Das ipb in den Medien

Wir hätten keine freiheitliche, repräsentative Demokratie ohne Protest. [. . .] Protest hat Demokratie im Wortsinn erzwungen.


Neue Zürcher Zeitung, 20.4.2024: Protestieren Sie! Aus reinem Egoismus

Dieter Rucht (WZB)

Dass jetzt weniger Leute auf der Straße sind, heißt nicht, dass die Empörung verpufft ist über die Bedrohung der Demokratie durch die extreme Rechte, sondern eher, dass Proteste gerade nicht mehr als der Ort gesehen werden, wo man sein muss, um das zu verändern. Es ist gelungen, ein deutliches Zeichen mit diesen Protesten zu setzen und mit der massenhaften Beteiligung, aber das ändert ja nicht viel an dem Problem.


Deutschlandfunk Nova, 16.4.2024: Protestforscher: “Die größte Mobilisierung in der Geschichte der Bundesrepublik”

Simon Teune (FU Berlin)

Vor allem der Hungerstreik habe dabei das Potenzial für eine starke öffentliche Wirkung. Zugleich sei er eine erschwingliche und leicht zugängliche Protestform, da nur der eigene Körper benötigt wird: „Es ist ein Mittel von denen, die sonst keine Mittel haben.“


die tageszeitung, 15.4.2024: Hungerstreik fürs Klima: Ingenieur fordert Scholz heraus

Lisa Bogerts

Forscher der Universität Konstanz haben 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an drei Demos befragt. Zumindest dort galt: 61 Prozent der Befragten hatten bei der vorigen Bundestagswahl Bündnis 90/Die Grünen gewählt, 18 Prozent die SPD und acht Prozent die CDU.


Augsburger Allgemeine, 13.4.2024: Demos gegen Rechtsextremismus: Was bleibt und wie geht es weiter?

Marco Bitschnau und Sebastian Koos (Uni Konstanz)

„Der Schwarze Block ist eine Demonstrationstaktik“, sagt der Wissenschaftler. Die Hauptfunktion sei die symbolische Kommunikation nach außen: Sie drücke die Radikalität des eigenen Handelns aus und signalisiere, man sei in der Lage, sich zu wehren – ohne dass es regelhaft dazu komme. „Militanz ohne Militanz“, sei eine passende Formel dafür, sagt Haunss.


die tageszeitung, 12.4.2024: G20-Proteste in Hamburg vor Gericht: Schwarzer Block im Mittelpunkt

Sebastian Haunss (Uni Bremen)

Durch die Proteste ist ein “latentes Mobilisierungspotenzial” entstanden, erklärt Koos. Es hätten sich neue Initiativen gebildet, sagt er. Zudem sei die Bereitschaft zu weiteren Demonstrationen da – zum Beispiel, “wenn wieder etwas passiert, wenn es zu rechtsextremen Übergriffen kommt, wenn es zu rechtsextremen Äußerungen bestimmter Parteien oder Mitgliedern von Parteien kommt”, so der Protestforscher.


ZDF heute, 10.4.2024: Was vom rechten Geheimtreffen bleibt

Sebastian Koos (Uni Konstanz)

Insgesamt überwiege aber, was [Sebastian Koos] den Anstieg des “latenten Mobilisierungspotenzials” nennt: Menschen gehen eher auf eine Demonstration, wenn sie schon einmal eine besucht haben. Die jüngsten Proteste haben auffällig viele Menschen angezogen, die vorher nie an solchen Veranstaltung teilgenommen hatten. Diese seien in Zukunft leichter zu mobilisieren, sagt Koos.


Süddeutsche Zeitung, 30.4.2024: Was bleibt nach der Welle der Proteste?

Marco Bitschnau und Sebastian Koos (Uni Konstanz)

Der Zusammenschluss sei folgerichtig, sagt Simon Teune, Protestforscher an der FU Berlin. »Es war die große Enttäuschung von Fridays for Future, dass das bessere Argument allein in der Politik nicht zählt.« Im Bündnis mit Ver.di würden die Aktivisten nun »eine neue politische Macht« entwickeln.


Spiegel Online, 27.3.2024: Fridays for Future und Ver.di: Die grün-gelb Westen

Simon Teune (FU Berlin)

[Die] Erwartungen [derjenigen, die gegen rechts auf die Straße gehen] an die Wirkung der Demonstrationen sind zurückhaltend: Nur acht Prozent von ihnen setzen darauf, dass die Kundgebungen dazu führen könnten, Unterstützer:innen der AfD umzustimmen. Allerdings hoffen viele, dass die Demos ein Weckruf für die Politik sind.


Frankfurter Rundschau, 27.3.2024: Demos gegen rechts schaffen “Wir-Gefühl”

Studie von Marco Bitschnau und Sebastian Koos (Uni Konstanz)

Gerade in Zeiten des Rechtsrucks, den wir momentan in der Gesellschaft erleben, ist die gewerkschaftliche Selbstorganisation einer der Wege, um demokratisch sozialisiert zu werden. Zudem sollte man immer daran denken, dass das Recht streiken zu dürfen, auch in Deutschland blutig erkämpft worden ist.


mdr.de, 25.3.2024: Protestforscher: “Es wäre ein fatales Signal, das Streikrecht einzuschränken.”

Piotr Kocyba (Uni Leipzig)