Der Kontext lokaler Proteste
Jahrestagung des Instituts für Protest- und Bewegungsforschung
09. & 10. November 2018 am Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin (Konferenzposter)
Große, überregionale oder sogar transnationale Protestereignisse wie zuletzt die G20-Proteste in Hamburg prägen das (mediale) Bild politischer Proteste und sozialer Bewegungen. Doch tatsächlich bleibt vermutlich die weit überwiegende Zahl politischer Proteste auf einen lokalen Rahmen beschränkt, denn in der Regel bilden lokale Ereignisse und Missstände den Ausgangspunkt für Proteste und auch die Mobilisierung erfasst meistens nur einen sehr begrenzten geographischen Raum einer Region, einer Stadt oder sogar nur eines Stadtteils. Dementsprechend haben lokale Gelegenheitsstrukturen, zu denen sowohl die parteipolitische Zusammensetzung lokaler politischer Entscheidungsgremien als auch die Struktur und Geschichte des lokalen Bewegungssektors zählen, einen wesentlichen Einfluss auf die Möglichkeit und den Verlauf vieler Proteste.
Gleichzeitig beeinflussen aber nicht nur lokale Gegebenheiten die Möglichkeiten und Grenzen lokalen Protests. Ähnlich gelagerte Proteste an anderen Orten, gesellschaftliche Themenkonjunkturen, Protestzyklen und -wellen oder die Existenz von Gegenbewegungen sind nur einige relevante Faktoren, die die Möglichkeiten und Entwicklungsdynamiken sozialer Bewegungen und Proteste auf lokaler Ebene ebenfalls beeinflussen.
Bei der Jahrestagung des Instituts für Protest- und Bewegungsforschung soll es in diesem Jahr um diese lokalen und nicht-lokalen Bedingungen und Kontexte lokalen Protestes gehen:
- Wie beeinflussen lokale Ereignisse und Strukturen das Auftreten und die Dynamik von Protest?
- Welche Beziehungen bestehen zwischen lokalen und nicht-lokalen Protesten?
- Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen zwischen lokalen Protesten an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeitpunkten?
Diese und andere Fragen stehen im Fokus der Tagung, die am 09. & 10. November am Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin stattfindet.
Dokumentation
Auf unserem Blog haben wir einen ausführlichen Tagungsbericht veröffentlicht. Zudem findet sich auf dem Blog ein zusätzlicher Bericht zum Track Einheit und Varianz im polizeilichen Umgang mit Gipfelprotesten sowie zu der Podiumsdiskussion zu rechten Protesten und Gegenmobilisierungen.
Tagungsprogramm
das ausführliche Programm steht hier zum Download zur Verfügung.
Freitag, 9.11.
10:30 – 12.00 | Mitgliederversammlung des Vereins für Protest- und Bewegungsforschung |
12:00 – 13:00 | Mittagspause |
13:00 | Begrüßung |
13:10 – 14:40 | Panels 1 |
Panel 1.1 | Sayonara Atomkraft – Fukushima und Orte des Protests in Japan |
Panel 1.2 | Lokale Konflikte um Migration und Asyl (Teil 1) |
Panel 1.3 | Protest und Medien im lokalen Kontext |
14:40 – 15:00 | Pause |
15:00 – 16:30 | Panels 2 |
Panel 2.1 | Transnationale Verbindungen lokaler Proteste. Der Widerstand gegen die transgene Landwirtschaft in Südamerika |
Panel 2.2 | Lokale Konflikte um Migration und Asyl (Teil 2) |
Panel 2.3 | Lokaler Umweltprotest |
Panel 2.4 | Protestbefragungen – methodische Herausforderungen |
16:30 – 17.00 | Pause |
17:00 – 18:00 | Vorstellung ipb-Projekt „Lokale Konfliktkonstellationen“ |
18:00 – 19:00 | Pause |
19:00 – 21:30 | öffentliche Diskussionsveranstaltung: Rechte Proteste und Gegenmobilisierung in Städten und Gemeinden |
Samstag, 10.11.
9:30 – 11:00 | Panels 3 |
Panel 3.1 | Einheit und Varianz im polizeilichen Umgang mit Gipfelprotesten (Teil 1) |
Panel 3.2 | Von Betroffenheit zu Kämpfen – ein Vergleich linker und rechter städtischer Bewegungen (Teil 1) |
Panel 3.3 | Lokale und globale Proteste |
Panel 3.4 | Bewegung auf der Straße | im Staat | im Recht – Neue Strukturen und Terrains der Auseinandersetzung |
11:00 – 11:15 | Pause |
11:15 – 12.45 | Panels 4 |
Panel 4.1 | Einheit und Varianz im polizeilichen Umgang mit Gipfelprotesten (Teil 2) |
Panel 4.2 | Von Betroffenheit zu Kämpfen – ein Vergleich linker und rechter städtischer Bewegungen (Teil 2) |
Panel 4.3 | Autonome und anarchistische Bewegungen |
12:45 – 13:00 | Pause |
13:00 – 14:30 | Abschlussdiskussion: Protestforschung, politische Positionierung, politischer Auftrag |
Anmeldung: Eine vorherige Anmeldung zu Tagung ist erwünscht. Bitte überweisen Sie dann die Tagungsgebühr von 30 € pro Person (ermäßigt 5 € für Personen, die keine Möglichkeit haben, die Tagungskosten abzurechnen) auf folgendes Konto:
Verein für Protest- und Bewegungsforschung e.V.
IBAN: DE90 4306 0967 1147 0403 00
BIC: GENODEM1GLS
Bank: GLS Gemeinschaftsbank
Stichwort: Jahrestagung 2018
Bei einer kurzfristigen Teilnahme kann die Tagungsgebühr auch direkt vor Ort bei der Tagung bezahlt werden.
Die Teilnahme an der Podiumsdiskussion am Freitag Abend ist kostenfrei.
Kontakt: kongress2018@protestinstitut.eu
Kooperationspartner: Die Jahrestagung wird organisiert in Kooperation mit dem Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin