Das ipb in den Medien

„Die Bewegung kämpft damit, die Aufmerksamkeit in einen politischen Diskurs über zielführende Maßnahmen gegen den Klimawandel zu verwandeln.“ Derzeit werde nicht darüber gesprochen, was man machen könne, um die Klimaziele schneller zu erreichen. Es sei aber wichtig für die Aktivistinnen und Aktivisten und im Sinne des Instruments des zivilen Ungehorsams, „dass diese Themen in der Demokratie diskutiert werden.“


RND, 17.12.2022 :„Könntest du mal zeigen, wie man sich anklebt?“

Michael Neuber (TU Berlin)

„Bisherige soziale Bewegungen konnten immer darauf setzen, dass sich Dinge mit der Zeit ändern. Heute spielt die Zeit gegen die Bewegung“, gibt er mit Blick auf die Letzte Generation zu bedenken. Neu an deren Protestform – den Autobahnblockaden – sei, dass sie sich nicht gegen konkrete Akteure richtet, sondern in den Alltag der Menschen eingreift. Auch das hält Teune für einen „Ausdruck der Verzweiflung“.


nd, 13.12.2022: Radikal umkehren, Schöpfung bewahren. Kirche und Umweltsenatorin stellen sich der Diskussion über Klima-Proteste

Simon Teune (FU Berlin)

Der Soziologieprofessor Matthias Quent von der Hochschule Magdeburg-Stendal verweist auf die Parallelen zwischen den Äußerungen des Täters und rechten Ideologien. „Solche Narrative sind auch bekannt von Antisemiten, Rechtsextremen, Putin(isten), Verschwörungsideologen usw“.


Leipziger Zeitung, 11.12.2022: Frage nach Motiv des Dresdner Geiselnehmers und Michael Stürzenberger erntet deutlichen Gegenprotest

Matthias Quent (HS Magdeburg Stendal)

Die Aktivisten der aktuellen Klimabewegung greifen nicht zu zivilem Ungehorsam, um Regierungen zu stürzen. Sondern um den Regierenden nahezulegen, dass sie jetzt handeln müssen. Das zeigt ja gerade, dass sie die demokratischen Normen und Prozesse respektieren. Das mag nerven. Aber angesichts der riesigen Herausforderungen, vor denen die Welt steht, muss eine demokratische Gesellschaft das aushalten können.


Watson, 11.12.2022: „Bei den Klimaprotesten kommt niemand zu Schaden, man wird nur genervt – das ist legitim“

Daniel Mullis (HSFK)

Die Reichsbürgerideologie fungiert als ideologische Klammer für diese bunte Truppe aus der radikalisierten gehobenen Mittel- und Oberklasse, die in einer Art Schattenkabinett unter sich bereits die Ressorts aufgeteilt hatte.


FAZ, 10.12.2022: Ideologie der Reichsbürger: Absolutismus für alle

Oliver Nachtwey und Carolin Amlinger (Universität Basel)

Solange die „Letzte Generation“ keine Menschen entführt oder erschießt, halte ich von dem Vergleich [ „Klima-RAF“] wenig. Es gibt einen qualitativen Unterschied zwischen Akten der Sabotage und Blockaden einerseits und Gewalt gegen Menschen andererseits.“


GEO, 8.12.2022: Von den Suffragetten bis zur „Letzten Generation“: „Gewalt war immer ein Teil von Protest“

Tareq Sydiq (Universität Marburg)

“In the U.S. you [must] pose an immediate threat to someone or something … but in Germany parties can be banned even if they are not preparing violent crimes,” says Fabian Virchow, head of a research unit studying far-right extremism at the University of Applied Sciences in Dusseldorf. “That, of course, is part of what Germany has experienced with the Nazi regime, and lessons learned.”


The Christian Science Monitor, 7.12.2022: ‘Protecting our democracy’: German police foil alleged coup plot

Fabian Virchow (HS Düsseldorf)

Das offenbahre ein echtes Dilemma erklärt Konfliktforscherin Priska Daphi: ist man brav, hört keiner zu, übertreibt man, wenden sich die Menschen ab. „Die Problematik ist dann nicht nur, dass Personen genervt sind und vielleicht sich dann nicht der Bewegung zuwenden, sondern auch, dass die öffentliche Diskussion sich dann vermehrt nur auf dieses Stören konzentriert und damit die Ziele der Bewegung aus dem Blick geraten.“


WDR – WDR Aktuell, 5.12.2022, 21:45 Uhr: Die aktuellen Demonstrationen der Letzten Generation

Priska Daphi (Universität Bielefeld)

„Das, was die Leute da tun, sind ja im Grunde milde Überschreitungen des Gesetzes. Da blockieren Menschen Straßen, da werden Lebensmittel auf Bilder geworfen, die gut geschützt sind.“ Die Letzte-Generation-Leute würden ihre eigene körperliche Unversehrtheit und ihre Freiheit aufs Spiel setzen, aber Dinge nur in geringem Umfang beschädigen und keine Menschen gefährden. „Insofern hat das mit bewaffneten Gruppen wie der RAF überhaupt nichts zu tun“, sagt Haunss.


DW.de, 4.12.2022: „Die Letzte Generation“: Weltretter oder Klima-Radikale?

Sebastian Haunss (Uni Bremen)

„Der Klimaprotest und damit der zivile Ungehorsam sind professionell geworden. […] Die professionelle Struktur, die aufgebaut wurde, deutet darauf hin, dass die Klimaaktivisten langfristig mobilisieren wollen“, so Daniel. Es sei eine Art Permanentprotest geworden. Es gehe nicht mehr nur darum, einzelne Projekte zu verhindern, sondern um eine gesellschaftliche Transformation.


Wiener Zeitung, 3.12.2022: „Protest ist professionell geworden“

Antje Daniel (Universität Wien)