### Die Studie ist seit Montag, dem 3. Juli, auf der Projektseite zum Download verfügbar. ###
Zu den Protesten gegen den bevorstehenden G20-Gipfel läuft auch die journalistische Maschine auf Hochtouren. Gerade Gipfelproteste mit ihrer heterogenen Zusammensetzung und der Zuspitzung während der Treffen sind eine Herausforderung für professionelle Berichterstatter_innen. Die Anwesenheit von internationalen Reizfiguren wie Trump, Putin und Erdoğan, der Gipfelort im Hamburger Szeneviertel und die Vorgeschichte von Eskalationen zwischen Polizei und Demonstrierenden tragen zu einer besonders angespannten Situation bei.
Das Institut für Protest- und Bewegungsforschung nimmt die G20-Proteste zum Anlass, um eine Studie zur Berichterstattung über Großdemonstrationen vorzustellen.
Dieter Rucht, Moritz Sommer und Simon Teune haben die Berichte zu sieben Demonstrationen von den Protesten gegen den Irak-Krieg 2003 bis zur TTIP-Demonstration 2015 verglichen. Sie werteten dafür Tageszeitungen, wöchentlich erscheinende Printmedien und Nachrichtensendungen öffentlich-rechtlicher Sender aus. Der Vergleich zeigt die unterschiedliche Verteilung von Aufmerksamkeit und Sympathie für die Demonstrationen in den analysierten Medien, die z.T. auf unterschiedliche Rollenverständnisse von Journalist_innen und Redaktionen zurückzuführen sind. Es werden aber auch wiederkehrende stereotypisierende Deutungsmuster und Fallstricke in der Berichterstattung zu Demonstrationen sichtbar. So zeigt sich, dass weder eine umfangreiche Berichterstattung noch die breite Berücksichtigung von Stimmen aus der Demonstration die Auseinandersetzung mit den Forderungen und Argumenten der Demonstrierenden garantiert.
Das Pressegespräch soll den Raum schaffen, um die Ergebnisse der Studie und die Rolle von Journalist_innen in der öffentlichen Debatte über Proteste zu diskutieren.
Das Pressegespräch „G20-Protest ante portas. Wie Großdemonstrationen in der Medienberichterstattung erscheinen“ findet statt am Freitag, 30. Juni 2017, 11 Uhr, im Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), Reichpietschufer 50, Berlin-Tiergarten, Raum B 001.
Anmeldung (bis Donnerstag, den 29. Juni) und Koordination von Interviewterminen unter info(at)protestinstitut.eu oder 030-55573279.
Download: Die Einladung als pdf-Datei.
Das Beitragsbild ist von Rasande Tyskar (cc-by-nc)