Institut für Protest- und Bewegungsforschung
  • Startseite
  • Kontakt / Presseanfragen
  • Spenden
  • Impressum
  • ipb-Intranet
  • English
 
  • Über das Institut
    • Verein
      • Mitglieder
      • Mitglied werden
      • Satzung
      • Memorandum
      • Unterstützer*innen
    • Team
      • Vorstand
      • Geschäftsführung
      • Forscher*innen und Aktive
      • AK-Sprecher*innen
    • Kooperationen
    • Ressourcen
  • Arbeitskreise
    • AK Bewegungen & Institutionen / Movements & Institutions
      • Über den AK
      • Team
      • Aktuelles
      • English
    • AK Geschlechterbewegungen
      • Über den AK
      • Team
      • Aktuelles
    • AK Medien
      • Über den AK
      • Team
      • Bisherige Aktivitäten
    • AK Migration (Arbeitstitel)
      • Über den AK
      • Team
      • Aktuelles
    • AK Ökonomie und Arbeit
      • Über den AK
      • Team
      • Bisherige Aktivitäten
    • AK Poststrukturalistische Perspektiven
      • Über den AK
      • Sprecher*innen
      • Projekte
    • AK Rechte Protestmobilisierungen
      • Über den AK
      • Team
      • English
    • AK RIOTS
      • About
      • Events
    • AK Soziale Bewegungen in Afrika
      • Über den AK
      • Team
    • AK Soziale Bewegungen und Polizei
      • Über den AK
      • Team
      • Aktuelles
      • Veranstaltungen
    • AK Stadt/Raum
      • Über den AK
      • Aktuelles
      • Bisherige Aktivitäten
    • AK Umwelt und Protest
      • Über den AK
      • Team
      • Aktuelles
      • Bisherige Aktivitäten
  • Projekte
    • Projekte Überblick
    • Demonstrationsbefragungen
      • Befragung “We’ ll Come United” 2018
      • Befragung G20-Demonstrationen 2017
      • Befragung Stop TTIP|CETA-Demonstration 2015
      • Befragung PEGIDA-Demonstration 2015
      • Befragung Montagsmahnwachen 2014
      • Befragung Stuttgart 21
      • Befragung Hartz IV-Demonstrationen
      • Befragung Friedensdemonstrationen
    • Mapping #NoG20
    • Bilder der Empörung
    • Willkommen oder beschimpft
    • Handlungsfähigkeit in der bundesdeutschen Flüchtlingsunterbringung
    • Abgeschlossene Projekte
      • Prodat
      • Großdemonstrationen in den Medien
      • Videoüberwachung von Versammlungen und Demonstrationen (ViDemo)
      • Kontextbedingungen für lokales Engagement gegen die extreme Rechte
      • Willkommensinitiativen in Brandenburg
      • Willkommen oder beschimpft
      • Flüchtlingsaufnahme in den Ländern und Kommunen
      • Engagement Jugendlicher in Ostdeutschland
  • Veranstaltungen
    • Veranstaltungen Überblick
    • Bewegungsgespräche
    • Kolloquium ‘Politik von unten’
    • Zurückliegende Veranstaltungen
      • Jahrestagung 2018: Der Kontext lokaler Proteste
      • Jahrestagung 2017: Jenseits der „Lügenpresse“-Parolen
      • International Conference on Cross-movement Mobilization
      • Jahrestagung 2016: Rechtspopulismus als Bewegung?
      • Vernetzungstagung – Bridging and Bonding
      • Konferenz “Technik und Protest”
      • Auftaktkonferenz
      • Workshop Refugee Mobilizations
      • Workshop “Riot!”
  • Publikationen
    • ipb working papers
    • Aktuelle Publikationen
      • Quartal 2018/IV
      • Quartal 2018/III
      • Quartal 2018/II
      • Quartal 2018/I
      • Quartal 2017/IV
  • Blog
  • Das ipb in den Medien
  • Mitglied werden
  •  

Neues aus dem ipb

  • Rezension: Mullis 2017: Krisenproteste in Athen und Frankfurt 11. Februar 2019
  • Rezension: Daphi 2017: Becoming a Movement 4. Februar 2019
  • Potential und Herausforderungen von Protestbefragungen in diversen Gesellschaften 28. Januar 2019
  • Rezension: della Porta (Hg.) 2018: Solidarity Mobilizations in the ‚Refugee Crisis‘ 28. Januar 2019
  • Neues aus der Bewegungsforschung: Publikationen von ipb-Mitgliedern (IV.2018) 21. Januar 2019
 
 
 

Das ipb in den Medien

 
 
  • Rucht sieht außerdem potentiellen Streit um die politische Ausrichtung der Gilet Jaunes: „Also sind wir eigentlich eine Bewegung eher der radikalen Rechten, sind wir eine Bewegung der radikalen Linken oder bewegen wir uns irgendwo in der Mitte oder ist alles zugleich der Fall? Und das beschreibt eigentlich den jetzigen Zustand.“

    Deutschlandfunk, 17.02.2019: „In Deutschland wird deutlich mehr protestiert als in Frankreich“

    ipb-Vorstand Prof. Dr. Dieter Rucht, Institut für Protest- und Bewegungsforschung
     
  • Man kann sich ja lustig machen über Aktivisten im Bienenkostüm, aber strategisch ist es sehr sinnvoll, verschiedene Formen der Ansprache zu finden. Die einen werden eben von solchen Aktionen angesprochen, Menschen mit einer anderen Motivation spricht man dagegen mit einer kalten Statistik oder einer düsteren Zukunftsprognose an. So hat man eben sehr unterschiedliche Möglichkeiten, die Menschen zum Unterschreiben zu mobilisieren.

