Bei den Aktionen gelingt es, die Kritik an überdimensionierten Autos in die Berichterstattung zu schleusen. Weil nur eine bestimmte Autoklasse betroffen ist, geht es auch eher um die Emissionen, die Unfallgefahr für Kinder und den Platzverbrauch von SUV.
Spiegel Online, 5.2.2024: Nachts, wenn der Reifenplätter kommt
Simon Teune (FU Berlin)
Mit ihrem Zeichen gegen rechts hätten sie einen „gewissen Narrativ-Wechsel“ erzeugt, indem nun nicht ständig über Inhalte der AfD gesprochen werde, „sondern dass man über Rechtsextremismus in der AfD spricht“, sagte Sydiq.
dpa, 5.2.2024: Demos gegen Rechtsextremismus könnten politische Bewegung werden
Tareq Sydiq (Uni Marburg)
Wir sehen hier die Entfaltung einer neuen Mobilisierungswelle. Das Ganze kommt nicht aus dem Nichts. Dieses Netzwerk hat Vorläufer. Es gibt sehr viele Bündnisse gegen rechts in Deutschland, antirassistische, Antidiskriminierungsbündnisse.
Frankfurter Rundschau, 4.2.2024: „Es ist ein neuer Drive da“
Sabrina Zajak (DeZIM)
Es geht im Protest vor Ort auch darum, sich in eine Debatte einzubringen, indem man öffentlichen Raum einnimmt und mitgestaltet, insbesondere in Orten mit großer rechter Wählerschaft. Ein wichtiger Aspekt ist aber auch, dass Proteste vor Ort anders auf die Teilnehmenden wirken. Sie ermöglichen das Erleben einer temporären Gemeinschaft.
Neue Westfälische, 30.1.2024: Bielefelder Forscherin erklärt die Kraft von Demonstrationen
Priska Daphi (Uni Bielefeld)
Eine der eindrücklichsten Auswirkungen wird sein, dass sich hier viele Menschen ermutigt fühlen von diesen Protesten, ihre demokratischen Grundwerte und eine weltoffene Gesellschaft zu verteidigen.
ARD Titel, Thesen, Temperamente, 28.1.2024: Hält die Brandmauer?
Priska Daphi (Uni Bielefeld)
Die AfD zeigt sich hoch verunsichert durch diese Demonstrationen. Die extreme Rechte ist regelrecht in Panik. Es wird versucht, diese Demonstrationen als Fälschungen und als Inszenierungen in Frage zu stellen.
ARD Tagesschau, 28.1.2024: „Die AfD zeigt sich hoch verunsichert“
Matthias Quent (HS Magdeburg Stendal)
Für Gesellschaft und Demokratie sei [die Zunahme von Protesten] ein gutes Zeichen, sagt Protestforscher Tareq Sydiq vom Zentrum für Konfliktforschung an der Philipps-Universität Marburg. Allerdings mit einer Einschränkung: „Solange der Protest friedlich bleibt und den politischen Gegner nicht zum Feind erklärt.“
Hessenschau, 28.1.2024: Zahl der Demonstrationen in Hessen wächst und wächst
Tareq Sydiq (Uni Marburg)
Nach Erkenntnissen von Protestforscher Haunss sind die Zahlen der Organisatoren systematisch zu hoch, die der Polizei systematisch zu niedrig. „Häufig sind die Differenzen besonders groß bei Demonstrationen, die mehr Zulauf haben als zunächst erwartet“, sagt er.
dpa, 27.1.2024: 100.000 oder 350.000 Menschen? So wird bei Protesten gezählt
Sebastian Haunss (Uni Bremen)
In den letzten Jahren wurde der progressive Teil dieser Gesellschaft als apolitisch und lethargisch angesehen, weil man vor allem rechtspopulistische Proteste, wie zum Beispiel die gegen Corona-Maßnahmen, wahrgenommen hat. Die aktuellen Proteste zeigen, dass dieses latente progressive Potenzial durchaus noch mobilisierbar ist.
ntv.de, 27.1.2024: „Die progressive Zivilgesellschaft ist nicht verschwunden“
Jannis Grimm (FU Berlin)
Der aktuelle Anlass waren die Enthüllungen rund um die AfD. Diese hätten auf viele Menschen wie ein Weckruf gewirkt, sie seien wachgerüttelt worden und hätten für sich eine Dringlichkeit erkannt, nun etwas zu tun.
ORF.at, 26.1.2024: Demos überraschten auch Protestforscher
Alexander Leistner (Uni Leipzig)