Das ipb in den Medien

Der Soziologe und Rechtsextremismus-Experte Matthias Quent sprach am Mittwoch von einer „militanten Massenbewegung“ mit Bezugnahme zum Nationalsozialismus: „In den sozialen Netzwerken haben sich terroraffine Strukturen und Gruppen herausgebildet, die Gewalt gutheißen und vorbereiten.“


die tageszeitung, 21.5.2025: Festnahmen in Jungnazi-Gruppen

Matthias Quent (HS Magdeburg-Stendal)

Jänicke und Gunzelmann kommen zu dem Befund, dass rechte Interventionen nicht nur externe Bedrohungen darstellten, viele der Akteure stammten vielmehr selbst aus der Zivilgesellschaft. Die Grenze zwischen dem Innen und dem Außen der Zivilgesellschaft wäre fließend, „da es sowohl ideologische Ähnlichkeiten als auch Netzwerke zwischen Akteuren in beiden Bereichen“ gebe.


Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.5.2025: Sind das nur die Guten?

Hans Jonas Gunzelmann und Christin Jänicke (WZB)

»Wer etwas kritisieren will, sagt meist, es werde immer schlimmer. Das gilt bei dem sensiblen Thema ›Antisemitismus‹ umso mehr. Es besteht immer die Angst, es werde sonst nicht ernst genug genommen.« Zwar beobachtet auch Ullrich eine Zunahme antisemitischer Vorfälle. »Jedoch ist die Schwelle immer weiter gesunken, ab der Kritik an Israels ethnischen Säuberungen in Gaza als Antisemitismus und Israel-Hass gebrandmarkt wurde.«


nd, 13.5.2025: Kulturstaatsminister Weimer irritiert mit Boykott-Behauptung

Peter Ullrich (TU Berlin)

So nachvollziehbar der Wunsch nach unmittelbarer Gewaltvermeidung ist, so risikobehaftet sind kurzfristige Lösungen für tiefverwurzelte Gewaltdynamiken. Sie drohen, strukturelle Ungerechtigkeiten zu zementieren, systemische Unterdrückung zu normalisieren und damit – ungewollt – auch menschenverachtende Formen von Widerstand zu befördern. Gerade die brutalen Massaker des 7. Oktobers haben deutlich gemacht, dass oberflächliches Konfliktmanagement tiefliegende Konflikte um Selbstbestimmung nicht nachhaltig lösen kann.


Tagesspiegel, 9.5.2025: Lehren aus der Geschichte: Wie enden Kriege?

Jannis Grimm (FU Berlin)

“Whether you’re talking about the Communists, Yabloko or [the unregistered] Rassvet, at least they exist and they can do something,” Dollbaum told The Moscow Times. “Let’s take the Feminist Anti-War Resistance, one of the most courageous and numerous activist groups that are…very principally against the war and the regime. They [operate in Russia] anonymously…but they can’t currently be a real political actor,” he added.


The Moscow Times, 28.4.2025: Explainer: Does Russia’s ‘Systemic Opposition’ Still Exist?

Jan Matti Dollbaum (Université de Fribourg)

Gespalten ist die Friedensbewegung seit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine indes längst, sagt Alexander Leistner, Protestforscher an der Universität Leipzig. Er mache dort derzeit „drei Flügel“ aus […]. „Zum einen sind da Friedensdemonstranten, die zugleich eine Solidarität mit der Ukraine betonen.“ Zum anderen gebe es auch aktuell Teile der Bewegung, die in der Tradition der 1980er-Jahre im Kalten Krieg ohne jede Parteinahme für Frieden demonstrierten. Als aktuell dritten Flügel bezeichnet Leistner die Apologeten des russischen Angriffs. „Also die, die zusammen mit der Forderung nach Frieden immer gleich die Freundschaft mit Russland betonen, als hätte es den Angriff nicht gegeben.“


Freie Presse, 18.4.2025: Gegendemonstration wirft Friedensmarsch in Dresden Nähe zu Rechten vor

Alexander Leistner (Uni Leipzig)

Zivilgesellschaftliche Akteure verteidigen mit großer Mehrheit die Freiheit und eine zukunftsgewandte offene Gesellschaft und haben nicht nur das Recht, sondern die Pflicht, als deliberative Demokratie an der Gestaltung von Politik mitzuwirken. Wo es um Brandmauern geht, haben sie eine Wächteraufgabe.


Frankfurter Rundschau, 16.4.2025: Demokratie braucht wache Zivilgesellschaft!

Rupert Graf Strachwitz (maecenata Institut)

Es ist nicht unmöglich, aber sehr schwer, mit Protest Erfolg zu haben, wenn der Machtapparat geeint ist. Man braucht irgendeine Form von Fürsprecher in Institutionen. In Autokratien kann das so aussehen, dass die Sicherheitsbehörden genug Sympathien haben, das System nicht komplett stützen und nicht sonderlich motiviert gegen Demonstrierende vorgehen. In solchen Momenten können Machtinstitutionen ins Wanken geraten.


Die Presse, 7.4.2025: Protestforscher: „Ein solches Vorgehen kennen wir nur aus Diktaturen“

Tareq Sydiq (Uni Marburg)

Pikachu ist süß und sympathisch, aber auch eine Figur, die wehrhaft ist und für Kämpfe eingesetzt wird; das macht sie in der Situation anschlussfähig. [Das] ist ein Weg, die Absurdität von staatlicher Repression sichtbar zu machen. Es schweißt die Menschen zusammen, die sich durch einen positiven Bezug auf das Symbol über die Machthaber lustig machen können, ohne mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten.


Redaktionsnetzwerk Deutschland, 5.4.2025: „Pikachu ist süß und wehrhaft“: Wie ein Pokémon zum Protestsymbol in der Türkei wurde

Simon Teune (FU Berlin)

„Pikachu ist besonders wirksam, weil er Ironie und Kontrast zeigt. Eine eher kindliche, harmlose Figur, die plötzlich für politischen Widerstand steht.“


Deutschlandfunk Nova, 3.4.2025: „Mit Pikachu gegen Erdoğan“

 

Johanna Wahl (Universität Oldenburg)