    Deutschlandfunk Kultur, 13.2.2019: Politik machen im Bienenkostüm

    ipb-Forscher Dr. Simon Teune, Technische Universität Berlin
     
  • Unklar sei nicht zuletzt, ob »Aufstehen« eine Parteigründung anstrebt. Einige Initiatoren dementieren dies, andere bringen die Möglichkeit ins Spiel oder schließen sie nicht aus. »Ich halte es für eine Option, dass ›Aufstehen‹ in eine Partei überführt wird, wenn es nicht gelingt, sich in der Linkspartei zu verankern«, meinte Rucht.

    Neues Deutschland, 03.02.2019: Nachhilfe für »Aufstehen«

    ipb-Vorstand Prof. Dr. Dieter Rucht, Institut für Protest- und Bewegungsforschung
     
  • Haunss zur Besonderheit von SchülerInnenprotesten: “Schülerinnen und Schüler sind wehrloser und ungeschützter als Erwachsene, wenn sie in der Öffentlichkeit auftreten. Gleichzeitig vermutet man bei ihnen zu Recht erst mal nicht, dass sie sich taktisch oder strategisch verhalten, sondern dass sie wirklich überzeugt sind von dem, was sie sagen. Deshalb bekommen sie auch mehr Aufmerksamkeit, als wenn die gleiche Art des Protestes von Erwachsenen gemacht würde.”

    Deutsche Welle, 30.01.2019: Weltverbesserer zwischen den Fronten

    Sebastian Haunss, ipb-Forscher Prof. Dr. Sebastian Haunss SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik
     
  • Auch Swen Hutter, Experte am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, findet bemerkenswert, dass die Schüler alles selbst auf die Beine stellen: “Es überrascht mich, wie schnell sie sich mobilisieren und wie viel öffentliche Aufmerksamkeit sie generieren. Das beobachten wir nicht oft bei Jugendprotestbewegungen.”

    Süddeutsche Zeitung, 18.01.2019: Auf die Straße statt in die Schule

    ipb-Mitglied Prof. Dr. Swen Hutter, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
     
  • Wächst da eine neue Bewegung heran? “An sich ist das Format des Bildungsstreiks nicht neu“, sagt Jana Bosse vom Arbeitskreis Umwelt und Protest des Instituts für Protest- und Bewegungsforschung in Berlin. […] Wie es in Deutschland mit dem Klimastreik weitergeht, hängt nach Bosses Einschätzung stark vom Ergebnis der Kohlekommission ab: “Gelingt es ihr, einen die Gesellschaft befriedenden Kompromiss zu finden, verliert der Protest vermutlich an Kraft.” Weltweit kann sie sich durch die internationale Vernetzung einiges an Dynamik vorstellen – aber, so Bosse, “in Deutschland ist der Klimaprotest der Schüler in erster Linie ein Protest gegen die Kohle.”

    Klimafakten.de, 25.01.2019: “Warum sollen wir lernen für eine Zukunft, die es vielleicht gar nicht mehr gibt?”

    ipb-Forscherin Dr. Jana Bosse,
     
  • Mit dem Projekt »Mapping #NoG20« haben Sie die Eskalation beim G-20-Gipfel intensiv untersucht. […] Wie lassen sich die Ergebnisse zusammenfassen?

    “Eine Kernaussage ist: Unter den gegebenen Rahmenbedingungen, der Konfrontation bereits im Vorfeld, hat sich eine Eskalationsspirale entfaltet. Diese Zuspitzung war aber nicht zwangsläufig. Es ist nicht so, dass alle Beteiligten nur Opfer einer Entwicklung waren, die keiner mehr in der Hand hatte. Es sind viele Möglichkeiten, anders zu entscheiden, verschenkt oder schlichtweg negiert worden.”

    Junge Welt, 14.01.2019: »Die Debatte war doch sehr holzschnittartig«

    ipb-Forscher Dr. Dr. Peter Ullrich, Zentrum Technik und Gesellschaft
     
  • Haunss‘ Beobachtung: Zuvor hatten sich rechte Proteste oft an Jahrestagen orientiert, etwa dem Todestag von Hitlers Stellvertreter Rudolf Heß in Wunsiedel oder in Dresden zur Erinnerung an die Bombardierung von 1945. Heute machen die Rechten schnell mobil. „Dass man so kurzfristig große Demonstrationen von rechts sieht, ist wirklich eine neuere Entwicklung.“

    Saarbrücker Zeitung, 27.12.2018: Gibt es eine Renaissance der Demo?

    ipb-Forscher PD. Sebastian Haunss, SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik
     
  • Die Protest-Bewegungen in Frankreich und Ungarn richten sich gegen soziale Ungerechtigkeit. In beiden Fällen war ein sozialpolitisches Thema der Auslöser. Es handelt sich aber um sehr national ausgeprägte Proteste, momentan sehe ich keinen übergreifenden europäischen Protest, weil vieles noch in die Zuständigkeit der Nationalstaaten fällt und deren jeweilige Regierung der primäre und auch namentlich bekannte Adressat ist. Zudem sind grenzüberschreitende Proteste aufgrund unterschiedlicher Sprachen und Protestkulturen schwerer organisierbar.

    heute.de, 16.12.2018: “Unmut-Pegel” in Europa steigt.

    ipb-Vorstand Prof. Dr. Dieter Rucht, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
     
  • Auf der einen Seite gibt es die sozial-privilegierten, kosmopolitischen, öko-liberalen Pariser-Eliten, auf der anderen Seite sind die Menschen, die sich abgehängt fühlen. Die soziale Ungleichheit spielt eine große Rolle. Und Benzin ist ein wichtiger Faktor: Es sind nicht die Pariser, die auf das Auto angewiesen sind, sondern die ländliche oder mittelstädtische Bevölkerung, die ihr Auto braucht. Und die Themen des Protests haben sich ausgeweitet: Es geht um soziale Ungleichheit, um die “Égalité”, um ungleiches Einkommen. Grob gesprochen: Es geht um die soziale Frage.

    dw.com, 7.12.2018: “Gelbe Westen” in Frankreich: Erreicht die Protestwelle auch Deutschland?

