Ich glaube, dass die Zukunft des digitalen Aktivismus davon abhängt, die Leute von einer Plattform auf andere zu bringen, wo sie sich intensiver mit den Inhalten auseinandersetzen können – und dann auf die Straße. Dieses Gemeinschaftsgefühl erleben zu wollen, mit allem, was dazugehört, statt nur ein paar Posts zu teilen, das wird nicht verloren gehen.
Süddeutsche Zeitung, 14.08.2020: „Soziale Medien sind nicht für Proteste ausgelegt“
Daniel Staemmler und Maik Fielitz in der Süddeutschen Zeitung
Um dauerhaft die Aufmerksamkeit von politischen Institutionen zu finden, muss man in die gesellschaftliche Debatte hereinkommen, die über die Massenmedien organisiert wird. Wenn der Thread auf Twitter es schafft, die Aufmerksamkeit von Medienvertreter*innen zu erlangen oder wenn sich Politiker*innen beteiligen, dann ist der Weg frei, um in diese klassische politische Öffentlichkeit zu kommen.
Wirklich Wahr.org: „Die Zeiten des rein digitalen Protests sind passé“
Daniel Staemmler auf Wirklich Wahr.org
Egal, wie man den Kontakt von Aktivist*innen und Politiker*innen nennen möchte, interessant ist er allemal. Das sieht auch Moritz Sommer vom Berliner Institut für Protest- und Bewegungsforschung so. Das ist ein ungewöhnlicher Schritt, denn Protestbewegungen sind per definitionem eigentlich außerhalb des politisch-institutionellen Gefüges, sagt er.
Jetzt.de, 27.07.2020: Wie „Fridays for Future“ politische Lobby-Arbeit machen
Moritz Sommer auf jetzt.de
Rechtsextremisten seien bei den Coronaprotesten in der Unterzahl, dennoch grenze sich das Gros der Bewegung nicht von ihnen ab. Teune: Offensichtlich ziehen die Menschen bei diesen Protesten die Grenze eher gegenüber denen, die Hygienemassnahmen für sinnvoll halten, als gegenüber den extremen Rechten, die mit ihnen in einer Demonstration laufen.
Luzerner Zeitung, 03.08.2020: Coronademos in Berlin als «Gefahr für die Allgemeinheit» – werden sie jetzt verboten?
Simon Teune in der Luzerner Zeitung
The announcement basically acknowledges for the first time that it is not just individual cases in which soldiers show up as right-wing extremists, but that there are right-wing extremist networks in the German Federal Armed Forces, said Fabian Virchow, a professor at the University of Applied Sciences Düsseldorf and director of the Research Unit on Right Wing Extremism.
VOA News, 01.08.2020, Germany Dissolves Elite Army Unit Over Far-right Activity
Fabian Virchow bei VOA News
Ich glaube, es geht der Rechten um ein viel umfassenderes, hegemoniales neues Geschlechterprojekt.
Deutschlandfunk Nova, 02.08.2020: Nationalradikalismus: Die Anfänge liegen schon lange hinter uns
Birgit Sauer bei Deutschlandfunk Nova
Diese Menschen haben keine gemeinsame Vorstellung davon, wie die Gesellschaft aussehen soll. Sie bilden eine Negativkoalition von hochgradig unterschiedlichen und ideologisch sogar teils unvereinbaren Gruppen. Die Demos sind eine offene Plattform, auf die alles projiziert werden kann.
Die Zeit, 08.08.2020: „Hygiene-Demos sind eine diffuse, kurzfristige Erscheinung“
Dieter Rucht in der Zeit
Diesen »Grabenkrieg« aufzulösen, und eine Position sichtbar und stark zu machen, die den Kampf gegen Antisemitismus (gleich welcher Coleur und ob mit oder ohne Israelbezug) ernst nimmt und gleichzeitig die legitimen Rechte der Palästinenser*innen (wie der Israelis) achtet und unterstützt – das wieder möglich zu machen, ist die drängende Herkulesaufgabe.
Neues Deutschland, 04.08.2020: Grabenkrieg auflösen
Peter Ullrich im Neuen Deutschland
Der Begriff „Gewalt“ sagt prinzipiell erstmal überhaupt nichts aus, sondern hat eher die Funktion, etwas zu skandalisieren.
detektor.fm, 02.07.2020: Riots. Ein unklarer Begriff
Julika Mücke bei detektor.fm
Ohne Präsenz auf der Straße hat die Klima-Bewegung in den letzten Monaten an Schwung verloren. Es sei aber bemerkenswert, dass es sie überhaupt noch gebe, sagt Sebastian Haunss vom Institut für Protestforschung.
WDR.de, 21.06.2020, Fridays for Future: Demonstration auf dem Fahrrad
Sebastian Haunss auf WDR.de