– Institut für Protest- und Bewegungsforschung
Protest und soziale Bewegungen verstehen
Im ipb arbeiten über 200 Forschende zusammen. Sie forschen gemeinsam zu aktuellen und vergangenen Protesten. Sie tauschen sich in Arbeitskreisen, Workshops und Konferenzen aus. Und sie tragen das Wissen in die Öffentlichkeit.
Proteste sind allgegenwärtig – von der Bürgerinitiative gegen eine Umgehungsstraße zur Revolte in autoritären Regimen, von rechtsradikalen Aufmärschen zu mit Graffiti versehenen Wänden. Trotz der offensichtlichen Bedeutung von Protesten und sozialen Bewegungen für die Demokratie wissen wir nur wenig über ihre Dynamik. Wen treibt es zu Protesten auf die Straße, wer findet andere Formen des Widerstandes? Unter welchen Bedingungen sind Demokratiebewegungen erfolgreich und wann scheitern sie? Wenn die Menschen sich zunehmend digital vernetzen, wie wandelt sich die Rolle von politischen Organisationen? Welches Engagement schafft eine demokratische Kultur, welches fördert Diskriminierung?
Um solche und andere Fragen zu beantworten, bedarf es systematischer Analysen. Die sozialwissenschaftliche Forschung zu dem Thema im deutschsprachigen Raum ist aber episodisch und lückenhaft. Das Institut für Protest- und Bewegungsforschung (ipb) will diese Lücke füllen. Es ist ein Arbeitszusammenhang, in dem dauerhaft zu einer ‚Politik von unten‘ geforscht wird. Dabei bringt das ipb Wissenschaftler_innen aus Deutschland, Europa und dem Rest der Welt zusammen, um sich auszutauschen und gemeinsam zu forschen.
Die Initiative zur Gründung des Instituts geht auf eine Gruppe von Wissenschaftler_innen zurück, die zu diesem Zweck den Verein für Protest- und Bewegungsforschung gründeten. Die Institutsinitiative hat in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und der Technischen Universität Berlin im Frühjahr 2013 ihre Arbeit aufgenommen. Diese Seite gibt Einblick in die Aktivitäten des Instituts.
Termine
Veranstaltungen
Aktuelles
Hier finden sich Kommentare zum aktuellen (Protest-)Geschehen und Neuigkeiten aus der laufenden Arbeit des Instituts.
Pride im Visier
Mehr erfahren: Pride im Visier[ipb beobachtet] Mobilisierungen gegen Christopher Street Day Paraden der LGBTQIA+-Bewegung sind zu einem zentralen Aktionsfeld der extremen Rechten geworden. Sabine Volk analysiert, welche Strategie dahinter steht und was die Bewegungsforschung zur Einordnung leisten kann.
Program ipb annual conference 2025
Mehr erfahren: Program ipb annual conference 2025The program for our annual conference at the University of Bremen is out now. We are looking forward to 84 papers, 22 Panels, one roundtable discussion and a keynote by Knud Andresen. Registration is now open to everyone.
Kleine Stadt, großer Christopher Street Day – ipb working paper 1.2025 erschienen
Mehr erfahren: Kleine Stadt, großer Christopher Street Day – ipb working paper 1.2025 erschienenDas working paper fasst die Ergebnisse einer Studie des 8. CSD in Marburg zusammen. Im Mittelpunkt stehen die politische Ausrichtung der Veranstaltung, die Zusammensetzung der Teilnehmenden sowie deren Einschätzungen zu Sichtbarkeit, Sicherheit und polizeilicher Präsenz.
Bereiche und Aktivitäten
Mehr Informationen über das Institut, seine Aktivitäten und Mitglieder finden sich auf den folgenden Seiten.
Das ipb in den Medien
- In der Forschung über Proteste und Soziale Bewegungen können wir ein relativ stabiles Muster beobachten: In der Regel überschätzen die Veranstalter die Zahl der Protestierenden , während die Polizei die Zahl unterschätzt
Berliner Morgenpost, 11.10.2025: Verwirrung bei Demonstrationen: so werden Teilnehmer geschätztSebastian Haunss (Uni Bremen)
Ziel war es nie wirklich, humanitäre Hilfe zu liefern, sondern eine ungerechte Ordnung zu konfrontieren. […] Das ist Teil einer zivilen Ungehorsams-Strategie gegen eine völkerrechtswidrige Blockade.
SRF Audio, 6.10.2025: Gaza-Flottille am Ende: Was hat sie für Gaza gebracht?
Jannis Grimm (FU Berlin)
„Menschen mobilisieren mit den Mitteln, die ihnen vertraut sind, an den Orten, wo sie sich aufhalten“ – für junge Menschen bedeute heutzutage beides zunehmend soziale Medien. Diese Entwicklung werde sich vermutlich fortsetzen, solange keine massive Zensur sie verhindere, wie in manchen Ländern bereits geschehen, erklärt Sydiq.
ZDFheute.de, 3.10.2025: Aufstand der Gen Z – was die Proteste vereint
Tareq Sydiq (Uni Marburg)
Jannis Grimm cree que un nuevo y poderoso movimiento es posible, pero de momento poco probable. El investigador sobre paz y conflictos de la Universidad Libre de Berlín observa que actualmente hay numerosas iniciativas y alianzas, aunque muy diferentes. Sin embargo, afirmó en entrevista con DW que „de momento, todavía está (todo) relativamente fragmentado“
dw.com, 29.9.2025: Guerra y armamento: protestas en Alemania se intensifican
Jannis Grimm (FU Berlin)
Viele haben bisher an keinen oder relativ wenigen Demos mit Gaza-Bezug teilgenommen. Das heißt, wir haben mehr Leute, aber auch Leute, die bisher nicht dabei waren. […] Es gab schon lang eine Beschäftigung mit dem Thema, aber die artikuliert sich verspätet erst auf der Straße.
rbb Radio 3, 29.9.2025: Rückblick auf die Demo „All Eyes on Gaza“
Felix Anderl (Uni Marburg)