Das ipb in den Medien

In Frankreich sind Proteste weniger vorhersehbar als bei uns. Das liegt unter anderem an den Gewerkschaften, die viel radikaler agieren. Es gibt dort politische Richtungsgewerkschaften, zum Beispiel eine sozialdemokratisch orientierte, eine kommunistisch orientierte und sogar eine zuweilen trotzkistisch maoistisch agierende Gewerkschaft.


Frankfurter Rundschau, 26.4.2023: Null bis 123 Tage Streik

Johannes Maria Becker (Uni Marburg)

Es ist nicht nur eine Strategie. Diese Aktivist*innen, die fühlen diese Emotionen ernsthaft. Das hat für Leute, die sich damit nicht auseinandersetzen etwas Befremdliches, vielleicht auch etwas Religöses … Die Leute haben wirklich Existenzangst. Und das zeigt sich dann auch in der Form des Protestes.


3Sat Kulturzeit, 24.4.2023: Letzte Generation

Felix Anderl (Uni Marburg)

Die Menschen sind überfordert von der Klimakrise. Sie richten sich gegen die „Letzte Generation“, weil die Aktivistinnen und Aktivisten unsere Blockade sichtbar machen und auf die Straße tragen. Die „Letzte Generation“ ist nicht die erste Gruppe, die auf das Problem aufmerksam macht. Sie hat sich gerade deshalb entwickelt, weil andere Formen des Protests nicht dazu geführt haben, dass die Gesellschaft eine erfolgreiche Auseinandersetzung mit der Klimakrise gefunden hat.


Märkische Allgemeine Zeitung, 24.4.2023: Unbefristeter Protest ist nicht möglich

Simon Teune (FU Berlin)

Protest muss teilweise auch spürbar sein. So kann man tatsächlich auch den öffentlichen Druck aufrecht erhalten.


RTL Aktuell, 24.4.2023: Sie wollten ganz Berlin lahmlegen

Piotr Kocyba (Uni Leipzig)

“Die Letzte Generation hat es geschafft, dass wir an der Auseinandersetzung mit dem Thema nicht mehr vorbeikommen”, sagt Teune. Nun lasse sich Klimaschutz nicht mehr hinter die Coronakrise oder den Ukraine-Krieg schieben. “Dafür, dass es nur rund 1000 Aktivisten sind, ist das ein großer Erfolg.”


ntv.de, 24.4.2023: Schadet Protest dem Ziel?

Simon Teune (FU Berlin)

Massenkompatibilität und Sympathiepunkte sind kein guter Gradmesser für Aktionen des zivilen Ungehorsams. Selbst die weithin als idealtypisch für zivilen Ungehorsam zitierte Bürgerrechtsbewegung in den Vereinigten Staaten war zu keinem Zeitpunkt von der Mehrheitsgesellschaft getragen.


nd aktuell, 24.4.2023: Protestforscher: Blockaden der Letzten Generation: »Wenn nicht so, wie dann?«

Jannis Grimm (FU Berlin)

Eine erfolgreiche Bewegung ist eigentlich meistens dann gegeben, wenn es eine moderate Flanke gibt und eine radikale – und die irgendwie in der Lage sind, trotzdem an einem Strang zu ziehen. [Beide Teile der Klimabewegung] sind sich auch darüber einig, dass eine radikale Veränderung der Politik folgen muss. Sie sind sich nur nicht darüber einig, wie man da hinkommt.


zdf heute journal, 23.4.2023: Klimaproteste: Schockieren oder überzeugen?

Felix Anderl (Uni Marburg)

Es ist tatsächlich der Anschein der, dass wir viel mehr über die Protestaktionen selber sprechen, und dass die Ziele immer mehr in den Hintergrund treten – so legitim sie auch sein mögen.


RTL Aktuell, 23.4.2023: Radfahren fürs Klima

Piotr Kocyba (Uni Leipzig)

Insgesamt eine vielstimmige, rundum überzeugende, umfassende und empirisch verifizierbare Darstellung des äußerst komplexen Protestgeschehens rund um das Gipfeltreffen.


Süddeutsche Zeitung, 23.4.2023: Gipfelschutz vor Bürgerschutz

Rezension zu Eskalation: G 20 in Hamburg, Protest und Gewalt

Die Protestforscher untersuchten die Demonstrationen von “Fridays for Future” in Bremen und Berlin, die rund eineinhalb Monate später stattfanden. Sie waren kleiner als in den Jahren zuvor. Die Lützerathproteste hätten keinen relevanten Effekt darauf gehabt, so Haunss. Für einen kleineren Kern der Bewegung könnten sie aber durchaus eine wichtige Funktion gehabt haben, da sie eine “doppelte Kommunikation” beinhalteten: einerseits an die gesamte Gesellschaft und andererseits an die Klimabewegung selbst.


Augsburger Allgemeine, 22.4.2023: Was wurde aus den Protesten um #LütziBleibt?

Sebastian Haunss (Uni Bremen)