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Zur Re-Dynamisierung migrationsbezogener Bewegungsforschung

2018 startet das Institut für Protest- und Bewegungsforschung (ipb) eine eigene Rubrik im Forschungsjournal Soziale Bewegungen. Unter der Überschrift „ipb beobachtet“ kommentieren Mitglieder des Instituts aktuelle Entwicklungen im Feld und in der Debatte über soziale Bewegungen. Der Titel der neuen Rubrik ist vor diesem Hintergrund bewusst mehrdeutig: Einerseits geben Wissenschaftler*innen aus dem Umfeld des ipb ihre Beobachtungen zu aktuellen Forschungsdebatten wieder. Andererseits dient die Rubrik auch dazu, der vielfältigen Forschung unter dem Dach des ipb einen Raum zu geben, sprich diese genauer zu „beobachten“. Die Beiträge der Rubrik sind nach der Veröffentlichung auch auf unserem Blog zu lesen.

Bislang erschienen:

Der folgende Text von Elias Steinhilper erschien im Forschungsjournal Soziale Bewegungen, Jg. 31, Heft 2, S. 301-310. Elias Steinhilper ist Mitglied des Instituts für Protest- und Bewegungsforschung und Mitbegründer des AK Migration (Arbeitstitel). 


Infolge der rasant gestiegenen Aufmerksamkeit für Migration und Flucht in Deutschland seit spätestens Sommer 2015 erlebte auch die sozialwissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex eine Hochkonjunktur: unzählige Forschungsprojekte sind angelaufen, Professuren geschaffen und neue Institute[i] gegründet worden (Braun et al. 2018). Allein für den Bereich der Fluchtforschung schätzt Olaf Kleist (2018), dass sich die Zahl neu begonnener Projekte zwischen 2013 und 2016 verfünffacht hat. Auch der Themenkomplex soziale Bewegungen und Migration erfährt angesichts einer signifikanten Zunahme von migrationsbezogenen Protestereignissen (Rucht 2018) und neu aufgelegter Förderlinien[ii] an der Schnittstelle von Migration und Zivilgesellschaft eine neue Dynamik, nachdem das Feld jahrelang relativ wenig bearbeitet wurde und disziplinär fragmentiert blieb. Das neu entfachte Interesse betrifft das gesamte Spektrum migrationsbezogener Bewegungen, das heißt politische Mobilisierungen gegen, für und von Migrant*innen.

Hochkonjunkturen im wissenschaftlichen Betrieb bringen Licht- und Schattenseiten mit sich (vgl. Grimm 2018; Teune/Ullrich 2018) und damit den Bedarf nach (inter-)disziplinärer Metareflexion über die Entwicklung des Feldes jenseits des volatilen Tagesgeschäfts. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit sollen hier als Anstoß einige theoretische, ethische und methodische Fragen skizziert werden.

Theoretischer Brückenschlag

Migrationsbezogene Bewegungsforschung ist in Deutschland keineswegs neu. Besonders in den 1990er Jahren erlebte das Feld – nicht zuletzt als Reaktion auf die hitzigen Debatten um Fluchtmigration, die Erosion des Asylrechts durch den sogenannten Asylkompromiss 1993 und eine Serie rassistischer Pogrome – ein erstes Hoch. Dabei wurden zunächst primär Mobilisierungen gegen Menschen mit Migrationsgeschichte in den Blick genommen (Thränhardt 1995; Koopmans/Rucht 1996; Koopmans 1998). In der Folgezeit befasste sich das Projekt MERCI (‚Mobilisation on Ethnic Relations, Citizenship and Immigration’) als eines der ersten ländervergleichenden Großprojekte mit politischen und diskursiven Gelegenheitsstrukturen für politische Mobilisierung anhand das Themas Migration, wodurch auch einige Beiträge zu Deutschland entstanden (Koopmans/Statham 1999b, 1999a; Koopmans et al. 2005).

