Das ipb in den Medien

[Es gibt] bis auf Einladungen zu Veranstaltungen und Gastbeiträgen keine wirklichen Strukturen, die für eine Verfestigung der Kooperation [in einer Querfront] stehen würden. Diesen Befund konnten wir über die Netzwerkanalysen auf den viel frequentierten Plattformen Telegram und YouTube nachweisen. So finden sich etwa in den Netzwerken der Akteure selbst kaum Stimmen, die die Diskussion von Positionen zwischen ihnen vermitteln; es fehlen die ideologischen Brückenbauer.


Zeit Online, 7.7.2023: Linke und Rechte: Im Feindbild vereint, doch kaum vernetzt

Maik Fielitz (IDZ Jena) zusammen mit Holger Marcks

[Die französische Polizei] ist konfliktfreudiger als die deutsche Polizei. Hierzulande wird eher deeskaliert, in Frankreich ist man handgreiflicher. Das lässt sich auch bei dem brutalen Vorgehen rund um Demonstrationen beobachten.


Ippen Media, 29.6.2023: Frankreich-Experte zu Gewalt

Johannes Maria Becker (Uni Marburg)

Angemeldete Demos und Kundgebungen, so eine Quintessenz des Forschers, kämen an ihre Grenzen, wenn starke Kräfte dagegen stehen. Ziviler Ungehorsam als Protestform werde erst gewählt, wo andere Mittel sich als unwirksam erwiesen hätten: „Das kann man bei der ‚Letzten Generation‘ geradezu lehrbuchhaft verfolgen.“


Leipziger Zeitung, 29.6.2023: Erster Prozess gegen Mitglieder der Letzten Generation in Leipzig

Simon Teune (FU Berlin)

Da hat irgendjemand ins Internet geschrieben: »Es wird knallen«, und dann fließt das in die Gefahrenprognosen ein. Dann sagen die Behörden, man rechne mit etwa tausend Gewaltbereiten, die Leipzig in Schutt und Asche legen wollen. Die tatsächliche Situation passte aber gar nicht zu diesen Bildern. Die Zahl der militanten Demonstrantinnen und Demonstranten ist auch viel niedriger. Anschließend wird dann gesagt: Wenn wir nicht so gehandelt hätten, wie wir gehandelt haben, dann wäre das alles passiert.


Kreuzer, 28.6.2023: “Da wird ein Bild von großer Gefährlichkeit aufgebaut”

Nils Schuhmacher (Uni Hamburg)

Die Ziele des zivilen Ungehorsams sind, das Thema in den Medien zu halten, Druck auf die Regierung aufzubauen, aber eben auch, die Drastik der Situation zu verdeutlichen.


Inside Austria, Podcast des Standard, 24.6.2023: Scheitert die letzte Generation?

Antje Daniel (Uni Wien)

„Soziale Mobilisierung braucht immer Antagonismen“, sagt Jannis Grimm. Er leitet die Forschungsgruppe „Radical Politics“ an der FU Berlin. „Hinter diesem Antagonismus lassen sich dann Koalitionen bilden.“


Tagesspiegel, 24.6.2023: Klimaproteste gegen Reiche

Jannis Grimm (FU Berlin)

Im Umgang mit Protesten ist zu beobachten, dass die politischen Räume enger werden. […] „Law and Order“- Politik hat Hochkonjunktur. Dabei verliert der Staat das rechtsstaatliche Maß.


die tageszeitung, 16.6.2023: Am autoritären Kipppunkt

Daniel Mullis (HSFK, mit Maximilian Pichl und Vanessa E. Thompson)

Die Voraussetzungen für einen Landfriedensbruch erfordern gewalttätige Auseinandersetzungen. Für mich ist nicht nachvollziehbar, wie man diesen Vorwurf gegenüber einer so großen Anzahl von Menschen begründen könnte.


Tagesschau.de, 9.6.2023: Alles unverhältnismäßig?

Clemens Arzt (HWR Berlin)

Moralisch kann man Gewalt fragwürdig finden, aber dass sie nichts bringt, kann man eigentlich nicht behaupten. Dafür gibt es zu viele historische Erfahrungen und Bewegungen, in denen Gewalt nicht allein, aber unter anderen ein Mittel war, um gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken. Also Gewalt ist im Verbund mit anderen Dingen oftmals ein Mittel, das auf lange Sicht Fenster geöffnet hat. Es erzeugt Aufmerksamkeit und dadurch gegebenenfalls Räume für Debatten.


Badische Zeitung, 9.6.2023: “Gewalt erzeugt Aufmerksamkeit”

Nils Schuhmacher (Uni Hamburg)

Demokratie ist das Regime der Unruhe und wir müssen uns ein gewisses Maß an Unruhe antun, das aushalten und auch als Chance wahrnehmen, über neue Dinge nachzudenken.


ARD Past Forward, 6.6.2023: Radikal ungehorsam

Jannis Grimm (FU Berlin)