     

    ipb-Vorständin Prof. Dr. Sabrina Zajak, Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM)
     
  • Es war als Satire beabsichtigt, daran habe ich nach den bisherigen Aktionen dieser Gruppe keinen Zweifel. Es war aber ein Spiel mit dem Feuer: Man nutzte dieselben Methoden, die man eigentlich verdammt. Man hoffte, dass die Betrachter merken, dass man diese Methoden verdammt. Aber es blieb das Problem, dass es missverstanden wurde. 

    Cicero, 06.12.2018: „Denunziationen sind nicht Aufgabe der Bürgergesellschaft“

    ipb-Vorstand Prof. Dr. Dieter Rucht, Institut für Protest- und Bewegungsforschung
     
  • Unmut gibt es auch in Deutschland und das nicht zu knapp. Dass es zu Protesten wie in Frankreich kommt, hält Protestforscherin Sabrina Zajak aber für ziemlich unwahrscheinlich. Dafür seien die politischen Strukturen doch zu verschieden und die gesellschaftliche Polarisierung wesentlich geringer. Die Wissenschaftlerin vom Institut für Protest- und Bewegungsforschung  forscht zur Zeit am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung.

    Deutschlandfunk, 05.12.2018: Der Tag – Deutsche Gelbwesten?

    ipb-Vorstand Prof. Dr. Sabrina Zajak, Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung
     
  • Er  war repräsentativ für alle, die zu der Zeit in Kairo geforscht haben, sagt Jannis Grimm über Giulio Regeni, den er flüchtig kannte. Grimm promoviert an der Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies (BGSMCS) der Freien Universität und arbeitet zu Ägypten. Weder sein Auftreten noch seine Forschung über die informelle Gewerkschaftsbewegung in Kairo hätten Regeni laut Grimm zu einem offensichtlichen Ziel gemacht.

    Zenith, 27.11.2018: In Giulios Schatten

    ipb-Forscher Jannis Grimm, Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies
     
  • Einen zentralen Makel von “Aufstehen” sieht der Soziologe in der Gründung von oben: Ginge es wirklich um den Aufbau einer Bewegung, so stünde bereits an deren Vorbereitung und Anfangsstadium der Versuch, vorhandene Gruppen und Organisationen in einen offenen, basisdemokratischen und längeren Diskussionsprozess einzubinden, schreibt er. Stattdessen fehlten der Initiative offenbar Verbindungen zu bereits vorhandenen Bewegungen und Netzwerken. “Aufstehen” sei eher von professioneller PR statt Dialog geprägt. Den Initiatoren, so Rucht, scheint die Eigenlogik sozialer Bewegungen fremd zu sein. Die entstünden nicht per Deklamation.

    Süddeutsche Zeitung, 28.11.2018: Woran es bei “Aufstehen” hakt

    ipb-Vorstand Prof. Dr. Dieter Rucht, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
     
  • Der Hambacher Wald ist ein Symbol im Kampf gegen den Kohleabbau, aber auch gegen den Klimawandel geworden, sagt die Politikwissenschaftlerin Romina Ranke, die Mitglied des Instituts für Protest- und Bewegungsforschung ist. Darin haben sich Wissenschaftler zusammengeschlossen, die sich mit Protesten und sozialen Bewegungen beschäftigen. Das Ziel, die Erderwärmung bestenfalls auf unter 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, ist für die meisten Menschen viel zu abstrakt, erklärt Ranke. Das Thema Klimawandel habe daher lange Zeit kaum Menschen auf die Straße geholt. Der konkrete Kampf gegen den Kohleabbau hat die Mobilisierung vereinfacht.

    WDR, 26.10.2018: Warum Braunkohlegegner aus ganz Europa im Hambacher Forst sind

    ipb-Mitglied Romina Ranke, Universität Hannover
     
  • Demonstrationen wie „Unteilbar“, an der vor zwei Wochen in Berlin 250.000 Menschen teilgenommen haben, „United against Racism“ in Hamburg, „Seebrücke“ in Frankfurt oder die „Pulse of Europe“-Kundgebungen zeugten davon, dass es wachsenden Zusammenhalt im Einsatz für demokratische Institutionen und gegen antieuropäische Impulse gebe. „Da kann man schon von ganz neuen sozialen Bewegungen sprechen“, sagt Zajak.

    Hannoversche Allgemeine Zeitung, 28.10.2018:  Protestikone Daniel Cohn-Bendit beeindruckt das Publikum in Hannover

    ipb-Vorstand Prof. Dr. Sabrina Zajak, Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung
     
  • “Die Methodenvielfalt ist relativ ungewöhnlich für ein so schmal finanziertes Projekt. […] Es ist ein wichtiger Baustein, der zeigt, dass man auch mit wenigen Mitteln relativ viel erreichen kann.” Was für den Hamburger Fall gezeigt werden konnte, hält Rucht für verallgemeinerbar. Vor einer Eskalation bei Straßenprotesten gibt es Handlungsspielräume. Die werden allerdings davon eingeschränkt, wie sich Protestierende und Polizei in verschiedenen Situationen jeweils wahrnehmen und welche Erfahrungen sie mit solchen Situationen haben.

