Das ipb in den Medien

Unser Ziel ist es, mit der Studie etwas Differenz und Ruhe in den öffentlichen Diskurs zu bringen zur Palästinasolidarität, der sehr stark geprägt ist von Pauschalisierungen und Essenzialisierungen. Da wird häufig von den extremsten Elementen, die man auf der Straße gesehen hat, geschlossen auf alle Menschen, die sich mit Gaza solidarisch äußern. Das sind dann alles Israelfeinde, das sind alles Hamas-Versteher, das sind Antisemiten. […] Natürlich finden sich diese Elemente, aber diese Leute zum Gradmesser dafür zu machen, wie die Straße tickt, ist ein falsches Rezept.


radioeins Die Profis, 25.10.2025: Neue Umfrage: analysiert Palästina-Solidaritätsproteste am 27. September

Jannis Grimm (FU Berlin)

„Gerade vor dem Hintergrund einer stark polarisierten öffentlichen Debatte sehen wir die Notwendigkeit, empirisch fundierte Einblicke in die Protestdynamiken zu geben“, so Prof. Dr. Felix Anderl. Dr. Tareq Sydiq erklärt: „Unsere Forschung zeigt, dass einfache Lagerlogiken dem komplexen Meinungsbild der Protestierenden nicht gerecht werden.“


islamiq.de, 23.10.2025: Studie zeigt wer in Deutschland für Palästina demonstriert und warum

ipb-Befragung der All Eyes on Gaza-Demonstration

Das sieht auch Finkeldey: Es gebe immer mehr Proteste, auch von Bürgerinnen und Bürgern, die sich auf ein Thema spezialisieren und damit eher „lokale Netzwerke mobilisieren“ – zum Beispiel Demos gegen Gaskraftwerke, Baumpolitik oder gemeinsam mit der Gewerkschaft Verdi für einen besseren Nahverkehr.


Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 19.10.2025: „Wenn der Geheimdienst vor Krieg warnt, ist Klima nicht mehr das Hauptproblem“

Jasper Finkeldey (Uni Halle)

Wie differenziert waren die Positionen der Demonstrierenden? „Sehr, das ist mein größtes Take-away aus der Erhebung: Die Aussage, der am meisten zugestimmt wird, ist, ‚Deutschland sollte den palästinensischen Staat anerkennen‘, mit fast 90 Prozent. Mit über 80 Prozent wird am zweithäufigsten der Aussage ‚Jüdisches Leben sollte in Deutschland aufgrund seiner Geschichte besonders geschützt sein‘ zugestimmt.“


Frankfurter Rundschau, 17.10.2025: Forscher über Gaza-Proteste: „Die gesellschaftliche Stimmung verändert sich“

Felix Anderl (Uni Marburg)

Demnach ordnete sich der Großteil der Befragten dem linken politischen Spektrum zu. Fast zwei Drittel gaben an, sie würden die Linke wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre. 86 Prozent der Befragten sagten, sie hätten die deutsche Staatsbürgerschaft. Mehr als 92 Prozent verfügten demnach über Abitur, Fachabitur, einen Fach- oder Hochschulabschluss oder einen Doktorgrad.


Welt.de, 17.10.2025: Umfrage auf größter Pro-Palästina-Demo in Berlin – Fast zwei Drittel würden Linke wählen

ipb-Befragung der All Eyes on Gaza-Demonstration

Auch ihre Selbstwirksamkeit, durch etwa die Teilnahme an Protesten, wird als gering eingeschätzt. »Die Leute fühlen sich von der Politik nicht gehört«, so Grimm. 37,8 Prozent der Befragten geben an, sehr wenig Vertrauen in die Bundesregierung zu haben, weitere 32,3 Prozent äußern wenig Vertrauen.


Der Spiegel, 43/2025: Wer in Deutschland gegen den Gazakrieg protestiert

ipb-Befragung der All Eyes on Gaza-Demonstration

All das führe zu einer »Schere im Kopf«, sagt Grimm. Außerdem werde den Forschern ihre wissenschaftliche Neutralität abgesprochen: »Wissenschaftliche Erkenntnisse werden moralisch aufgeladen und so letztlich entwertet.«


Zeit, 44/2025: Wird es jetzt düster?

Jannis Grimm (FU Berlin)

Das Motiv [der one piece-Flagge] taucht immer wieder auf Flaggen, auf Protestplakaten, aber auch auf Kleidung auf und greift dabei einerseits das popkulturelle Element der Manga-Serie „One Piece“ auf. Man muss aber auch wissen, dass die Serie auf einer Geschichte basiert, wo es um das Aufbegehren einer jungen Generation gegenüber korrupten Strukturen, gegenüber einem Herrscher geht, und da sieht sich die Gen Z.


3sat Kulturzeit, 15.10.2025: Gen Z-Proteste

Johanna Wahl (Uni Oldenburg)

In der Forschung über Proteste und Soziale Bewegungen können wir ein relativ stabiles Muster beobachten: In der Regel überschätzen die Veranstalter die Zahl der Protestierenden , während die Polizei die Zahl unterschätzt


Berliner Morgenpost, 11.10.2025: Verwirrung bei Demonstrationen: so werden Teilnehmer geschätzt

Sebastian Haunss (Uni Bremen)

„Ein Erfolg und zugleich die Bedeutung von Fridays for Future liegt darin, dass die Bewegung auch im Jahr 2025 noch mobilisieren kann“, sagt die Wissenschafterin. Die Aktivistinnen und Aktivisten hätten es geschafft, eine Struktur aufzubauen, die es ermögliche, aktuelle klimapolitische Anliegen in die Öffentlichkeit zu tragen – und Klimastreiks zu organisieren, erklärt Daniel.


Salzburger Nachrichten, 10.10.2025: Fridays for future: Wie sehr fehlt Greta Thunberg?

Antje Daniel (Uni Wien)