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Call for Papers: FJSB Sonderheft „Bewegungen & Institutionen: Konflikt, Kompromiss, Konsensus“

Wie wirken soziale Bewegungen und Institutionen aufeinander? Unter welchen Bedingungen kommt es zu welcher Interaktionsform von institutionellen Vertreter*innen und Protestierenden? Wie verhalten sich Protestbewegungen zu formalisierten Akteuren? Wie verändert sich deren Beziehungen über Zeit und warum? Kurzum: Wie interagieren Bewegungen und Institutionen miteinander? Diesen und weiteren Fragen soll in einem Sonderheft des Forschungsjournals soziale Bewegungen (FJSB 2/2019) nachgegangen werden, das von Jannis Grimm und Nina-Kathrin Wienkoop im Rahmen des ipb-Arbeitskreises „Bewegungen und Institutionen“ betreut wird. Das Heft ist dabei insbesondere offen für Fallbeispiele aus Südostasien, Lateinamerika, Afrika, oder dem arabischen Raum, da sich die bisherige Theorieentwicklung zum Verhältnis von Bewegungen und Institutionen vor allem auf Erkenntnisse aus Studien zu europäischen Staaten und den USA stützt.

Die Deadline für die Einsendung von Vorschlägen für empirische und konzeptionelle Beiträge zum Sonderheft „Konflikt, Kompromiss, Konsensus: Wie Bewegungen und Institutionen miteinander interagieren“ (Abstracts mit max. 500 Wörter) ist der 1. August 2018. Mehr Informationen zum Sonderheft und zum den Formalen Voraussetzungen für die Beiträge finden sich unten im ausführlichen Call for Papers.


 

Call for Papers: Konflikt, Kompromiss, Konsensus: Wie Bewegungen und Institutionen miteinander interagieren / FJSB Sonderheft „Bewegungen & Institutionen“, 2.2019

Wie wirken soziale Bewegungen und Institutionen aufeinander? Unter welchen Bedingungen kommt es zu welcher Interaktionsform von institutionellen Vertreter*innen und Protestierenden? Wie verhalten sich Protestbewegungen zu formalisierten Akteuren? Wie verändert sich deren Beziehungen über Zeit und warum? Kurzum: Wie interagieren Bewegungen und Institutionen miteinander?
Dieser Frage soll in einem Sonderheft des Forschungsjournals soziale Bewegungen nachgegangen werden. Denn bisher mangelt es – trotz zunehmender Thematisierung – an ausreichender Konzeptualisierung der wechselseitigen Beziehung, die sich konfliktiv, einvernehmlich (konsensual), oder auf Kompromissen basierend ausgestalten kann. Oft basieren die Annahmen über das Verhältnis von Bewegungen und Institutionen auf einem liberalen Demokratieverständnis, nach dem sich zivilgesellschaftliche Organisationen und formalisierte Institutionen prinzipiell gegenüberstehen. Die fließenden Grenzen und Kontinuitäten zwischen beiden, vor allem aber die dynamischen Aushandlungs- und Anpassungsprozesse zwischen sozialen Bewegungen und institutionellen Akteuren finden dabei wenig Beachtung.

Dieser Spannweite von Interaktionsformen sowie der Dynamiken zwischen Institutionen und Bewegungen wollen wir uns theoretisch und empirisch nähern. Hierfür suchen wir sowohl nach empirisch wie auch konzeptionell motivierten Beiträgen, die zu weiterem Nachdenken über die Vielfältigkeit des Verhältnisses von Bewegungen und Institutionen anregen, bestehende Annahmen kritisch hinterfragen, oder die Veränderungen ihrer wechselseitigen Beziehung in den Blick nehmen – ob über Zeit, Raum, oder Akteursgruppen hinweg. Insbesondere rufen wir Autor*innen auf Abstracts einzureichen, die sich mit Fallbeispielen aus Südostasien, Lateinamerika, Afrika, oder dem arabischen Raum beschäftigen, da bisher die Theorieentwicklung vor allem auf Erkenntnissen aus Studien zu europäischen Staaten und den USA basieren.

Durch die länderübergreifende Perspektive des Sonderhefts, sollen implizite Vorannahmen über das Verhältnis zwischen Bewegungen und Institutionen, die vom bisherigen geografischen Schwerpunkt auf liberalen Demokratien herrühren, offengelegt und reflektiert werden, Lücken aufgezeigt werden und eine neue Perspektive auf die Interaktion von Bewegungen und Institutionen entwickelt werden, welche die Erkenntnisse der empirischen Beiträge des Sonderhefts miteinander verknüpft und für die Bewegungsforschung anknüpfungsfähig macht.

Darüber hinaus ist unser Ziel die parallel stattfindenden Debatten in unterschiedlichen Disziplinen zusammen zu bringen. Wir freuen uns somit über Arbeiten aus der Bewegungsforschung, aber auch aus der Demokratisierungs- und Transformationsforschung, vergleichenden Politikwissenschaft, sowie den Internationalen Beziehungen.

Unser Ziel ist es nicht zuletzt die bereits existierenden Fachdebatten dieser Disziplinen zusammen zu bringen und ihre theoretischen, methodischen und empirischen Erkenntnisse für die deutschsprachige Bewegungsforschung fruchtbar zu machen. Durch empirische Fallbeispiele aus verschiedenen geographischen Kontexten wollen wir die Bandbreite an Beziehungsgeflechten und Interaktionsprozessen zwischen Bewegungen und Institutionen in Ländern des Globalen Nordens und Südens aufzeigen. Hierdurch soll nicht zuletzt der Tendenz der Bewegungsforschung entgegengewirkt werden, Institutionen lediglich separat oder als antagonistisches Gegenüber von sozialen Bewegungen zu thematisieren.

Nicht zuletzt knüpft das Sonderheft dabei an Debatten im Arbeitskreis Bewegungen und Institutionen am Institut für Protest- und Bewegungsforschung Berlin (IPB) an, die bereits in eine Blogreihe zur Interaktion von Bewegungen und Institutionen des Bretterblogs eingegangen sind.

Formale Vorgaben und Zeitplan
– Abgabefrist für Beitragsvorschläge in Form von Abstracts von max. 500 Wörtern (!) bis zum 1. August 2018
– Auswahl der Beitragsvorschläge bis zum 1. September 2018
– Abgabefrist für ausgewählte Beiträge mit einer Beitragslänge von 4.500 Wörtern bis 1. Dezember 2018
– Veröffentlichung des Sonderhefts im Frühjahr 2019 (Ausgabe 2/2018 des Forschungsjournals Soziale Bewegungen

Wir freuen uns über Einsendungen, für weitere Fragen schreibt uns gerne:
Jannis Grimm: jj.grimm[at]fu-berlin.de
Nina-Kathrin Wienkoop: wienkoop[at]leuphana.de

Foto credits @goldenassam https://twitter.com/goldenassam/status/1000713391768522752

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