Studien zu politischen Mobilisierung von Migrant*innen blieben dagegen lange die absolute Ausnahme (Koopmans 2004), bzw. hatten Überblickscharakter (Rucht/Heitmeyer 2008). Dies lag unter anderem an der Fokussierung der Bewegungsforschung auf interne Ressourcen und (offene) Gelegenheitsstrukturen, wonach Migrant*innen als gesellschaftlich und diskursiv marginalisierte Akteure als ‚unwahrscheinliche‘ Subjekte politischer Mobilisierung galten. Während das Interesse am Thema Migration in der deutschen Bewegungsforschung in der Folgezeit überschaubar blieb, entstand in der Kritischen Migrationsforschung (auch bezeichnet als Kritische Grenzregimeforschung) hingegen ein umfassender Kanon zu Widerstand und Protest von und in Solidarität mit Migrant*innen (Forschungsgruppe Transit Migration 2008; Hess and Kasparek 2010).

Ein Dialog zwischen diesen beiden Disziplinen blieb jedoch mit wenigen Ausnahmen (z.B. Schwenken 2006) lange Zeit aus. Während die Bewegungsforschung von den Debatten der kritischen Migrationsforschung wenig Notiz nahm, wurden umgekehrt bisweilen große Vorbehalte deutlich (Stierl 2012). Anders als die stark strukturalistisch geprägten (dominanten) Bewegungstheorien betonte die Kritische Migrationsforschung die Agency von Migrant*innen und die sozial-transformative Kraft („Autonomie“) von Wanderungsbewegungen. Durch diese Linse wird das bewusste hinwegsetzen über restriktive Grenzpolitiken als Ausdruck politischen Handelns mit Protestcharakter, und damit Migration gewissermaßen selbst als soziale Bewegung verstanden (Atac, Rygiel and Stierl, 2017). Dies schärft auch den Blick für unsichtbare widerständige Alltagspraktiken, die als „social non-movements“ in der Bewegungsforschung nur marginal beforscht werden (Bayat 2013). Anders als die migrationsbezogene Bewegungsforschung, welche sich aufgrund ihrer Fokussierung auf Proteste öffentlich sichtbare Mobilisierungen also stark an gesellschaftlichen Konjunkturen orientierte (und dafür kritisiert wurde), erlaubte ein breiterer Fokus auf (widerständige) Handlungsmacht in der Kritischen Migrationsforschung sich kontinuierlicher mit dem Themenkomplex Migration auseinanderzusetzen.

Nach einer langen Phase disziplinärer Fragmentierung, erfuhr das Themenfeld in den letzten Jahren allerdings eine Re-Dynamisierung und Diversifizierung, die alle Bereiche – Mobilisierungen gegen, für und von Migrant*innen erfasste – und sich an zentralen Ereignissen rekonstruieren lässt: Im Frühjahr 2012 erreichten selbst-organisierte Proteste von Geflüchteten in Deutschland eine beispiellose Größe und Aufmerksamkeit (Jakob 2016). Ausgehend von einem in Würzburg gestartetem Protestmarsch waren eine Vielzahl dezentraler Protestcamps von Asylsuchenden anschließend auf dem Oranienplatz in Berlin-Kreuzberg zusammengeführt worden. Das Protestcamp in der Hauptstadt mit zeitweise mehreren hundert Protestierenden stieß nicht nur eine gesellschaftliche Debatte zu Rechten von Asylsuchenden an, sondern spiegelte sich auch in zahlreichen sozialwissenschaftlichen Beiträgen wieder (Borri/Fontanari 2014; Glöde/Böhlo 2015; Wilcke/Lambert 2015). Ab Herbst 2014 richtete sich der Blick angesichts der wöchentlichen Aufmärsche der rechtsnationalen, anti-muslimischen Pegida-Bewegung verstärkt auf rechte Mobilisierungen. Der Brückenschlag verschiedener Milieus inklusive neonazistischer Kader sowie regelmäßige Großproteste verstärkten das Interesse der Bewegungsforschung am Rechtsradikalismus, der bis dato primär in der Parteien- oder Radikalisierungsforschung behandelt worden war (Rucht 2014, 2018; Daphi et al. 2015). Schließlich entstanden nach der Massenmobilisierung von Zehntausenden im ‚langen Sommer der Migration‘ 2015 unzählige Beiträge zum Thema, die analog zur selbst sehr heterogenen „Bewegung der Flüchtlingshilfe“ (Karakayali/Kleist 2016) von klassischer Engagement- bis zur Bewegungsforschung reichten (Lewicki et al. 2016; Fleischmann/Steinhilper 2017; Kleres 2018).

