Die Wissenschaft vom Protest

Stuttgart 21 und der arabische Frühling dominieren die Titelseiten. Gleichzeitig gibt es in Deutschland überraschend Forschung zu Protesten. In einem Gastbeitrag für das Neue Deutschland, analysiert Peter Ullrich den gegenwärtigen Stand der Protest- und Bewegungsforschung.

Rückzug, oder: jetzt erst recht

Intransparente Verfahren bei Großprojekten wie Stuttgart 21 lösen Misstrauen, Protest und eine grundsätzliche Kritik an politischer Repräsentation aus. Verfahren wie Schlichtungen oder Referenden können zur Befriedung beitragen, bleiben aber oft unausgewogen oder heben hohe Hürden, meint Dieter Rucht.

Das repressive Moment der Krise

Die Krisen der letzten Jahre haben weltweit Proteste ausgelöst, die eine wachsende Entfremdung von der repräsentativen Demokratie sichtbar machen. In den staatlichen Reaktionent zeigt sich, meint Peter Ullrich, eine autoritäre Tendenz zur Einschränkung von Bürgerrechten.

Foto: (cc) Weiko via Flickr

Das produktive Moment der Krise

Die Platzbesetzungen im Zuge der Finanzkrise sind Ausdruck tiefer Unzufriedenheit mit der politischen Repräsentation und der sozialen Ungleichheit. Simon Teune beschreibt, wie die Besetzungen insbesondere für gut ausgebildete junge Menschen Räume der Selbstorganisation und der demokratischen Erfahrung wurden.