Das Motiv [der one piece-Flagge] taucht immer wieder auf Flaggen, auf Protestplakaten, aber auch auf Kleidung auf und greift dabei einerseits das popkulturelle Element der Manga-Serie „One Piece“ auf. Man muss aber auch wissen, dass die Serie auf einer Geschichte basiert, wo es um das Aufbegehren einer jungen Generation gegenüber korrupten Strukturen, gegenüber einem Herrscher geht, und da sieht sich die Gen Z.
3sat Kulturzeit, 15.10.2025: Gen Z-Proteste
Johanna Wahl (Uni Oldenburg)
In der Forschung über Proteste und Soziale Bewegungen können wir ein relativ stabiles Muster beobachten: In der Regel überschätzen die Veranstalter die Zahl der Protestierenden , während die Polizei die Zahl unterschätzt
Berliner Morgenpost, 11.10.2025: Verwirrung bei Demonstrationen: so werden Teilnehmer geschätzt
Sebastian Haunss (Uni Bremen)
„Ein Erfolg und zugleich die Bedeutung von Fridays for Future liegt darin, dass die Bewegung auch im Jahr 2025 noch mobilisieren kann“, sagt die Wissenschafterin. Die Aktivistinnen und Aktivisten hätten es geschafft, eine Struktur aufzubauen, die es ermögliche, aktuelle klimapolitische Anliegen in die Öffentlichkeit zu tragen – und Klimastreiks zu organisieren, erklärt Daniel.
Salzburger Nachrichten, 10.10.2025: Fridays for future: Wie sehr fehlt Greta Thunberg?
Antje Daniel (Uni Wien)
Ziel war es nie wirklich, humanitäre Hilfe zu liefern, sondern eine ungerechte Ordnung zu konfrontieren. […] Das ist Teil einer zivilen Ungehorsams-Strategie gegen eine völkerrechtswidrige Blockade.
SRF Audio, 6.10.2025: Gaza-Flottille am Ende: Was hat sie für Gaza gebracht?
Jannis Grimm (FU Berlin)
„Menschen mobilisieren mit den Mitteln, die ihnen vertraut sind, an den Orten, wo sie sich aufhalten“ – für junge Menschen bedeute heutzutage beides zunehmend soziale Medien. Diese Entwicklung werde sich vermutlich fortsetzen, solange keine massive Zensur sie verhindere, wie in manchen Ländern bereits geschehen, erklärt Sydiq.
ZDFheute.de, 3.10.2025: Aufstand der Gen Z – was die Proteste vereint
Tareq Sydiq (Uni Marburg)
Jannis Grimm cree que un nuevo y poderoso movimiento es posible, pero de momento poco probable. El investigador sobre paz y conflictos de la Universidad Libre de Berlín observa que actualmente hay numerosas iniciativas y alianzas, aunque muy diferentes. Sin embargo, afirmó en entrevista con DW que „de momento, todavía está (todo) relativamente fragmentado“
dw.com, 29.9.2025: Guerra y armamento: protestas en Alemania se intensifican
Jannis Grimm (FU Berlin)
Viele haben bisher an keinen oder relativ wenigen Demos mit Gaza-Bezug teilgenommen. Das heißt, wir haben mehr Leute, aber auch Leute, die bisher nicht dabei waren. […] Es gab schon lang eine Beschäftigung mit dem Thema, aber die artikuliert sich verspätet erst auf der Straße.
rbb Radio 3, 29.9.2025: Rückblick auf die Demo „All Eyes on Gaza“
Felix Anderl (Uni Marburg)
Viele fühlten sich auch schon vor dem 7. Oktober kriminalisiert und nahmen die Polizei deshalb als Repressionsagenten wahr. Nicht als ‚Freund und Helfer‘, sondern als die, die dich regulieren, einschränken oder unter Verdacht stellen will. Das nehmen viele seitdem noch verstärkt wahr und dann vermischen sich Narrative zwischen Nahostkonflikt und Konflikten im städtischen Berliner Raum.
rbb24, 26.9.2025: „Es geht nicht mehr darum, die deutsche Mehrheitsgesellschaft mitzunehmen“
Jannis Grimm (FU Berlin)
Es gab bisher keinen vergleichbaren Ort, wo so viele Leute mit unterschiedlichen Positionen zu Gaza hingehen konnten und wo sich auch all jene zugehörig fühlen können, die gleichermaßen für ein Existenzrecht Israels und für ein Ende des Genozids in Gaza sind. Dieser Ort wird jetzt durch die ‚All Eyes on Gaza‘-Demo geboten.
RND, 26.9.2025: Mit K.I.Z. und der Linkspartei: Warum die Gaza-Großdemo in Berlin eine neue Qualität hat
Jannis Grimm (FU Berlin)
„Der Nahostkonflikt ist in seiner Grundstruktur ein nationalistischer Konflikt“, sagt [Ullrich]. Diese nationalistische Logik würde von der Solidaritätsbewegung reproduziert und entfalte einen Sog, in dem die Vergehen der eigenen Seite verschwinden. Auf propalästinensischer Seite würde dann der Terror der Hamas legitimiert – und im proisraelischen Diskurs noch die Kritik am israelischen Aushungern von Gaza als Hamas-Inszenierung abgetan. „Alle Ambivalenzen drohen in dieser binären Logik zu verschwinden“
die tageszeitung, 26.9.2025: Solidarität sucht Anschluss
Peter Ullrich (TU Berlin)