Der Boom, der seit 2012 und nochmals verstärkt seit 2015 in Deutschland einsetzte, hat auch neue theoretische Brückenschläge zwischen beiden Disziplinen begünstigt (Atac et al. 2017; della Porta 2018; Rosenberger et al. 2018). Das ist schon allein  deshalb zu begrüßen, weil sich die Literaturen bestens ergänzen und in Kombination ihre jeweiligen Blindstellen reduzieren. Mittlerweile sind einige (Nachwuchs-)Forschende in disziplinären Netzwerken beider Strömungen aktiv. Dazu versuchen dezidiert integrative Arbeitskreise im Netzwerk Fluchtforschung[iii] und im Institut für Protest- und Bewegungsforschung (ipb)[iv] eine Plattform zu schaffen, um den zaghaften Austausch nachhaltig produktiv zu gestalten, der im Zuge des Wachstums und der zunehmenden Vielfalt des Feldes möglich und nötig geworden ist. Auch mit Hinblick auf rechte Protestmobilisierungen wurde am ipb ein Arbeitskreis[v] geschaffen, um den Austausch zwischen Rechtsextremismus- und Bewegungsforschung zu fördern. Neben dem Bedarf nach theoretischer Reflektion und interdisziplinärem Austausch hat das neu entfachte Interesse aber auch ethische und methodische Fragen aufgeworfen.

Ethische Herausforderungen

Unweigerlich stellen sich im Beforschen politisierter und bisweilen kriminalisierter Bewegungsakteur*innen ethische Fragen, die um die Themen Kontrollwissen, Repräsentation und Ausbeutung knapper Ressourcen kreisen (Gillan/Pickerill 2012). Allerdings verschärfen sich diese in der Forschung zu marginalisierten Migrant*innen, die oftmals über keinen sicheren Aufenthaltsstatus verfügen und Erfahrungen der Gewalt, Diskriminierung und/oder Bevormundung mitbringen. Wie sich diese Fragen konkret manifestieren, zeigte sich beispielsweise im Kontext der oben erwähnten Geflüchtetenbewegung am Berliner Oranienplatz: Die immense Popularität und Sichtbarkeit der Bewegung machte die überschaubare Anzahl ihrer Protagonist*innen zur favorisierten ‚Datenquelle‘ unzähliger Forschungsprojekte – von Grundstudiums-Hausarbeiten bis Doktorarbeiten. Während jahrzehntelange Proteste zumeist unsichtbar blieben, und wenn überhaupt von Personen beforscht wurden, die sich sowohl im aktivistischen als auch im akademischen Milieu verorteten, hat die derzeitige Themenkonjunktur das Feld verändert. Die fraglos überwiegend gut gemeinten Projekte wurden zunehmend zur Belastung für die Protestierenden selbst und infolgedessen in post-kolonialer Tradition von den Beforschten kritisch hinterfragt. Aktivist*innen erlebten viele Forschungsprojekte als unkritisch gegenüber wissenschaftlichen Privilegien, einseitig in ihrem Nutzen für die Forschenden und am Ende kontraproduktiv für die Bewegung selbst, da sie deren ohnehin knappe Ressourcen banden. In Reaktion darauf findet sich mittlerweile auf der Internetseite www.o-platz.net, die aus dem Protestcamp in Kreuzberg hervorging und weiterhin Informationen zu selbst-organisierten migrantischen Kämpfen bündelt, ein expliziter Hinweis: Forschende, die Aktivist*innen interviewen möchten, mögen doch bitte vorab ihre eigene gesellschaftliche Position reflektieren, und darüber nachdenken, in welcher Form die Geflüchtetenbewegung und die einzelnen Aktivist*innen von der Interaktion profitieren könnten.[vi] Diese Kritik an den Forschungspraktiken, die sich im Feld der migrationsbezogenen Bewegungsforschung etabliert haben, schließt dabei auch an die Auseinandersetzung um humanitäre Hilfe an, die Abhängigkeiten und Hierarchien reproduzieren, anstatt sie abzubauen (Fleischmann/Steinhilper 2017; Painemal/Bahar 2017).