    Deutschlandfunk – Aus Kultur- und Sozialwissenschaften, 25.10.2018: Studie zur Gewalteskalation beim G20-Gipfel in Hamburg

     

    Peter Ullrich und Dieter Rucht, Institut für Protest- und Bewegungsforschung
     
  • „Ja, so groß hatte man das nicht erwartet“, sagt am Abend Sabrina Zajak. […] „Da kommen die streikende Ryanair-Stewardessen und der von Abschiebung bedrohte Kosovare zusammen“, sagt sie, „beim Gefühl, nicht teilhaben zu können.“ Die Menschen würden spüren, dass gesellschaftlicher Zusammenhalt zu zerbrechen drohe. „Das bedroht grundlegende Normen und Werte und da sagen eben viele: Hey, so nicht.“

    taz, 14.10.2018: Abstimmung mit den Füßen

     

    ipb-Vorstand Prof. Dr. Sabrina Zajak, Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung
     
  • Rucht ist selbst Attac-Mitglied und saß jahrelang im wissenschaftlichen Beirat. Vor wenigen Monaten ist er aus dem Gremium ausgetreten. Warum? Der emeritierte Professor räuspert sich. Das sei eine längere Geschichte. Zusammengefasst: Unter den mehr als hundert Wissenschaftlern geben einige wenige den Ton an, deren politische Haltung Rucht nicht teilt. Hinzu komme, dass die Wortmeldungen des Gremiums nicht wissenschaftlich unterfüttert seien. Die Organisation Attac “ist nicht tot und geht auch nicht unter, aber sie dümpelt vor sich hin“, sagt Rucht. “Es gibt keinen Mitgliederzuwachs, die Finanzen stagnieren, und die Präsenz aus der Frühphase ist geschwunden. Auch in anderen Ländern ist Attac im Rückgang.”

    Süddeutsche Zeitung, 07.10.2018: “Leute, kriegt den Hintern hoch”

    ipb-Vorstand Prof. Dr. Dieter Rucht, Institut für Protest- und Bewegungsforschung
     
  • „Ein Wald mit Symbolgehalt“, singt Bodo Wartke in seinem Protestsong. Tatsächlich gehe es auch um mehr als um diesen Wald, es gehe um das große Ganze, um den Klimawandel, sagte der Soziologe Simon Teune vom Institut für Protest- und Bewegungsforschung im Dlf. In diesem Konflikt könne man sich relativ leicht auf eine Seite stellen, die Konstellation: Leute auf den Bäumen werden von der Polizei weggeräumt habe etwas von „David gegen Goliath“, so etwas funktioniere bei Protesten immer sehr gut.

    Deutschlandfunk, 02.10.2018: Protestkultur – Musik und Kunst als Durchlauferhitzer

    ipb-Vorstand Dr. Simon Teune, Technische Universität Berlin
     
  • „Es geht darum, die landeseigenen Wohnungsunternehmen zu demokratisieren“, sagt Lisa Vollmer von der Initiative „kommunal & selbstverwaltet wohnen“. Das Bündnis veröffentliche am Montag eine Broschüre zu der Frage, wie Mieter Mitbestimmung organisieren können. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass öffentliches Eigentum nicht vor Mieterhöhungen und Verdrängung schützt, so Vollmer. „Um dem vorzubeugen, wollen wir mitreden.“ 

    Berliner Zeitung, 02.10.2018: Selbstverwaltung: Wenn Mieter bei Investitionen und Vermietungen mitreden

    ipb-Mitglied Lisa Vollmer,
     
  • Es gab schon immer einen latenten Anteil an Rechtsextremismus in der Bevölkerung, erklärt Protestforscher Dieter Rucht, dieser liege etwa bei zehn bis 20 Prozent. „Dieses Potenzial ist nicht groß an die Öffentlichkeit getreten. Es war da, blieb aber weitgehend unsichtbar.“ Das hat sich „dramatisch verändert“, etwa mit dem Aufstieg und der Radikalisierung der AfD „von einer wirtschaftsliberalen zu einer rechten Partei bis rechtsradikalen Partei“, erklärt Rucht. Dadurch sind auch rechtsextreme Gruppen an die Oberfläche gekommen, die im Schatten der AfD standen: „Sie treten selbstbewusster auf.“

    Der Kurier, 27.09.2018: Deutschland: Neonazis marschieren wieder auf der Straße

    ipb-Vorstand Prof. Dr. Dieter Rucht, Institut für Protest- und Bewegungsforschung
     
  • Proteste sind ein stetiges Element in der Demokratie […], aber ein Gr0ßteil der Proteste ist unsichtbar, weil er in der Medienberichterstattung nicht auftaucht. Was sich ändert ist die Frage, wofür gehen die Menschen auf die Straße? In den sechziger Jahren waren das vor allem soziale Themen auch beherrscht von den Gewerkschaften und der SPD – das ist heute viel weniger der Fall. Seit 68, seit sich der Protest verbürgerlicht hat, hat sich auch das Themenspektrum verschoben, da geht es sehr viel stärker um Menschenrechte, um Umwelt, um Gleichstellung, um Krieg und Frieden […] und nicht mehr die Brot- und Butter-Themen.

    Deutschlandfunk, 21.9.2018: Mikrokosmos – Kampf um die Kohle

    ipb-Vorstand Dr. Simon Teune, Technische Universität Berlin
     
  • Der Hambacher Forst ist ein Ort, an dem man auf die abstrakte Bedrohung des Klimawandels eine sehr konkrete Antwort geben kann, betont der Protestforscher. Entweder die Braunkohle gewinnt, oder der Wald. Darin liege das breite, überregionale Mobilisierungspotenzial für die Aktivisten im und am Hambacher Forst.

    tagesschau.de, 18.9.2018: Ein Wald als politisches Symbol

    ipb-Forscher Dr. Simon Teune, Technische Universität Berlin
     
  • »Es gab kein lineares Ansteigen der Gewalt, sondern eine Eskalationsdynamik«, erklärte Projektleiter Malthaner das Hochschaukeln der Gemengelage, in der sich auch immer wieder Beispiele gewaltlosen Protests und deeskalativen Polizeikräften fanden. Nils Schuhmacher von der Universität Hamburg formulierte derweil ein prägnantes Resümee zum Hamburger G20-Sommer: »Falscher Ort und falscher Stil.«

