Ein Post alleine hat nie etwas in einem relevanten Themenbereich bewegt, sagt Protestforscher Haunss, sie stehen aber durchaus am Anfang einer Bewegung und können Aufmerksamkeitsverstärker sein.
Glamour, 5/2017: Bringt das Überhaupt etwas?
Sebastian Haunss in der Glamour
Das ist im Grunde eine offene Situation gerade. Es besteht schon eine große Gefahr, dass sich die Menschen von der Demokratie abwenden, weil sie sich von ihr im Grunde im Stich gelassen fühlen durch die Globalisierung, der die Demokratie nichts entgegensetzt. [Andererseits wollen sich] sehr viele Menschen, auch in Deutschland, für etwas anderes, für eine bessere, zivilisiertere Welt engagieren. Wir sehen gerade die AfD, andererseits übersehen wir häufig, wie viele Menschen – es sind Millionen – sich für Flüchtlinge engagiert haben, eine sehr zivilisierte Handlung. Und deshalb ist es eine offene Situation, aber wir müssen durchaus besorgt sein.
Deutschlandradio Kultur, 10.4.2017: Doch kein Ende der Geschichte
Oliver Nachtwey im Deutschlandradio
Über Pulse of Europe sagt Rucht: Diese Leute haben sich zusammengefunden in dem Glauben, dass sie eine gemeinsame Basis hätten. Haben sie auch – aber nur begrenzt. […] Früher oder später werden die Teilnehmer feststellen, wie dünn ihre Gemeinsamkeiten sind – und wie groß die Unterschiede. Debatten werden ausbrechen. Vielleicht über den richtigen Umgang mit Flüchtlingen, vielleicht über die Frage, ob Freihandel gut oder schlecht ist. Dieter Rucht sagt: Pulse of Europe wird zerfasern.
Welt.de, 30.3.2017: Reicht es heute, einfach nur für Europa zu sein?
Dieter Rucht in der Welt
Die breite Unterstützung für die Demonstration am Tag nach der Amtseinführung und die anhaltenden und geplanten Proteste gegen das Einreiseverbot, gegen die Bevorteilung von Superreichen, gegen die Ablehnung von Wissenschaft, zeigen, dass es für die Trump-Regierung schwer wird. Alles, was im Weißen Haus bislang passiert ist, verstärkt den Widerstand.
IG BCE Kompakt, 3/2017: Pinker Protest
Simon Teune in der IG BCE Kompakt
Die [pulse of Europe] Proteste sprechen vor allem jene Menschen an, die vom Status-Quo-Europa profitieren: international Orientierte, besser Gebildete und besser Verdienende. … Pulse of Europe bleibt eine wichtige Gelegenheit, um den Entwicklungen, die auf dem Kontinent Überhand nehmen, nicht tatenlos gegenüber zu stehen. Solche Anlässe sind notwendig, um die enormen Gewinne an Freiheit und Stabilität des europäischen Projektes ins Gedächtnis zu rufen.
dpa, 17.3.2017: Für Europa auf die Straße
Simon Teune bei der dpa
Es gibt keine Radikalisierung, die im luftleeren Raum passiert, die sich also jenseits von bestimmten Diskursen, von der Bestärkung aus Gruppen bewegt, was nicht heißt, dass es nicht auch – wie im Fall beispielsweise Anders Breivik – Täter gibt, die auch durchaus kalkulierend alleine handeln und ihre Taten dann alleine durchführen. Das heißt aber eben nicht, dass sie aus einem Diskursklima, auch aus einer politischen Bewegung zu isolieren sind.
Deutschlandradio Kultur, 7.3.2017: Prozess gegen rechtsextremistische „Gruppe Freital“. Ein Akt des Terrorismus
Matthias Quent im Deutschlandradio Kultur
Björn Höcke sieht die AfD als eine Bewegungspartei, also als Instrument, um neue rechte Deutungen salonfähig zu machen. Von welcher Schaltstelle aus er das macht, ist ihm nicht so wichtig, denn den Parlamentarismus sieht er nur als Mittel zum Zweck.
dw.com, 19.2.2017: „Höckes Entschuldigung ist Strategie“
Matthias Quent bei der Deutschen Welle
Die Chancen stehen gut, dass in den USA die Proteste gegen Präsident Trump anhalten. Resignierte Aktivisten werden sich nun wieder zu Protesten angestachelt fühlen. Auch die Demokratische Partei könnte gestärkt werden, wenn sie die Impulse aus der Zivilgesellschaft aufnimmt.
Tagesspiegel Causa, 21.02.2017: Vieles spricht für eine starke Anti-Trump-Bewegung
Dieter Rucht im Tagesspiegel
Die starke Zunahme von Demonstrationen »ist natürlich erst mal ein gutes Zeichen. Es heißt ja, dass die Leute sich politisch engagieren. Gleichzeitig heißt es aber auch, dass es mehr Themen gibt, bei denen die Menschen nicht denken, dass sie innerhalb der traditionellen politischen Partizipation befriedigend zu lösen sind.«
Mittelbayerische Zeitung, 22.02.2017: Regensburger lieben den Protest / Die Zahl der Demos hat sich in fünf Jahren mehr als vervierfacht. Die Themen reichen vom Pausenbrot bis zur Asylpolitik.
Sebastian Haunss in der Mittelbayerischen Zeitung
Versammlungsfreiheit ist ein Menschenrecht und als solches im Grundgesetz verankert. Dennoch kommt es immer wieder zu Einschränkungen. Welche Effekte vor allem Videoüberwachung bei Demonstrationen mit sich bringt und wie die Prognosen für die Versammlungsfreiheit in naher Zukunft lauten, erklärt Dr. Peter Ullrich vom Institut für Protest- und Bewegungsforschung.
Radio Corax / Freie Radios, 8.2.2017: Versammlungsfreiheit, (k)ein Menschenrecht
Peter Ullrich im Radio Corax