Es geht hier keineswegs darum, mit dem Finger auf Forschende zu zeigen, sondern darum, deutlich zu machen, dass das Feld in Deutschland jung ist und dringender Bedarf nach Austausch, Reflektion und spezifischer Qualifizierungen besteht, in deren Kontext unter anderem aus dem Erfahrungsschatz der Kritischen Migrationsforschung geschöpft werden kann. Eine Initiative des Instituts für Protest- und Bewegungsforschung brachte bereits 2015 Forschende aus der Bewegungs- und Migrationsforschung in einem Workshop zusammen, um über ethische Fragen, inklusive des Verhältnisses zwischen Aktivismus und Forschung  nachzudenken.[vii] Infolgedessen streben einige Projekte in der Tradition der Partizipativen und/oder Aktionsforschung eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe an und dekonstruieren bewusst die Grenzen zwischen Wissenschaft und Aktivismus (z.B. Dilger et al. 2016). Auch für Forschende, die aus epistemologischen Erwägungen eine Distanz zwischen Forscher*in und Beforschten für unerlässlich erachten, wurde angesichts des selbstbewussten Auftretens migrantischer Aktivist*innen deutlich, dass forschungsethische Fragen und Verhandlungen über Positionalität, Repräsentation und Schutz der Beforschten Kern der Zusammenarbeit von Wissenschaftler*innen und migrantischen Aktivist*innen im Forschungsprozess sein müssen. Das gilt genauso in Kontexten, in denen die Protagonist*innen dies nicht von sich aus aktiv einfordern und liegt in der Verantwortung der Forschenden, den Zugang zum Feld umsichtig und verantwortlich auszuhandeln. Fragen des Feldzugang stellen auch die Forschung zu anti-migrantischen Mobilisierungen vor Herausforderungen, die jedoch anders als in Studien zu subalternen migrantischen Akteuren nicht ethischer, sondern primär methodischer Natur sind. Rechte Mobilisierungen haben die empirische Protestforschung bisweilen ans „Limit“ geführt (Daphi et al. 2015). Oftmals bleibt Forschenden hier aufgrund des verschlossenen Zugangs gar keine andere Möglichkeit, als sich völkischen, rassistischen und/oder fremdenfeindlichen Bewegungsmilieus auch (oder ausschließlich) durch die Analyse vom Online-Strategien und Interaktionen zu nähern (Berntzen/Weisskircher 2016; Fielitz/Thurston 2018). Insofern hat auch hier angesichts konkreter Herausforderungen, ein Nachdenken über methodische Innovation eingesetzt.

Methodische Pluralisierung

Infolge des Wachstums an Beiträgen zu migrationsbezogenen Sozialen Bewegungen beginnt sich das Feld methodisch zu diversifizieren. Während die ersten Studien zu migrantischen Protesten nach 2012 ausschließlich auf qualitativen Fallstudien basierten, entstanden im Zuge der sogenannten ‚Willkommenskultur‘ zahlreiche quantitative, Umfragen-basierte Beiträge, die jedoch stärker in der Engagement- als in der Bewegungsforschung verortet waren. An die Ursprünge der dezidiert quantitativ-vergleichenden migrationsbezogenen Bewegungsforschung zu Deutschland (z.B. Koopmans 2004), wird erst kürzlich wieder angeknüpft. Das liegt unter anderem daran, dass seit 2015 deutlich mehr Forschungsmittel bereitgestellt wurden, um kostenintensive vergleichende Projekte mit quantitativer Methodologie zu stemmen. Bereits vor dem Boom 2015 leistete in dieser Hinsicht das trinationale Projekt ‚Taking Sides‘ zu Protesten gegen Abschiebungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz Pionierarbeit.[viii]