    Neues Deutschland, 07.09.2018: »Falscher Ort und falscher Stil«

    ipb-Forscher Nils Schuhmacher, Universität Hamburg
     
  • Es gab eine Verdichtung der Atmosphäre der Gewalt, in der es für die Beteiligten immer naheliegender und gerechtfertigter schien, Gewalt einzusetzen. In diese Deutung wird alles eingeordnet, es gibt keine andere Erklärung mehr dafür, warum der Wasserwerfer von hier nach dort fährt oder Demonstranten sich vermummen – gelesen wird das als Vorbereitung eines Angriffs. Das Gegenüber wird als homogener Block wahrgenommen. Das hat man bei der „Welcome to Hell“-Demo gesehen.

    die tageszeitung, 06.09.2018: Soziologische Forschung über G20-Protest – „Wann knallt es endlich?“

    ipb-Vorstand Dr. Simon Teune, Technische Universität Berlin
     
  • Solche Großereignisse wie das gestrige sind hilfreich, weil sie eine Strahlkraft entfalten können. Ich denke zum Beispiel an den Marsch auf Washington und die Rede von Martin Luther King. So etwas bleibt im Gedächtnis hängen, solche Ereignisse können eine Suggestivkraft entfalten, die motiviert. Aber natürlich war dieses Konzert kein Gespräch mit der Gegenseite, sondern eine Abgrenzung und Selbstbestätigung. Das sind symbolische Akte, bei denen man sozusagen die eigene Flagge hochhält. Das führt aber nicht zu eigenen Lernprozessen und verändert auch nichts in den Köpfen der Gegenseite.
    Zeit Online, 4.9.2018: Konzert in Chemnitz: “Davon wird wenig bleiben”

    ipb-Vorstand Prof. Dr. Dieter Rucht, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
     
  • Der Politologe hält es außerdem für wichtig, Position zu beziehen im Alltag, also „widersprechen, kritisieren, Flagge zeigen“. Es gehe darum, sich einzumischen. „Man kann Flüchtlingsinitiativen unterstützen, man kann Solidarität zeigen und man kann auch die richtigen Parteien wählen.“

    Deutschlandfunk Kultur, 03.09.2018: Wie gelingt der Aufstand der Anständigen?

    ipb-Vorstand Prof. Dr. Dieter Rucht, Institut für Protest- und Bewegungsforschung
     
  • We have a strong neo-Nazi scene in eastern Germany, but we also have a strong current of far-right extremism in all of Germany — not just in Parliament but in society, said Matthias Quent, who runs an institute that studies democracy and civil society in the eastern state of Thuringia. That is why the far right is so self-confident, he said: They think their day has come.

    New York Times, 30.8.2018: Chemnitz Protests Show New Strength of Germany’s Far Right

    ipb-Mitglied Dr. Matthias Quent, Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft
     
  • Bei einem Stadtfest in Ostdeutschland sind immer auch Rechtsradikale anwesend, sie sind Teil einer demokratiefernen Normalität. Das heißt ein Teil des späteren Mobs war sowieso dort auf der Straße. Der tödliche Messerangriff in der unmittelbaren Nähe wurde als Anlass genommen, um willkürlich Menschen aus Einwandererfamilien zu jagen und anzugreifen. Das hat weder mit Trauer noch mit Selbstjustiz im Sinne von Gerechtigkeit zu tun – gewaltbereite Rechtsradikale suchen und finden Triggerereignisse, mit denen sie durch Emotionalisierung Menschen aufstacheln, Gewalt rechtfertigen und den Hass auf die Straßen bringen.

    Spiegel Online, 29.8.2018: “Es gibt eine permanente Stimmungsmache von rechts”

    ipb-Mitglied Dr. Matthias Quent, Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft
     
  • Es hätte keiner großen Recherche bedurft, um kurzfristig Hinweise auf die Größe und den Charakter der Demonstration [in Chemnitz] zu erhalten.

    Zeit.de, 28.8.2018: “Ausschreitungen in Chemnitz: Hat die Polizei versagt?”

    ipb-Forscher Dr. Simon Teune, Technische Universität Berlin
     
  • “Der liberale Freiheitsbegriff tut so, als könnten alle frei sein. Aber das stimmt nicht. Im Moment sind die frei, die Geld haben. Wir müssen uns demokratisch Regeln setzen, die unsere Freiheiten bewusst beschränken.”

    die tageszeitung, 24.08.2018: „Wir müssen Freiheiten bewusst einschränken“

    ipb-Forscher Ulrich Brand, Universität Wien
     
  • Occupy selbst als Bewegung ist tot. Aber der Gedanke von Occupy, darüber zu reden, dass es eine gesellschaftliche Spaltung gibt – in ökonomischer, sozialer und politischer Hinsicht – dieser Gedanke wird weitergetragen.

    Deutschlandfunk Kultur, 15.8.2018: Der Geist der Occuppy-Bewegung lebt

    ipb-Mitglied Prof. Dr. Oliver Nachtwey, Universität Basel
     
  • Der Soziologe Rucht glaubt, dass Sahra Wagenknecht langfristig versuchen werde, ihre Sammlungsbewegung in eine eigene Partei umzuwandeln. Er erkenne das daran, dass es keine Versuche gebe, sich den bereits existenten Bewegungen anzunähern, sagte er. Seiner Ansicht nach wird das nicht funktionieren: “Einerseits weil innerhalb der Parteien die Konkurrenz da ist, andererseits, weil es genuin Bewegte gibt, die der Form der Parteien und den Mechanismen, die damit verbunden sind, sehr skeptisch gegenüberstehen.”

