Peter Ullrich (TU Berlin)

Es wird sich eben oft nicht nur in universalistischer Hinsicht für die Befreiung von Menschen von Besatzung engagiert, sondern man wird quasi Partei in einem nationalistischen Konflikt zwischen Zionismus und der palästinensischen Nationalbewegung. Der Nationalismus des eigentlichen Konflikts hinterlässt seine Spuren im Nahostkonflikt der Solidaritätsbewegungen. Man verfestigt hier Antagonismen, anstatt eine dritte Position einzunehmen, die es für eine Friedenspolitik bräuchte. Dieser Maximalismus trägt dazu bei, dass die Bewegung extrem unem­pfänglich auch für solidarische Kritik ist und die Reflexion scheut.


die tageszeitung, 2.5.2024: “Nationaler Furor”