Mittlerweile widmen sich unter anderem die Projekte ‚Agonistic Encounters‘[ix] und ‚Teilhabekonflikte[x] der vergleichenden quantitativen (Protestereignis-)Analyse von migrationsbezogenen Protesten auf nationaler und lokaler Ebene in Deutschland. Diese neue Generation an Projekten kombiniert zunehmend quantitative und qualitative Methoden, um zusätzlich zu einem makroskopischen Überblick, auch lokale Dynamiken und Konstellationen von Protest gegen, für und von Migrant*innen in den Blick zu nehmen. Darüber hinaus wurde ein erster Versuch von Protestbefragungen auf diversen, auch stark migrantisch geprägten Demonstrationen unternommen (Zajak/Steinhilper 2019): Bei der Befragung der „Welcome United“ Demonstration im Herbst 2018 in Hamburg wurde unmissverständlich deutlich, dass die standardisierten Instrumentarien der Bewegungsforschung bislang erstens von privilegierten Protestierenden mit Staatsbürger*innenrechten ausgehen und zweitens kaum in der Lage sind, transnationale (Protest-)Biographien zu erfassen. Nur durch einen vertieften Austausch zwischen Protest- und Migrationsforschung und methodische Pluralisierung wird es gelingen, das Zusammenspiel von Transnationalismus und Protest besser zu verstehen und die komplexen kollektiven Dynamiken und individuellen Motivationen differenziert sichtbar zu machen (vgl. Steinhilper, 2018). Derzeit läuft mit ‚MOBILISE‘(„Determinants of Mobilization at Home and Abroad“) ein in dieser Hinsicht vielversprechendes Projekt mit qualitativen und quantitativen Komponenten an.[xi]

Vom Hype zur Konsolidierung

Der Boom der letzten Jahre hat das Forschungsfeld bereichert und neu belebt. Dennoch wirkt die lange Zeit stiefväterliche (und disziplinär fragmentierte) Behandlung des Themenfelds nach. So bleibt unverändert ein immenser Nachholbedarf was die ethische Reflektion, interdisziplinäre Befruchtung und methodische Auffächerung anbelangt. Es bleibt also trotz des Wachstums im Forschungsfeld viel zu tun, um Raum für komplementäre oder auch produktiv konkurrierende methodische und theoretische Perspektiven zu schaffen. Obwohl viele Ressourcen in eine teilweise neue Forschungsinfrastruktur geflossen sind, muss davon ausgegangen werden, dass der Boom nachlässt, wenn die temporären Förderquellen versiegen. Diejenigen, die aus intrinsischem Interesse weiter zum Thema arbeiten, werden gut daran tun, die Kräfte zu bündeln. Nur durch interdisziplinären Dialog, forschungsethische Reflexivität und Methodenpluralismus kann der temporäre Boom produktiv genutzt werden – und bleibt kein konjunkturell bedingtes Strohfeuer.

Literatur

Atac, Ilker/Rygiel, Kim/Stierl, Maurice (Hg.) 2017: The Contentious Politics of Refugee and Migrant Protest and Solidarity Movements. Remaking Citizenship from the Margins. Basingstoke: Routledge.

Bayat, Asef 2013: Life as Politics: How Ordinary People Change the Middle East. Stanford: Stanford University Press.

Berntzen, Lars-Erik/Weisskircher, Manès 2016: Anti-Islamic PEGIDA Beyond Germany: Explaining Differences in Mobilisation. In: Journal of Intercultural Studies, Jg. 37, Heft 6, 556-573.

BMFSFJ 2018: Engagement in der Flüchtlingshilfe Ergebnisbericht einer Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allensbach. Berlin.

Borri, Giulia/Fontanari, Elena 2014: Lampedusa in Berlin: (Im)Mobilität innerhalb des europäischen Grenzregimes. In: Peripherie, Heft 138/139, 193-211.

Braun, Katharine/Georgi, Fabian/Matthies, Robert/Pagano, Simona/Rodatz, Matthias/Schwertl, Maria 2018: Umkämpfte Wissensproduktionen der Migration. In:Movements. Journal für kritische Migrations- und Grenzregimeforschung, Jg. 4, Heft 1, 9-27.

