Das ipb in den Medien

Die Gefahr ist, dass wir in symbolische Diskussionen verfallen (…). Das kann darüber hinwegtäuschen, dass es in der Alltagsrealität auch von vielen dieser Demonstranten völlig normal ist, diese Symbole zu zeigen, diese Verschwörungsideologien und auch rechtsextremen Narrative zu verbreiten, Antisemitismus zu bedienen.

Deutschlandfunk, 31.08.2020: „Nur die Spitze des Eisbergs“

Matthias Quent im Deutschlandfunk

Wenn es mir um so was geht wie die psychologischen Effekte der Vereinzelung oder ökonomische Folgen von den Corona-Maßnahmen, dann kann man nur sagen, das kommt angesicht der schrillen Töne bei diesen Demonstrationen nicht mehr an. Wen so etwas umtreibt, den kann man dann auch nur raten, Proteste zu organisieren, die tatsächlich diesen Schwerpunkt haben, und man kann solche Proteste auch so organisieren, dass sich Menschen mit Umsturz-Phantasien nicht eingeladen fühlen.

Deutschlandfunk Kultur, 31.08.2020: „Nicht pauschal urteilen, aber klare Grenzen ziehen“

Simon Teune im Deutschlandfunk Kultur

Das Problem ist, dass sehr viel Unruhe in der Bevölkerung vorhanden ist, dass Corona einen Anlass bietet, (…) um Leute mit unterschiedlichen politischen Anliegen oder auch persönlichen Anliegen auf die Straße zu bringen. Wenn da Rechtsradikale neben sogenannten Normalbürgern stehen, die sich miteinander vertraut und bekannt machen, dann besteht schon die Gefahr, dass ein Teil derer, die sich jetzt als eher unpolitisch oder moderat verstehen, in dieses rechtspopulistische Lager, am Ende vielleicht auch in ein rechtsradikales Lager abdriftet. 

rbb Inforadio, 31.08.2020: Protestforscher: “Es ist nur eine winzige Minderheit”

Dieter Rucht im rbb Inforadio

Was “Fridays for Future” angehe, habe Corona gezeigt, dass die internen Strukturen auf jeden Fall erhalten blieben, sagt Fielitz. Er sieht die Bewegung nicht am Ende. Das aktivierbare Potenzial ist weiter vorhanden, weil auch das Problem, der Klimawandel, durch Corona nicht verschwunden ist. Und auch wenn die Präsenz geringer geworden sei: Fridays for Future sei mehr als eine kurzfristige Massenbegeisterung.

tagesschau.de, 20.08.2020: Bremst Corona “Fridays for Future” aus?

Maik Fielitz auf tagesschau.de

Verschwörungsdenken ist nicht per se rechts. Es weist jedoch viele Schnittstellen zu solchen Weltbildern auf – gerade, wenn es um autoritäre ­Lösungen von Problemen geht. Es liefert eine ähnliche Darstellung, Opfer zu sein, als Grundlage einer vermeintlich notwendigen Selbstermächtigung. Vereinfachende Freund-Feind-Bestimmungen sind ebenfalls Teil davon. Damit operiert auch die extreme Rechte.

Jungle World, 20.8.2020, “Eine diffuse politische Empörung”

Sebastian Sommer in der Jungle World

Ungeachtet des derzeitigen Rechtsrucks in Europa und der Welt habe sich ein öffentliches Aufmerksamkeitsfenster geöffnet, sodass über bestimmte Aspekte wie koloniale und rassistische Namensgebungen diskutiert werden könne.
Für Leute, die von Rassismus betroffen sind, ist das immer ein Thema.

Augsburger Allgemeine, 18.08.2020, Mehr als ein Name

Julika Mücke in der Augsburger Allgemeinen

Konkrete Forderungen, z.B. nach Unterstützung bei Verdienstausfällen oder Insolvenz gehen in der Masse abstrakterer Forderungen nach ‘Wahrheit’ und ‘Freiheit’ unter. Dabei bleibt unklar, welche konkreten Einschränkungen von Freiheit jenseits der Maskenpflicht als problematisch angesehen werden.

daserste.de, 05.08.2020: Faktencheck zu “maischberger. die woche”

Simon Teune auf daserste.de

Wenn man Klimapolitik konsequent zu Ende denkt, sagt Teune, kann man kaum anders, als radikale Veränderungen zu fordern. In Anbetracht des hohen Zeit- und Handlungsdrucks, vor dem die Bewegung stehe, sei die Wahl der Mittel umso erstaunlicher: Es gibt gar keine relevanten Akteure, die zu Gewalt aufrufen.

taz, 17.08.2020: Klimabewegung in Bremen. Aufstand abgeblockt

Simon Teune in der taz

Ich glaube, dass die Zukunft des digitalen Aktivismus davon abhängt, die Leute von einer Plattform auf andere zu bringen, wo sie sich intensiver mit den Inhalten auseinandersetzen können – und dann auf die Straße. Dieses Gemeinschaftsgefühl erleben zu wollen, mit allem, was dazugehört, statt nur ein paar Posts zu teilen, das wird nicht verloren gehen.

Süddeutsche Zeitung, 14.08.2020: “Soziale Medien sind nicht für Proteste ausgelegt”

Daniel Staemmler und Maik Fielitz in der Süddeutschen Zeitung

Um dauerhaft die Aufmerksamkeit von politischen Institutionen zu finden, muss man in die gesellschaftliche Debatte hereinkommen, die über die Massenmedien organisiert wird. Wenn der Thread auf Twitter es schafft, die Aufmerksamkeit von Medienvertreter*innen zu erlangen oder wenn sich Politiker*innen beteiligen, dann ist der Weg frei, um in diese klassische politische Öffentlichkeit zu kommen.

Wirklich Wahr.org: „Die Zeiten des rein digitalen Protests sind passé”

Daniel Staemmler auf Wirklich Wahr.org