zu hinterfragen. „Teilweise wird aus dieser Skepsis generelles Misstrauen, das dann auf die politischen Eliten und Institutionen projiziert wird“.


Frankfurter Rundschau, 5.4.2023: „Querdenker“ und „Reichsbürger“: Warum immer wieder Stuttgart?

David Meiering (HU Berlin)

Bei Protesten haben wir einen anderen Zugang, dadurch, dass wir ihn auch emotional und sinnlich erleben. Gefühle wie Loyalität, Solidarität und Freundschaft können dadurch entstehen, dass ich dieses Erlebnis mit anderen teile.


DLF Nova, 4.4.2023: Klima, Krieg, Energie. Warum wir demonstrieren

Lisa Bogerts

Die Funktion von Protesten ist es, Konflikte sichtbar und damit verhandelbar zu machen. Ausgangspunkt dafür ist eine Minderheit, die ein Problem früh erkennt, versucht, es in den Fokus zu rücken, und dabei auch in Kauf nimmt, die Mehrheit gegen sich aufzubringen. Der Letzten Generation ist doch klar, dass sich die Menschen im Stau empören. Damit lenkt sie aber zugleich den Blick darauf, dass diese Menschen selten dieselbe Leidenschaft aufbringen, um sich mit der Klimakatastrophe auseinanderzusetzen oder mit denen, die eine wirksame Klimapolitik ausbremsen.


fluter, 4.4.2023: Bitte protestieren Sie unauffällig

Simon Teune (FU Berlin)

La investigadora de conflictos Larissa Meier, de la Universidad de Bielefeld, realizó al respecto un estudio con su colega Priska Daphi. Allí se constató que el movimiento pacifista no logra movilizar casi en absoluto a la gente joven. Eso obedece, a su juicio, a que la retórica está fuertemente marcada por los discursos de la década de 1980. […] Y esto es algo que “no encaja mucho con los temores actuales de la gente”, dice Larissa Meier, aunque cree que el interés de los jóvenes por la política de seguridad y el tema de la paz ha aumentado mucho.


Deutsche Welle, 3.4.2023: La guerra de Ucrania divide al movimiento pacifista en Alemania

Larissa Meier (Uni Bielefeld)