Daphi, Priska/Kocyba, Piotr/Neuber, Michael/Roose, Jochen/ Rucht, Dieter/Scholl, Franziska/ Sommer, Moritz/ Stuppert, Wolfgang/Zajak, Sabrina 2015: Protestforschung am Limit. Eine soziologische Annäherung an Pegida. Berlin: Institut für Protest- und Bewegungsforschung.

Dilger, Hansjörg/Dohrn, Kristina/International Women Space 2016: Living in Refugee camps in Berlin. Women’s Perspectives and Experiences. Berlin: Weißensee Verlag.

Fielitz, Maik/Thurston, Nick (Hg.) 2018: Post-Digital Cultures of the Far Right. Online Actions and Offline Consequences in Europe and the US. Bielefeld: Transcript.

Fleischmann, Larissa/Steinhilper, Elias 2017: The myth of apolitical volunteering for refugees. German welcome culture and a new dispositif of helping. In: Social Inclusion, Jg. 5, Heft 3, 17-27.

Forschungsgruppe Transit Migration (Hg.) 2008: Turbulente Ränder: Neue Perspektiven auf Migration an den Grenzen Europas. Bielefeld: Transcript.

Gillan, Kevin/Pickerill, Jenny 2012: The Difficult and Hopeful Ethics of Research on, and with, Social Movements. In: Social Movement Studies, Jg. 11, Heft 2, 133-143.

Glöde, Harald/Böhlo, Berenice 2015: Der Marsch der protestierenden Flüchtlinge von Würzburg nach Berlin und ihr Protest bis heute. In: Forschungsjournal Soziale Bewegungen, Jg. 28, Heft 44, 75-87.

Grimm, Jannis 2018: Das Ende des „Arabischen Frühlings“ der Bewegungsforschung. In: Forschungsjournal Soziale Bewegungen, Jg. 31, Heft 3, 84-92.

Hess, Sabine/Kasparek, Bernd (Hg.) 2010: Grenzregime: Diskurse, Praktiken, Institutionen in Europa. Bielefeld: Transcript.

Jakob, Christian 2016: Die Bleibenden. Wie Flüchtlinge Deutschland seit 20 Jahren verändern. Berlin: Ch. Links Verlag.

Karakayali, Serhat/Kleist, Olaf 2016: EFA-Studie II. Strukturen und Motive der Ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit (EFA) in Deutschland. Berlin: Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung.

Kleist, Olaf 2018: Flucht- und Flüchtlingsforschung in Deutschland: Akteure, Themen und Strukturen. Osnabrück.

Kleres, Jochen 2018: Emotions in the Crisis: Mobilising for Refugees in Germany and Sweden. In: della Porta, Donatella (Hg.): Solidarity Mobilizations in the ‘Refugee Crisis’. Contentious Moves. Basingstoke: Palgrave, 209-241.

Koopmans, Ruud 1998: Rechtsextremismus, fremdenfeindliche Mobilisierung und Einwanderungspolitik. In: Paradigmen der Bewegungsforschung. Entstehung und Entwicklung von Neuen sozialen Bewegungen und Rechtsextremismus, 198-212.

Koopmans, Ruud 2004: Migrant mobilisation and political opportunities: variation among German cities and a comparison with the United Kingdom and the Netherlands. In: Journal of Ethnic and Migration Studies, Jg. 30, Heft 3, 449-470.

Koopmans, Ruud/Rucht, Dieter 1996: Rechtsradikalismus als soziale Bewegung? In: Politische Vierteljahresschrift, Heft 30, 265-287.

Koopmans, Ruud/Statham, Paul 1999: Challenging the Liberal Nation‐State? Postnationalism, Multiculturalism, and the Collective Claims Making of Migrants and Ethnic Minorities in Britain and Germany. In: American Journal of Sociology, Jg. 105, Heft 3, 652-696.

Koopmans, Ruud/Statham, Paul/Giugni, Marco/Passy, Florence 2005: Contested Citizenship. Immigration and Cultural Diversity in Europe. Minneapolis: University of Minnesota Press.

Lewicki, Aleksandra/Schmidt, Gabriele/Sommer, Moritz (Hg.) 2016: Wer schafft das? Neue Akteurskonstellationen im Engagement für Geflüchtete. Oldenburg: De Gruyter.

