Das ipb in den Medien

Hier entscheidet die Polizei völlig alleine, was ist ein Widerstand. Die Polizei entscheidet völlig alleine, was ist ein Übergriff. Und sie kann damit auch beliebig, sozusagen selbstreferenziell, ihre eigenen Daten produzieren. Also man muss sie sehr kritisch hinterfragen und es ist sehr fragwürdig, aus diesen Zahlen eine Vermehrung der Übergriffe zu schlussfolgern.

Deutschlandfunk, 07.10.2019: Warum Deutschlands Polizei aufgerüstet wird

Clemens Arzt im DLF

In Deutschland ist die Protestbewegung der “Extinction Rebellion” ein Phänomen, das überhaupt erst durch “Fridays for Future” entstehen konnte. Man muss sich das so vorstellen: Es gibt unterschiedliche Akteure die präsent sind und wenn es einem Akteur gelingt, eine Mobilisierung anzuschieben, dann wirkt sich das auch auf andere Klimabewegungen aus. Die sind dadurch öfter bereit auf die Straße zu gehen, wobei die Aktionen der “Extinction Rebellion” im Vergleich zu vielen “Fridays for Future”-Protesten eher noch klein sind.

MDR, 08.10.2019: “Damit man etwas ändern kann, braucht Protest Aufmerksamkeit”

Sebastian Haunss im MDR

Dass die Proteste auch in Gewalt umschlagen könnten, glaubt Teune nicht. In der Klimabewegung sei ziviler Ungehorsam die „höchste Eskalationsstufe“, betont er. Die Protestler sähen es als „moralische Notwendigkeit“, gewisse Grenzen zu übertreten, würden sich aber ausdrücklich zur Gewaltfreiheit bekennen.

Deutschlandfunk Kultur, 07.10.2019: Ziviler Ungehorsam als Antwort auf politische Untätigkeit

Simon Teune in Deutschlandfunk Kultur

Es ist die große offene Frage, wohin sich diese Klimabewegung und die politische Polarisierung bewegt. Wir wissen, dass es eine starke, neue Konfliktlinie in westeuropäischen Gesellschaften gibt, die Fragen von Öffnung, Abgrenzung, Identität und unserem Verständnis darüber, wer wir sind und wer die anderen, in den Vordergrund stellt. Es ist noch nicht klar, ob sich der Klimakonflikt da einbettet.

Morgenpost, 13.10.2019: Forscher erklärt, wie Extinction Rebellion und Fridays for Future ticken

 

Swen Hutter in der Berliner Morgenpost

Operativ hatten wir es mit einem Einzeltäter zu tun, bestätigt der Rechtsextremismus-Experte Maik Fielitz gegenüber nd. Doch die Tat sei nicht zu verstehen ohne die global agierenden Hassgemeinschaften, in die der Täter eingebunden war, betont der Forscher vom Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg.

Neues Deutschland, 11.10.2019: «Einzeltäter» mit 2200 Fans im Livestream

 

Maik Fielitz im ND

Aber diese Massivität und die Verbindung mit einer rechtsradikalen Internetsubkultur, die international vernetzt ist, das ist eine neue besorgniserregende Dimension, die sich hier gestern in Halle sehr brutal gezeigt hat.

Deutschlandfunk Kultur, 10.10.2019: „Es ist eine internationale Szene“

Matthias Quent in Deutschlandfunk Kultur

Andy Buschmann weiß, die Menschen in Hongkong müssen nach sicheren Wegen der Kommunikation suchen. Überwachung durch den Staat macht es den Demonstrierenden schwer, sich abzusprechen. Airdrop ist hingegen eine sichere Methode, geheim zu kommunizieren und möglicher Zensur vorzubeugen – denn das Kommunikationsprinzip ist dezentral: Die Nachrichten werden von Person zu Person übertragen, ohne dass sie einen zentralen Server passieren müssten.

Deutschlandfunk Nova, 14.10.2019: Erschwerte Kommunikation: Demonstrierende in Hongkong werden kreativ

Andy Buschmann bei Deutschlandfunk Nova

Doch Ullrich ist sich nicht sicher, ob eine effektive Reglementierung dieser Social-Media-Tätigkeiten wirklich aus der Polizei selbst heraus möglich ist. Denn diese sei zwar gut darin, schnell die Bevölkerung über wichtige Dinge zu informieren, doch gleichzeitig würde sie auch oftmals voreilig Botschaften herausgegeben, die dank des großen Vertrauens in die Polizei immer wieder Verbreitung fänden, ohne noch einmal auf Korrektheit geprüft zu werden. Dazu würden auch politische Botschaften in Tweets, Delegitimierung von Demonstrationen und Falschdarstellungen von Verletztenzahlen gehören.

Deutschlandfunk, 31.08.2019: Selfiestick und Schlagstock

Peter Ullrich im Deutschlandfunk

„Die Kommunikation und die Organisation funktioniert sehr stark über soziale Medien und ist nicht mehr so stark hierarchisch organisiert, wie wir das kennen. Deswegen hantieren wir auch mit dem Begriff des digitalen Faschismus“, sagten die Forscher.

Deutschlandfunk, 01.10.2019: Wie Social Media Faschismus fördert

 

Maik Fielitz im Deutschlandfunk

“Wir müssen den Input in das politische Entscheidungssystem verbessern”, fordert Brigitte Geißel. Die Politikwissenschaftlerin leitet die Forschungsstelle “Demokratische Innovationen” an der Goethe-Universität Frankfurt und evaluiert den “Bürgerrat Demokratie”. Die Idee, dass Parteien oder Interessengruppen diesen Input liefern, funktioniere so nicht mehr. Bei den Bürger habe sich gleichzeitig der Eindruck verfestigt, dass sich die Interessen der Großen durchsetzen und ihre Anliegen oft nicht mehr ankommen in der Politik. “Deswegen sind andere Konzepte nötig, bei denen Bürger mehr einbezogen werden“, sagt Geißel – wie bei Bürgerräten.

Süddeutsche Zeitung, 13.09.2019: Frischzellenkur für die Demokratie

Brigitte Geißel in der SZ