    Deutschlandfunk, 09.08.2018:  “Wer im Aufwind ist, gründet keine Sammlungsbewegung”

    ipb-Vorstand Prof. Dr. Dieter Rucht, Institut für Protest- und Bewegungsforschung
     
  • Solche Statements im öffentlichen Raum, wo sie möglichst lange stehen bleiben, deuten auf das Vorhandensein von Subkulturen hin. Graffiti dienen oft auch als Reviermarkierung. Dort, wo die Sprayer selbst wohnen oder wo sie auf eine sympathische Aufnahme hoffen.

    Radio Bremen, ‘buten un binnen’, 04.08.2018:  So protestieren die Bremer

    ipb-Forscher Dr. Sebastian Haunss, SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik
     
  • Die Mobilisierungen [der Seebrücke-Proteste] laufen sehr dezentral, es gibt keine einzelne Organisation, die dahintersteckt. Jede Gruppe kann sich die Forderung nach einem Ende des Sterbens im Mittelmeer aneignen. Ein starker Moment liegt zudem in der Öffnung verschiedener Städte für die Protestziele. Primär geht es in diesen erst mal um eine menschenrechtliche Frage, doch sie weisen gleichzeitig auch darüber hinaus. […] Die Aktivist*innen kommen vor allem aus dem humanitären und aus dem antirassistischen Spektrum, sind tendenziell eher links, aber gleichzeitig sehr breit gefächert. Zwei Beispiele: Die Willkommensbewegung für die Geflüchteten hatte sich in Deutschland bisher wenig politisch geäußert. Und doch wurden die Helfer*innen in den vergangenen Jahren politisiert, weil sie direkt bemerkt hatten, dass die Flüchtlingspolitik Ungerechtigkeiten produziert. Genau diese Menschen gehen nun auch auf die Straße und beginnen sich politisch zu engagieren.

    Neues Deutschland, 03.08.2018: Orangener Widerstand gegen den Rechtsruck

    ipb-Forscherin Leslie Gauditz, SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik
     
  • Wie WELT berichtete, schätzen Politikwissenschaftler und Wahlexperten, das Wählerpotenzial einer linken Sammlungsbewegung könnte bei 25 bis 27 Prozent liegen. Der Soziologe Dieter Rucht, seit Jahrzehnten mit Bewegungen und politischem Protest befasst, ist skeptischer. Wagenknecht vertrete eine ideologische Linie, die anderen in der Linkspartei widerspreche. Der Verdacht liege nahe, so Rucht, dass es gar nicht darum gehe, ein offenes und linkspluralistisches Projekt auf die Beine zu stellen, „sondern externe Unterstützer für eine Linie zu gewinnen, die innerhalb der Linkspartei zu wenig Anklang findet“.

    Die Welt, 03.08.2018: Was bewegt sich da eigentlich bei Sahra Wagenknecht?

    ipb-Vorstand Prof. Dr. Dieter Rucht, Institut für Protest- und Bewegungsforschung
     
  • 140 Gruppen haben den Aufruf zur #ausgehetzt-Demo am Sonntag in München unterschrieben. Wann gelingt es, ein breites Protestbündnis zu schmieden und was sind die Voraussetzungen dafür, hat sich Caroline v. Lowtzow gefragt. Mit Beiträgen von Lisa Bogerts und Dieter Rucht.

    Bayern 2 – Zündfunk, 20.07.2018: Bayerische Protestbündnisse von Wackersdorf bis #ausgehetzt

    ipb-ForscherInnen Dr. Lisa Bogerts und Prof. Dieter Rucht, Goethe Universität Frankfurt am Main / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
     
  • Die Autoren Elias Steinhilper and Rob Gruijters vergleichen […] die verschiedenen Phasen der Seenotrettung, angefangen mit Mare Nostrum (2013-2014), über die Mission Triton der EU-Grenzschutzbehörde Frontex (2014-2015), bis hin zu privaten Hilfsorganisationen (ab 2015). Die Erkenntnis: Die Rettungseinsätze hatten keinen oder einen geringen Einfluss auf die Zahl der Flüchtenden, die über das Mittelmeer wollten, sie verringerten aber die Zahl der Toten.

    BR 24, 14.07.2018: Seenotrettung im Mittelmeer – “Wir sind die Reaktion darauf, dass dort Menschen ertrinken”

    ipb-Forscher Dr. Elias Steinhilper, Scuola Normale Superiore, Florenz
     
  • 1968 hat eine große Bedeutung, weil danach die Bildungsbürger Protest als Mittel politischer Artikulation für sich entdeckt haben. Die neuen sozialen Bewegungen wie Friedensbewegung, Frauenbewegung, Ökologiebewegung, Schwulenbewegung etc. sind sehr stark geprägt von Lehrern, Akademikern und Angestellten. Weniger von Arbeitern und von Leuten, die sozial abgehängt sind. Ein Muster, das sich in Deutschland ziemlich stark durchzieht: Protest ist eigentlich ein Sache von Besserverdienenden und Bessergebildeten. In den 50er, 60er Jahren gab es noch sehr viel stärker gewerkschaftlich dominierte Proteste.

    Einsteins Magazin, 14.07.2018: Protest ist eine Sache von Bessergebildeten

    ipb-Vorstand Dr. Simon Teune, Technische Universität Berlin
     
  • Humor ist einerseits eine gezielte Respektlosigkeit. Andererseits ist Humor auch etwas Positives, denn wenn wir lachen können, fühlen wir uns besser als vorher. Negative Gefühle, Wut, Empörung, Enttäuschung über Ungerechtigkeit […] werden umgewandelt in positive Gefühle, oft verbunden mit dem Gruppengefühl, dass man gemeinsam etwas tun kann.

