Blog

CfP: Klima- und Umweltbewegungen zwischen Protest und Partizipationsverfahren

Auftakt-Workshop des Arbeitskreises Umwelt- und Klimabewegungen

Datum: 30.01.2016
Ort: Berlin
Organisator_innen: Jana Bosse (Freie Universität Berlin), Sebastian Krätzig (Leibniz Universität Hannover), Romina Ranke (Leibniz Universität Hannover)

Gesellschaftliche Konflikte um den Schutz der Umwelt und natürlicher Lebensräume sowie die Nutzung von Flächen und natürlichen Ressourcen haben im 21. Jahrhundert keineswegs an Relevanz verloren. Das Spektrum reicht dabei vom konkreten Schutz seltener Vogelarten bis hin zum scheinbar abstrakten Schutz des Klimas. Verschiedene zivilgesellschaftliche Akteure versuchen, mit unterschiedlichen Strategien Einfluss auf politische und gesellschaftliche Aushandlungsprozesse zu nehmen und Themen neu auf die politische Agenda zu bringen. Dabei nutzen sie verschiedene Formen politischen Engagements und gesellschaftlicher Einflussnahme. Dies reicht von eher klassischen Formaten wie Streiks und Demonstrationen bis hin zu zivilem Ungehorsam oder rein digitalem Cyberaktivismus, von organisierten Partizipationsverfahren und Hintergrundgesprächen über (medial inszenierten) Protest bis hin zu Widerstandspraktiken und Direct Action.

Durch transnationale Vernetzungsprozesse finden auch Perspektiven aus dem globalen Süden sowie der „Environmentalism of the Poor“ vermehrt Eingang in öffentliche Diskurse. Zudem lässt sich eine Vernetzung verschiedener Themenfelder wie Umwelt, Klima, Wirtschaft und Ernährung beobachten. Eine Diversifizierung findet ebenso statt wie eine strategische Nutzung des Umweltframes zur Durchsetzung lokaler Interessen. Dies macht es immer schwieriger, den Kern dessen zu definieren, was eigentlich die Umwelt- und Klimabewegung ausmacht.

Somit steht auch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Umweltbewegung vor neuen Herausforderungen: mit welchen Theorien und Methoden können wir uns dem Gegenstand nähern? Wie können wir empirische Phänomene adäquat beschreiben? Worauf verweisen die Dynamiken im Spannungsfeld zwischen Partizipation und Protest mit Blick auf gesamtgesellschaftliche Entwicklungen? Wie erfolgen innerhalb zivilgesellschaftlicher Gruppen Aushandlungsprozesse über Strategien und Handlungsformen und wie erfolgversprechend sind sie?

Um diese und weiterführende Fragen zu diskutieren, laden wir zu einem eintägigen Workshop am 30.01.2016 in Berlin ein. Der Workshop soll Raum bieten für die Vernetzung mit anderen Bewegungsforscher_innen im Themenfeld „Umwelt und Klima“ sowie für den Austausch über unsere jeweilige Forschungsarbeit. Im ersten Teil des Workshops soll die Möglichkeit bestehen, Feedback zu eigenen Texten zu erhalten. Anschließend möchten wir einen Open Space zur Diskussion gemeinsamer Fragestellungen und möglicher Zusammenarbeit durchführen. Dabei soll auch die Frage im Raum stehen, ob wir zukünftig in einem „Arbeitskreis Umwelt und Klima“ enger zusammenarbeiten möchten, welche Ziele wir hierbei verfolgen und welches Format dafür in Frage kommt.

Interessierte bitten wir, sich bis zum 01.11.2015 mit einer E-Mail bei uns zu melden. Bitte schreibt einige Stichwörter dazu, zu welchen Fragestellungen Ihr arbeitet, worüber Ihr Euch gerne inhaltlich austauschen möchtet und in welchen Bereichen Ihr Euch eine Zusammenarbeit wünscht. Einsendeschluss für die Texte oder Paper als Diskussionsgrundlage für den ersten Teil des Workshops ist der 31.12.2015. Sie werden anschließend zur Vorbereitung an alle Teilnehmenden verschickt.

Termine:
bis 01.11.2015: Anmeldung per E-Mail an sebastian.kraetzig(at)hotmail.de
bis 31.12.2015: Einreichung der Beiträge (Paper, Kapitelentwürfe oder ausführliche Abstracts)
30.01.2016: Workshop

Download
Dieser Call als pdf-Datei

Weitere Beiträge