Der reine Strassenprotest wird kaum etwas bewirken. Doch Trump wird an vielen Stellen gebremst und entzaubert werden. Seine Selbstpräsentation als Macher und dynamische Kraft, die das Establishment in den USA aushebelt, wird er längerfristig nicht aufrechterhalten können. Der Lack wird abblättern.
srf.ch, 8.2.2017: „Der Lack an Trump wird abblättern“
Dieter Rucht im SRF
,Frieden ist ein basaler Wert, dem erst mal niemand widersprechen kann‘, sagt Peter Ullrich, Wissenschaftler am Institut für Protest- und Bewegungsforschung in Berlin. Im Syrienkrieg sei es inzwischen besonders schwierig, sich zu positionieren. ,Die Machtlosigkeit in der Verfahrenheit des Konflikts zu erkennen, hat bereits ein politisches Moment‘, so Ullrich. Diese Verfahrenheit durch eine Aktion wie den »Civil March« auf den Punkt zu bringen und sich so Gehör zu verschaffen sei daher ein legitimes Anliegen.
Neues Deutschland, 2.2.2017: Nur der Friede zählt. Der »Civil March for Aleppo«: ein Solidaritätsmarsch für die Menschen in Syrien
Peter Ullrich im Neuen Deutschland
Macht es Sinn, auf die Straße zu gehen? Was bewege ich damit? Wenn ich Aussicht darauf habe, tatsächlich etwas zu bewegen, in die Nachrichten zu kommen, Entscheidungen zu beeinflussen, dann ist das eine große Motivation.
DRadio Wissen, 17.12.2016: Protest via Social Media
Simon Teune auf DRadio Wissen
Die Rhetorik des Widerstands, die Rhetorik der Zensur, die der deutschen Presse unterstellt wird, ist eine Rhetorik, die versucht, die Berliner Republik, die Bundesrepublik Deutschland in eine Traditionslinie mit dem SED-Unrechtsstaat, mit dem Nationalsozialismus zu stellen im Grunde, die herrschende Demokratie als eine Diktatur darzustellen, in der es keine freie Meinung, keine freie Presse gebe und deshalb sei es legitim Widerstand zu leisten. Da wird eine ganz, ganz krude Vermischung von Geschichtsbildern betrieben.
mdr Kultur-Spezial, 14.12.2016: Wer ist die neue Rechte?
Matthias Quent bei mdr Kultur
Die Arbeiterbewegung blieb zu lange in alten traditionellen Mustern verhaftet. Anstatt diese Muster aufzubrechen, dialektisch zu wenden und zu synthetisieren, hat die neue Linke dann einfach ein Gegenmodell entwickelt, das sich nur noch wenig um die Klassenfrage geschert hat. Das notwendige Ansinnen etwa des Feminismus konnte somit von den Neoliberalen gekapert werden. Der Feminismus wurde seines sozialen Kerns beraubt – und plötzlich ging es nur noch darum, dass Frauen in Führungspositionen gelangen können.
Die Wochenzeitung 49/2016: „Der Neoliberalismus ist diabolisch genial gestrickt“
Oliver Nachtwey in der Wochenzeitung
Die direkte Abhängigkeit von öffentlichen Mitteln begünstigt leider eine Kultur, in der Kritik oft nur hinter vorgehaltener Hand vorgetragen wird.
Die tageszeitung, 5.12.2016: Statistik zu ehrenamtlichem Engagement: Zu fantastisch um wahr zu sein
Roland Roth in der taz
Auf Demonstrationen folgen selten direkte Veränderungen. Struktureller Rassismus und Pegida-Demos werden davon nicht verschwinden. Aber solange es Menschen gibt, die sich ihnen gegenüberstellen, wird deutlich, dass menschenfeindliche Ideologien nicht geduldet werden. Das kann die Stimmung in einem Ort deutlich verändern.
Zeit Online, 1.12.2016: Was tun? Was tun!
Simon Teune bei Zeit Online
Das kreuzbrave akademische Prekariat jammert gern, doch selbst niedrigstschwellige Formen des Engagements sind den meisten dann doch zu aufwendig. Dieser Strukturdualismus verbindet sich mit dem bekannten wenig ausgeprägten und wenig konfrontativen deutschen Protestverhalten. Von etwas resoluterem, entschlossenem Widerstand, den Wissensarbeiter nicht als verkannte Genies, sondern als Produzenten akademischer Waren führen könnten, sind sie weit entfernt.
Jungle World, 17.11.2016, Der Muff der Exzellenz
Peter Ullrich in der Jungle World
Den großen Haken [bei der Entstehung des Klimaschutzplans der Bundesregierung] ahnte Rucht auch schon. Könne die Politik Abweichungen von dem Ergebnis nicht richtig begründen, entfalte das Verfahren „eine destruktive Wirkung“. Die Beteiligten würden dann frustriert, das „ohnehin erheblich gestörte Vertrauen in die politischen Organe und in das politische Personal“ würde untergraben werden.
Süddeutsche Zeitung, 9.11.2016, Es war einmal ein Plan
Dieter Rucht in der Süddeutschen Zeitung
Man hat sich tatsächlich in der öffentlichen Debatte [an die steigende Zahl rechter Gewalttaten] gewöhnt. Dieser Prozess der Normalisierung ist fast noch bedenklicher als die Zunahme der Gewalt.
mdr Exakt, 9.11.2016: Mehr Straftaten gegen Ausländer in Sachsen und Sachsen-Anhalt
Matthias Quent im MDR