    BR2 Tagesticket, 13.7.2018: “Ein Riesenbaby für Trump und: Was liebt die Band Jamaram an Festivals?” (ab 2:50)

    ipb-Forscherin Lisa Bogerts, Goethe-Universität Frankfurt
     
  • “An important feature of the G20 policing was their proactive use of social media, not just as a field of observation, but as a field of action. The police were not dependent on the press anymore to get their view published. They directly posted on Facebook and Twitter and thus reached a large audience. In fact, they spread news that later turned out to be false or were based on no evidence: I am referring, for instance, to the news about protesters using Molotov cocktails or being on roofs armed with huge stones, which never could be secured as evidence.”

    globalproject.info, 12.07.2018: Mapping #NoG20. Interview with Peter Ullrich and Donatella Della Porta one year after the counter-summit in Hamburg.

    ipb-Forscher Dr. Dr. Peter Ullrich und ipb-Gründungsmitglied Prof. Dr. Donatella della Porta, TU Berlin und Scuola Normale Superiore Florenz
     
  • Manche Lerneffekte waren lagerübergreifend. Auf jeder Seite findet man Leute, die kritisch reflektieren und diejenigen, die den Gipfel als Erfolg begreifen. Die linksradikale Szene ist hochgradig uneins über Hamburg. Manche bejubeln insbesondere den Riot als Moment der Hoffnung, dass ein Umsturz möglich ist. Andere sehen G20 als Niederlage, die linke Versuche zunichte gemacht haben, sich gesellschaftlich zu verbreitern. Jetzt führt die Linke vor allem Aufarbeitungs- und Abwehrkämpfe.

    taz, 07.07.2018: „Social Media trägt zur Eskalation bei“

    ipb-Forscher Dr. Dr. Peter Ullrich, Technische Universität Berlin
     
  • »60 bis 80 Prozent der Bürger wünschen sich zunächst eine stärkere Beteiligung«, sagte Professor Roland Roth von der Hochschule Magdeburg-Stendal. Das Modell der Bürgerkommune und des Bürgerhaushalts findet ihm zufolge in Brandenburg relativ häufig Anwendung. Roth warb für die Ressource bürgerschaftliches Engagement, denn »eine andere gibt es im ländlichen Raum gar nicht«. […] Zu bedenken wäre dabei, dass Mittel bereitstehen müssen, den auf diese Weise erzeugten Bürgerwillen auch umzusetzen. Dabei wäre zu berücksichtigen, dass Kommunalpolitiker, deren Spielraum ohnehin nicht sehr groß sei, sich durch Bürgerbeteiligung noch mehr eingeschränkt fühlen könnten.

    Neues Deutschland, 11.06.2018: Grenzen der direkten Demokratie

     

    ipb-Vorstand Prof. Dr. Roland Roth, Institut für Demokratische Entwicklung und Soziale Integration (DESI).
     
  • Antiabschiebeproteste waren in Österreich in der Vergangenheit durchaus erfolgreich in dem Sinne, dass sie Abschiebungen verhindern konnten. Dieser Erfolg hängt mit dem Fokus auf Einzelfälle zusammen. Die Mobilisierung für Einzelfälle erfolgt sowohl mit emotionalen Mitteln – Empathie, Wut, Ärger – als auch mit inhaltlichen Argumenten wie etwa, dass die Abzuschiebenden bereits eine erfolgreiche Integration absolviert hätten (gute Schulerfolge, Mitarbeit in Vereinen, sportliche Leistungen et cetera). Dieser Schwerpunkt auf die Verhinderung der Implementierung nimmt den Protesten den Charakter der Radikalität.

    Der Standard / Blog, 04.06.2018: Der Einzelfall mobilisiert: Proteste gegen Abschiebungen

    ipb-Mitglied Verena Stern, Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, Frankfurt am Main
     
  • Protestforscher Simon Teune von der TU Berlin hält diese Art von Training nicht für gefährlich. Es macht ja viel Sinn, die Leute auf diese Situationen vorzubereiten, sagt er. Sie dienten dazu, den Aktionskonsens bei Blockaden einzuüben: Man sei entschlossen, zu blockieren, aber wolle Eskalationen vermeiden. Große Teile der Öffentlichkeit differenzieren aber leider nicht zwischen verschiedenen Protestformen, sagte der Experte. Blockaden setzen sich gerade von der rituellen Konfrontation mit der Polizei ab.

    dpa, 26.05.2018: Linkes Blockade-Trainingslager vor AfD-Demo

    ipb-Forscher Dr. Simon Teune, Technische Universität Berlin
     
  • Mitte der fünfziger Jahre gilt die Autorität der Göttinger Achtzehn als unantastbar. Mit ihrem Protest erlebt die noch stark restaurativ und autoritätshörig geprägte junge Bundesrepublik den bis dato einmaligen Versuch einer Einmischung der Wissenschaft in die Politik. Dieter Rucht:

    “Da gibt es auch eine Aussage dazu in diesem Appell – wir sind ja eigentlich keine Politiker, wir wollen uns ja auch nicht so einmischen, aber wir haben eben Sorgen, die sich auf die Auswirkungen von Atomkraft beziehen. Und darauf sozusagen wurde der moralische Standpunkt geltend gemacht, verbunden mit dem Argument: nur ein Rat von außen, von der quasi neutralen Position aus formuliert.”

