Das ipb in den Medien

Bewegungen schaffen Bewegung. Deswegen heißen sie ja so. Sie üben den Druck aus, mobilisieren. Und so lange sich nicht genügend bewegt, hält das an. Die Unzufriedenheit mit dem, was alles bisher noch nicht erreicht wurde, hält sie in Gang.

bento.de, 9.9.2019: “Fridays for Future” in der Krise? Eine Forscherin erklärt, wann Bewegungen kippen können

Sabrina Zajak bei bento.de

Die Methode Schulstreik dürfte als Kernelement bleiben, davon geht Protestforscher Sommer aus. Aber irgendwann werde die Frage nach neuen Aktionsformen kommen: “Wenn sie merken, dass wenig umgesetzt wird, werden sie versuchen, an anderer Stelle Druck zu machen.” 

tagesschau.de. 19.08.2019: Erfolgsgeschichte – mit offenem Ende

Moritz Sommer auf tagesschau.de

Zudem fällt auf, dass Fridays for Future viele Menschen aktiviert hat, die sich bisher politisch nicht engagiert haben. Weniger als 5 Prozent der in Deutschland Befragten sind Mitglied in einer Partei oder deren Jugendorganisation, unter 10 Prozent gehören einem Umweltverband an. Auch die Verbindung zu den Grünen ist weniger stark als in der öffentlichen Debatte bisweilen angenommen: Zwar stießen die Grünen mit 36 Prozent mit Abstand auf die stärkste Zustimmung, doch 43 Prozent hatten überhaupt keine Parteipräferenz.

die tageszeitung, 19.08.2019: Optimistisch gegen die Klimakrise

ipb-Studie in der taz

Im März, als die Bewegung noch vor ihrem Höhepunkt stand, haben Forscher des Instituts für Protest- und Bewegungsforschung im Rahmen einer internationalen Studie Befragungen in Bremen und Berlin durchgeführt. Die Ergebnisse, die nun vollständig vorliegen, zeigen, wie sehr die Jugendlichen von ihrer Wirkmächtigkeit überzeugt sind. 55 Prozent der Schüler glauben, dass sie mit ihrem Engagement die Politik beeinflussen können.

FAZ, 19.08.2019: Glaube an die eigene Macht

ipb-Studie in der FAZ

Der mediale Erfolg der Bewegung und seiner schwedischen Vorreiterin dauere trotz der Dringlichkeit des Klimawandel-Themas durchaus außergewöhnlich lange, räumte Rucht im Gespräch mit SR-Moderatorin Katrin Aue ein. Er sehe “eine ganze Reihe von Faktoren” für den Greta-Hype – zum Beispiel ihre Jugendlichkeit, die breite gesellschaftliche Unterstützung, die fleißigen “Strippenzieher” hinter Greta und nicht zuletzt der von vielen Menschen als unterstützenswert wahrgenommene Kampf gegen eine wenig wohl gesonnene “Interessenpolitik” ihrer Widersacher.

SR, 24.08.2019: Was macht Greta zum Medien-Superstar?

Dieter Rucht im Saarländischen Rundfunk

“Spaß, Vergnügen, das besondere, außeralltägliche Ereignis wird in der Mobilisierung für Protestaktionen wichtiger.”

Deutschlandfunk Nova, 24.8.2019: Protest oder Party oder beides

Gragor Betz bei Deutschlandfunk Nova

Entscheidend ist [in der Forschung zu Rechtsextremismus], dass Wissenschaft auf transparent gemachten theoretischen Vorannahmen und gesicherten methodischen Verfahren beruht. Das schließt aber selbstverständlich nicht aus, dass Forschende sich zu den Ergebnissen der Forschung auch entlang ethischer und politischer Maßstäbe beurteilend positionieren.

Rheinische Post, 28.1.2019: “Die Bevölkerung unterschätzt die rechte Gefahr”

Fabian Virchow in der Rheinischen Post

Offene Proteste gegen die Automobilindustrie als Ganzes haben sich bislang in Grenzen gehalten. Bisher ging es vor allem um symbolkräftige SUVs und kommunale Verkehrspolitik. Das bekommt jetzt mit der größeren Aufmerk­samkeit für Klimapolitik eine andere Dynamik. Für die Automobilmesse IAA sind am 15. September schon die nächsten Proteste angekündigt – ­diesmal von einem größeren Bündnis. Das hat eine neue Qualität.
die tageszeitung, 15.8.2019: “Eine neue Qualität der Proteste”

Simon Teune in der taz

FFF sah sich mit dem Vorwurf konfrontiert, sie sei von Umweltorganisationen fremdgesteuert. Das konnten wir in unserer Befragung nicht feststellen. Gerade diejenigen, die zum ersten Mal demonstrieren, sind meist nur entweder im schulischen Kontexten aktiv, also in der Schülervertretung, oder in Sportvereinen. Parteien oder Umweltorganisationen haben dagegen für die jungen Demonstrierenden keine große Rolle gespielt.

Berliner Morgenpost, 09.08.2019: “Berlin spielt für Fridays for Future eine zentrale Rolle”

Moritz Sommer in der Morgenpost

CDU und SPD, die früheren Volksparteien, wanken aber doch mächtig. Die jungen
Wähler flüchten. Was haben die nicht mitbekommen?

Vor allem, dass die bisherige Form von Partei nicht mehr attraktiv ist. Ochsentour? Vereinsmeierei? Der Apparat, in dem man sich hochdienen muss? Das wollen die Jungen alles nicht mehr. Wir haben die Fridays-for- Future-Demonstranten befragt. 40 Prozent identifizieren sich mit gar keiner Partei. Da haben die Volksparteien etwas versäumt. 

Stern, 06.06.2019: „Die zerstören nicht, sie stören”

Dieter Rucht im Stern