Painemal, Llanquiray/Bahar, Adam 2016: Von der „Hilfe” zur „Solidarität”. In: Forschungsjournal Soziale Bewegungen, Heft 3/2017, 88-91.

della Porta, Donatella (Hg.) 2018: Solidarity Mobilizations in the ‘Refugee Crisis’. Contentious Moves. London: Palgrave.

Rosenberger, Sieglinde/Stern, Verena/Merhaut, Nina (Hg.) 2018: Protest Movements in Asylum and Deportation. Cham: Springer.

Rucht, Dieter 2014: Pegida & Co . – Aufstieg und Fall eines populistischen Unternehmens. In: FES betrifft: Bürgergesellschaft, Heft 41.

Rucht, Dieter 2018: Mobilization Against Refugees and Asylum Seekers in Germany: A Social Movement Perspective. In: Sieglinde Rosenberger/Stern, Verena/Merhaut, Nina (Hg.): Protest Movements in Asylum and Deportation. Cham: Springer, 225-245.

Rucht, Dieter/Heitmeyer, Wilhem 2008: Mobilisierungen von und für Migranten. In Roth, Roland/Rucht, Dieter (Hg.): Die sozialen Bewegungen in Deutschland seit 1945. Frankfurt: Campus, 573-592.

Schwenken, Helen 2006: Rechtlos, aber nicht ohne Stimme. Politische Mobilisierungen um irreguläre Migration in die Europäische Union. Bielefeld: Transcript.

Steinhilper, Elias 2018: Mobilizing in transnational contentious spaces: linking relations, emotions and space in migrant activism. In: Social Movement Studies, Jg. 17, Heft 5, 574-591.

Stierl, Maurice 2012: “No One Is Illegal!” Resistance and the Politics of Discomfort. In: Globalizations, Jg. 9. Heft 3, 425-438.

Teune, Simon/Ullrich, Peter 2018: Protestforschung mit politischem Auftrag? In: Forschungsjournal Soziale Bewegungen, Jg. 31, Heft 1-2, 418-424.

Thränhardt, Dietrich 1995: The Political Uses of Xenophobia in England, France and Germany. In: Party Politics, Jg.1, Heft 3, 323-345.

Wilcke, Holger/Lambert, Laura 2015: Die Politik des O-Platzes. (Un-)Sichtbare Kämpfe einer Geflüchtetenbewegung. In: Movements – Journal für kritische Migrations- und Grenzregimeforschung, Jg. 1, Heft 2, 1-23.

Zajak, Sabrina/Steinhilper, Elias 2019: Potential und Herausforderungen von Protestbefragungen in diversen Gesellschaften. In: ipb-Blog, https://protestinstitut.eu/protestbefragungen-in-diversen-gesellschaften/ [05.03.2019]

 

[i] Z.B. das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung in Berlin, das Interdisziplinäre Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung an der Universität Duisburg-Essen und das als Netzwerk konzipierte Institut für Gesellschaftlichen Zusammenhalt.

[ii] Siehe z.B. die Förderlinien des BMBF: https://www.bmbf.de/de/kulturelle-vielfalt-und-zivilgesellschaft-800.html

[iii] Informationen unter: https://fluechtlingsforschung.net/ak/soziale-bewegungen/

[iv] Informationen unter: https://protestinstitut.eu/uber-das-institut/arbeitskreise/ak-migration/

[v] Informationen unter: https://protestinstitut.eu/uber-das-institut/arbeitskreise/ak-rechte-protestmobilisierungen/

[vi] Zu finden unter: https://oplatz.net/contact/

[vii] Informationen unter: https://protestinstitut.eu/veranstaltungen_uberblick/workshop-refugee-mobilizations/

[viii] Informationen unter: https://www.imis.uni-osnabrueck.de/forschung/flucht_und_fluechtlinge/taking_sides.html

[ix] Informationen unter: http://forena.de/gif/

[x] Informationen unter: https://www.dezim-institut.de/das-dezim-institut/abteilung-konsens-konflikt/projekt-konflikte-um-gesellschaftliche-teilhabe-teilhabekonflikte/

[xi] Informationen unter: https://mobiliseproject.com/

 

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