Das ipb in den Medien

Da finden sich verschiedene Fraktionen zusammen. Junge Menschen sind ja nicht homogen, die demonstrieren aus unterschiedlichen Gründen. Manche sind pazifistisch eingestellt, andere wollen lieber gleich Karriere machen, dritte ärgern sich über den Politikstil. Das ist nicht einheitlich, aber es gibt ein verbindendes Interesse.


Deutschlandfunk Kultur, 5.12.2025: Schulstreiks gegen Wehrpflicht: Wie eine neue Jugendbewegung entsteht

Felix Anderl (Uni Marburg)

Die Schönheit liegt nicht unbedingt in der Ausführung dieses Denkmals, sondern eher in der Schaffung dieser Situation, in der sich die CDU zu ihrer Haltung gegenüber der AfD bekennen muss. […] Aber man muss auch sagen, dass in dem Denkmal ein Potenzial der Kunst auch ungenutzt geblieben ist, nämlich gerade nicht klare Antworten zu liefern, sondern ambivalent zu bleiben und einen Raum für Debatten zu öffnen.


NDR Kultur, 3.12.2025: „Lübcke Memorial“: Protestforscher kritisiert die Botschaft der Aktion

Simon Teune (FU Berlin)

„Die Blockierer sehen in der AfD eine akute Gefahr für die Demokratie. Es geht also um alles.“ Es habe eine starke Selbstrücknahme aufseiten der Protestierenden gegeben. „Und das ist überhaupt nicht selbstverständlich, sondern tatsächlich eine neue Entwicklung gegenüber früheren gewalttätigen Konfliktaustragungen.


dpa, 2.12.2025: Konfliktforscher: Blockaden in Gießen „sehr geordnet“

Simon Teune (FU Berlin)

Protestforscher Schuhmacher weist darauf hin, dass militante Selbstjustiz auch eine Reaktion auf die Erfahrungen junger Linker sei: „Leute sagen, wir erreichen hier auch keinen mehr. Wir haben es hier mit einer gesellschaftlichen Stimmung zu tun, in der Neonazis kein Problem mehr darstellen. Wem sollen wir erzählen, dass Neonazis ein Problem darstellen?“ Das bedeute, es gehe darum, diesen Gegner auch ohne größere Öffentlichkeit zu bekämpfen und ihn zu schädigen.


tagesschau.de, 2.12.2025: Warum die sogenannte Hammerbande so brutal wurde und welche Rolle Johann G. spielte

Nils Schuhmacher (Uni Hamburg)

Widerstand bezeichnet keine konkrete Handlung, sondern eine Haltung. Dass ich mich in Opposition setze zu einem System, dass ich als ungerecht erlebe und das auch so geschlossen ist, dass ich es nicht aus dem System heraus verändern kann.


rbb Inforadio, 30.11.2025: Forum – Widerstand leisten

Simon Teune (FU Berlin)

Wir erleben Erosionsprozesse, in denen die Widerstandsfähigkeit der Demokratie geprüft wird. Sozialwissenschaften können da mehrere Rollen übernehmen. Erstens können sie Orientierungswissen liefern: Welche Konflikte gibt es? Wie sind sie strukturiert? Wer mobilisiert sie? Zweitens müssen wir enger mit Akteuren aus der Praxis zusammenarbeiten, also mit Zivilgesellschaft, Verwaltungen, manchmal auch Politik. Dann kann politische Soziologie auch sehr praktisch werden, zum Beispiel wenn es darum geht, wie sich demokratische Kräfte vor Ort organisieren können, wenn sie mit antidemokratischen Akteuren konfrontiert sind.


Tagesspiegel, 29.11.2025: Soziologe Swen Hutter im Interview: „Wenn man miteinander arbeitet, baut man Vertrauen auf“

Swen Hutter (FU Berlin/WZB)

Antifaschistische Gruppen […] waren nie Trittbrettfahrer, sondern Motor, oft sehr prägende Teile dieser Mobilisierungen. Sie sind damit auch Gruppen, die das Thema seit Jahrzehnten bearbeiten. […] Es gibt ja eine lange Tradition der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus und zu dieser Auseinandersetzung gehört auch die Antifa.


hr 2, 26.11.2025: Wichtiger Protest oder militante Aktion – was ist die Antifa?

Nils Schuhmacher (Uni Hamburg)

Der Berliner Protestforscher Simon Teune sieht die Demokratie [angesichts der Untätigkeit in der Klimakrise] in einer Falle. So dürfen beispielsweise an den Wahlen in Deutschland im Wesentlichen nur Menschen teilnehmen, die auch im Land leben. Doch was die gewählten Volksvertreter dann entscheiden, wirke sich auch auf Menschen im Ausland aus sowie auf künftige Generationen – also Menschengruppen, die hierzulande aktuell nicht wählen können. „Das ist ein systemisches Problem“, sagte Teune


Potsdamer Neueste Nachrichten, 23.11.2025: Diskussion im Hans Otto Theater in Potsdam: Ist Kartoffelbrei auf Kunst wirklich Widerstand?

Simon Teune (FU Berlin)

Die Zivilgesellschaftsforscherin Christin Jänicke sieht in der „Antifa-Ost“ keine homogene Gruppe mit festen Strukturen. […] Der Begriff „Antifa-Ost“ sei eher als „geografischer Raum“ aufgemacht worden, da sich das Verfahren auf die Tatorte in Sachsen und Thüringen bezog, wo starke rechtsextreme Strukturen bestehen.


Evangelischer Pressedienst, 16.11.2025:  Forscherin: „Antifa-Ost“ ist keine strukturierte Gruppe

Christin Jänicke (WZB)

Wir machen die Beschäftigung mit dem Thema davon abhängig, wie mobilisierungsfähig die Klimabewegung ist und welche Formen des Protestes sie benutzt. Was dabei verloren geht, ist, dass wir es mit einem kolossalen Führungsversagen der Politik zu tun haben, die eigentlich die Richtung vorgeben müsste und die richtigen Rahmenbewegungen schaffen müsste. Wir machen ein paar hundert oder tausend ehrenamtlich engagierte dafür verantwortlich, wie es weitergeht mit der Klimapolitik. Es ist aber die Aufgabe der Politik und der wirtschaftlich Verantwortlichen und die Aufgabe von uns allen.


rbb Radio 3, 14.11.2025: Sind die Klimaproteste wieder kraftvoll?

Simon Teune (FU Berlin)