Das ipb in den Medien

Demokratie im Kleinen zu praktizieren, alles auszudiskutieren und für und wieder abzuwägen, mit allen zusammen, das kostet auch Zeit. […] Es gibt auch Versuche, das ganz anders zu organisieren, wie die Letzte Generation, die sagt: wir wollen keine Basisdemokratie, sondern bei uns gibt es einen kleinen Kreis von Leuten, die sich ne Stragie überlegen, die sich überlegen, welche Aktionen stattfinden sollen und die dann die anderen anweisen.


brand eins Podcast Good Work, 14.2.2024: “Viele Praktiken, die wir in Organisationen sehen, haben ihren Ursprung in Protestbewegungen”

Simon Teune (FU Berlin)

Zumindest bei Protesten im Süden von Baden-Württemberg waren die Teilnehmer mehrheitlich Wähler der Grünen und positionierten sich in der Mitte, vor allem aber links der Mitte der Gesellschaft. Viele der Demonstrantinnen und Demonstranten gingen das erste Mal überhaupt auf die Straße. Und eine große Zahl lehnen ein Verbotsverfahren gegen die AfD ab. Das haben Forscher der Universität Konstanz in Zusammenarbeit mit der Denkfabrik „Progressives Zentrum“ in einer der ersten Studien zur Zusammensetzung des Protests herausgefunden.


Der Tagesspiegel, 14.3.2024: “Arriviert, gebildet und mit klarer Linkstendenz”: Viele Demonstranten gegen Rechts wählen grün – und lehnen ein AfD-Verbot ab

Sebastian Koos (Uni Konstanz) mit Marco Bitschnau

Es ist eine neue Dimension was die Zahl der Teilnehmer*innen, aber auch die Dichte in der Fläche angeht. Um mal zwei Kennzahlen zu nennen: es haben jetzt aufaddiert über 3,5 Millionen protestiert und das bei 1300 Protestereignissen und das innerhalb von wenigen Wochen.


HR Info, 12.3.2024: Mitte macht mobil: Was folgt auf die Demos?

Dieter Rucht (WZB)

Protestforscher Sebastian Koos hat es überrascht, dass die Menschen auch in kleinen Dörfern und Städten so zahlreich auf die Plätze strömten. Proteste seien zumeist städtisch geprägt, sagt er.


die tageszeitung, 9.3.2024: Demos gegen rechts: Wenn die Demokratie Zähne zeigt

Sebastian Koos (Uni Konstanz)

In anderen Ländern, in den Nachbarstaaten Deutschlands, in Frankreich und in Polen, debattiert man öffentlich viel weniger aufgeregt über Streeiks. […] Da werden die Arbeitnehmer im öffentlichen Diskurs sehr stark unterstützt, ihre Rechte einzufordern.


ntv, 9.3.2024: Im Ausland spricht man “weniger aufgeregt über Streiks”

Piotr Kocyba (Uni Leipzig)

Wir sehen in einigen Bereichen eine Zunahme an Frauen in den politischen Aktivitäten, aber auch auf den Demonstrationen.


NDR.de, 8.3.2024: Weltfrauentag in SH: Der Protest ist weiblich

Antje Daniel (Uni Wien)

In die Flut grafischen Materials mischen sich diskriminierende Botschaften. Immerhin stellt die weitverbreitete Kulturtechnik des Memes einen Spiegel der Gesellschaft dar, in dem sich ihre Muster der gruppenbezogenen Abwertung zeigen. Dass solche vor allem in rechtsextremen oder auch verschwörungsideologischen Zusammenhängen vorkommen, liegt wohl auf der Hand.


Zeit Online, 8.3.2024: Kleine Bilder voller Vorurteile

Maik Fielitz (IDZ Jena) mit Holger Marcks

Die Polizei hat zumindest bei einem Teil dieser Proteste ein Auge zugedrückt und Dinge, die offensichtlich gesetzwidrig sind, nicht immer geahndet. Dazu gehört auch der wenig diskutierte Sachverhalt, dass die Bauern mit ihren Traktoren zu Demonstrationen fahren. Das dürfen sie eigentlich gar nicht, weil der subventionierte Agrardiesel nur für landwirtschaftliche Zwecke vorgesehen ist.


ZDF heute, 7.3.2024: Forscher zu Bauernprotesten: “Kritik zurückhaltender als bei Klimaschützern”

Dieter Rucht (WZB)

Grimm glaubt nicht, dass die Letzte Generation in der Lage ist, diesen Rollenwandel zu vollziehen und meint, die neue Strategie hänge mit internen Diskussionen zusammen. “Teile der Führungsriege sind ausgetreten, die die Feuermelder-Funktion weiterführen wollten.” Stattdessen dominiere nun der Teil, der die Bewegung zur Massenbewegung entwickeln wolle.


Berliner Morgenpost, 3.3.2024: Klimabewegung im Umbruch – die Pläne der Letzten Generation

Jannis Grimm (FU Berlin)

Bereits nach den Protesten 2017/2018 wurde die Aufstandsbekämpfung priorisiert, indem in die Polizei investiert wurde. Statt durch Wahlen ein Ventil zu schaffen, durch das Unzufriedenheit artikuliert werden kann, setzt das Regime auf Repression. Es hat vom Versuch Abschied genommen, Massenlegitimation herzustellen und ist von vornherein auf gesellschaftliche Widerstände eingestellt.


die tageszeitung, 1.3.2024: Konfliktforscher zu den Wahlen im Iran: „Die Desillusionierung ist groß“

Tareq Sydiq (Uni Marburg)