Die Proteste [von Bauern und Klimaaktivisten werden von der Union] sehr unterschiedlich beurteilt, weil die Forderungen sehr unterschiedlich sind. Hier geht es nicht darum, dass die Form Ähnlichkeiten hat, sondern hier wird die Form als legitim oder illegitim angesehen, je nachdem, ob die Inhalte im Sinne der Partei sind.
WDR Aktuelle Stunde, 19.12.2023: Landwirt:innen blockieren und drohen. Ist dieser Protest legitim?
Lisa Bogerts
The anti-Deutsch movement broadly started as an attempt to oppose a resurgence of murderous German nationalism triggered by Germany’s reunification in 1990 according to Berlin-based sociologist Peter Ullrich. Speaking to Novara Media, he explained that the anti-Deutsch movement feared reunification would lead to a “fourth Reich.”
Novara Media, 11.12.2023: What’s up with Germany’s Pro-Israel ‚Left‘?
Peter Ullrich (TU Berlin)
Sehr oft verweist der Protest online auf einen Protest, der offline stattfindet, entweder indem er online sichtbar gemacht wird, […] oder indem die Anliegen, die auf der Straße vertreten werden, mit anderen Mitteln auch online vorangetrieben werden.
Deutschlandfunk Kultur, 2.12.2023: Öffentlicher Raum – Wie Demos sich die Straße für politische Anliegen aneignen
Simon Teune (FU Berlin)
An Konturen gewann das Konzept des zivilen Ungehorsams aber erst so richtig im 20. Jahrhundert. Es handele sich also um ein neuzeitliches Konzept, sagt der Protestforscher Dieter Rucht. Das hängt mit der liberalen Öffentlichkeit und der damit verbundenen Medienlandschaft zusammen, die sich zu dieser Zeit stärker herauskristallisierten.
Deutschlandfunk, 25.11.2023: Ziviler Ungehorsam – Worauf sich die Aktivisten der Letzten Generation berufen
Dieter Rucht (WZB)
„Bilder ermöglichen uns einen anderen Zugang zur Welt als Worte und politische Pamphlete“, sagt Lisa Bogerts. „Sie verbinden logische Argumente mit affektiver Überzeugungskraft, sie lassen uns etwas sinnlich erfahren. Bilder können beeinflussen, wie wir Politik wahrnehmen, ob wir sie für legitim halten oder nicht.“
Amnesty Journal, 24.11.2023: Protest in bunt
Lisa Bogerts
Es sei beachtlich, dass man angesichts der gesamtgesellschaftlich hart geführten Debatte über den Nahostkonflikt überhaupt eine gemeinsame Linie gefunden habe, sagt Ullrich. „Das kann durchaus als eine Leistung betrachtet werden, die möglicherweise auch das Potenzial des Neuaufbruchs der Partei zeigt.“
web.de, 21.11.2023: Neuer Start, alter Streit? Wie die Linkspartei mit dem Nahostkonflikt hadert
Peter Ullrich (TU Berlin)
Ohnehin ist aus Sicht von Protestforscher Rucht die Person Thunberg heute nicht mehr so entscheidend wie zu Beginn. „Damals war sie wichtig als Frontfigur. Ihr Gesicht hat sich den Leuten weltweit eingeprägt und sie war ein großer Magnet, wenn es darum ging, bei Auftritten vor Ort Anhänger anzuziehen“, sagt Rucht. „Aber für das Funktionieren der Gruppe insgesamt ist sie zunehmend weniger wichtig geworden, weil die laufende Organisationsarbeit – und das ist der eigentlich zentrale Teil – von ganz anderen Leuten übernommen wird.“
Kleine Zeitung, 14.11.2023: Thunberg und der Gaza-Krieg: Selbstdemontage einer Klimaschutzikone
Dieter Rucht (WZB)
Werden [grundlegende] Werte von außen in Frage gestellt, reagieren Menschen oft impulsiv und emotional. Aletta Diefenbach, die an der Freien Universität Berlin zu „Streitsache Emotionen“ forscht, sagt, bei Triggerpunkten gehe es um das, „was wir für wahr und richtig halten oder komplett falsch finden“. „Das sitzt nicht nur in unserem Kopf, sondern es sitzt auch in unserem Körper“, so Diefenbach. „Ein Wert wird herabgesetzt, und dagegen wehren wir uns auch körperlich. Dadurch erhitzt sich die Debatte.“
Deutschlandfunk, 11.11.2023: Triggerpunkte: Über die Kunst, sich konstruktiv aufzuregen
Aletta Diefenbach (FU Berlin)
Die Mobilisierungsschwierigkeiten der Klimabewegung sind unter anderem auch damit zu erklären, dass es schwieriger ist, die Leute zu überzeugen, sich an Protesten zu beteiligen, wenn es ein negatives öffentliches Bild von Klimaprotest gibt.
Deutschlandfunk Hintergrund, 10.11.2023: Konkurrenz oder Mitstreiter? Letzte Generation und der Rest der Klimabewegung
Simon Teune (FU Berlin)
Ich war mir, bis ich mit Leuten von der „Letzten Generation“ gesprochen habe, nicht klar, dass die Zielgruppe eigentlich ein bürgerliches Publikum der Mitte ist. Dieses Publikum wollen sie ansprechen. Es ist aber auch das Publikum, was am allergischsten reagiert auf diese Proteste.
rbb24.de, 10.11.2023: Klimaprotest in Deutschland: Steuert die Klimabewegung auf einen Kipppunkt zu?
Felix Anderl (Uni Marburg)