    Deutschlandfunk, Hintergrund,19.05.2018:  Appelle des 20. Jahrhunderts (1): Die Göttinger Erklärung 1957

    Deutschlandfunk, Hintergrund,20.05.2018:  Appelle des 20. Jahrhunderts (2):Protest gegen das Abtreibungsverbot 1971

    Deutschlandfunk, Hintergrund,21.05.2018:  Appelle des 20. Jahrhunderts (3):Die Grenzen des Wachstums 1972

    ipb-Vorstand Prof. Dr. Dieter Rucht,
     
  • Parteien haben über Jahrzehnte eine gewisse Arroganz zur Schau gestellt. Man hat das Grundgesetz so interpretiert, dass sie ein Monopol auf die Meinungsbildung und Entscheidungsfindung haben. Das ist nicht der Fall. […] Engagement in der Zivilgesellschaft ist auch politischen Engagement.

    RBB Abendschau, 14.05.2018: Parteien verlieren Mitglieder

     

    ipb-Mitglied PD Dr. Ansgar Klein, Forschungsjournal Soziale Bewegungen
     
  • Auch Deutschland ist vom Bewegungsfieber nicht verschont. So fordert AfD-Rechtsaußen Björn Höcke, dass die AfD “Bewegungspartei” bleiben müsse, also nicht nur in den Parlamenten, sondern auch auf der Straße präsent sein solle. Ob Österreich da vergleichbar ist? Der deutsche Politologe Teune hält das Konzept der neuen Bewegungen, wie sie etwa Kurz propagiert, für leicht durchschaubar: “Das ist nichts anderes als alter Wein in neuen Schläuchen.” Bewegung, so Teune, suggeriere, dass hier von unten etwas entstehe, dass sich – wie bei der Friedens-, Umwelt- oder Frauenbewegung – viele Gleichgesinnte zusammentun. Das, was andernorts als Bewegung verkauft werde, sei aber “ein bloß geringfügig verändertes Parteien projekt” und eher undemokratisch. 

    Der Standard, 12.05.2018: Wozu noch Parteien?

     

    ipb-Forscher Dr. Simon Teune, Technische Universität Berlin
     
  • Wir haben bei der alten Arbeiterbewegung immer die Vorstellung von Männern mit Kettenfett, die die Solidarität mit der Muttermilch aufgesogen hätten. Solidarität kommt aber nicht von selbst. Solidarität war immer ein Ergebnis von Kämpfen. Sie entsteht aus sozialen Konflikten und findet in ihnen statt. Das halte ich für einen wesentlichen Gedanken. Denn die Politik der letzten zwanzig Jahre war sehr stark auf Konsens ausgerichtet und hat versucht, soziale Konflikte unter den Teppich zu kehren. Alleine die Artikulation der Frage, was Solidarität ist und wie wir solidarisch sein wollen, ist ein erster Schritt dahin, dass die Gesellschaft sich wieder über sich selbst verständigt.

    Süddeutsche Zeitung, 8.5.2018: “Solidarität war immer das Ergebnis von Kämpfen”

    ipb-Mitglied Prof. Dr. Oliver Nachtwey, Universität Basel
     
 
 

Anstehende Termine

  1. Politik von unten: Facing the Growing Risks of Protest Research

    11. März, 18:00 - 20:00
  2. Politik von unten: Visual Strategies in Online Activism

    15. April, 18:00 - 20:00
  3. Politik von unten: Protest in Migrationsgesellschaften

    13. Mai, 17:00 - 19:00
  4. Politik von unten: Protest in der longue durée

    3. Juni, 18:00 - 20:00
  5. Workshop Politics from below

    8. Juli, 10:00 - 18:00

Alle Veranstaltungen anzeigen

 
 
 

Unsere Arbeitskreise

  • AK Bewegungen & Institutionen
  • AK Geschlechterbewegungen
  • AK Medien
  • AK Migration (Arbeitstitel)
  • AK Ökonomie und Arbeit
  • AK Poststrukturalistische Perspektiven
  • AK Rechte Protestmobilisierungen
  • AK RIOTS
  • AK Soziale Bewegungen in Afrika
  • AK Soziale Bewegungen und Polizei
  • AK Stadt/Raum
  • AK Umwelt und Protest
 
 

Aus dem Memorandum zur Gründung des Instituts

Die letzten Jahre haben die gestaltende Kraft von Protesten und sozialen Bewegungen in Erinnerung gerufen. Auch wenn Politik „von unten“ auf der öffentlichen Agenda weit oben steht, spielt sie in den deutschsprachigen Sozialwissenschaften nur eine marginale Rolle. Große Forschungsprojekte sind die Ausnahme; ein institutioneller Anker fehlt. Um dies zu ändern, bedarf es einer langfristigen Perspektive, eines institutionellen Orts und entsprechender Ressourcen.
 
 

RSS Das ipb auf Twitter

  • Politik im #Bienenkostüm. Schadet sich das #VolksbegehrenArtenvielfalt mit dem niedlichen Auftritt? @dlfkultur hat unseren Kollegen Simon Teune dazu befragt. Spoiler: niedlich kann auch schlau sein. https://www.deutschlandfunkkultur.de/erfolgreiches-volksbegehren-zur-rettung-der-biene-politik.1008.de.html?dram:article_id=441007 … 14. Februar 2019
  • Auch diese Woche beginnen wir mit einem Beitrag in unserer Rezensionsreihe zu Publikationen von ipb-Mitgliedern... Judith Vey bespricht "Krisenproteste in Athen und Frankfurt. Raumproduktionen der Politik zwischen Hegemonie und Moment" von @DaenuMullis https://protestinstitut.eu/rezension_mullis-2017/ …https://twitter.com/DaenuMullis/status/1094893055759577088 … 11. Februar 2019
  • Und Sebastian kann man gleich am Dienstag in Dahlem bei den Kolleg*innen von @sfb1171 treffen.pic.twitter.com/GeNtnMWPZu 7. Februar 2019
 
 

Wir bleiben in Kontakt

  • facebook
  • twitter
  • mail
 
 
 

WordPress Theme by WPZOOM

Copyright © 2019 Institut für Protest- und Bewegungsforschung. All Rights Reserved